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Renault: Fatales Crashtest-Ergebnis – und das gleich doppelt

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Von: Simon Mones

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Beim Euro-NCAP-Crashtest werden Fahrzeuge auf ihre Sicherheit überprüft. Der Renault Zoe schnitt jedoch alles andere als gut ab.

Brüssel (Belgien) – Seit 1997 testet das European New Car Assessment Programme (Euro NCAP) neue Autos auf ihre Sicherheit. Auch 2021 stellten sich wieder zahlreiche Modelle dem Test – die Ergebnisse fielen dabei sehr unterschiedlich aus. Während die meisten Fahrzeuge mindestens vier Sterne bekamen, schnitten der Renault Zoe und der Dacia Spring deutlich schlechter ab.

Auch 2021 galten dabei die im vergangenen Jahr verschärften Kriterien. Hinzu kam zudem ein für Landstraßen typisches Unfallszenario: Das Testauto kollidiert dabei mit einer rollenden Barriere, beide Fahrzeuge bewegen sich mit 50 km/h aufeinander zu. Bislang prallte das Auto auf eine stehende Barriere. Zudem gab es weitere Anpassungen, unter anderem bei den Dummys. (Lastenräder im ADAC-Crashtest: Für Kinder sind sie ziemlich gefährlich)

Renault: Fatales Crashtest-Ergebnis – und das gleich doppelt

Für den Renault Zoe waren die Anpassungen offenbar zu viel, denn der Elektrokleinwagen fiel mit null Sternen durch den Euro-NCAP-Crashtest. Ein Ergebnis, das es lange nicht mehr gegeben hatte. Es ist zudem erstaunlich, da das Elektroauto im Kern bereits seit 2013 auf dem Markt ist. Damals bekam der Stromer aus Frankreich noch fünf Sterne. (Chinesisches Billig-E-Auto Suda SA01 erschüttert im Crashtest – und dafür gibt’s auch noch Förderprämie)

Der Renault Zoe nach einem Crashtest.
Der Renault Zoe konnte beim Euro-NCAP-Crashtest nicht überzeugen © Euro NCAP

Die gute Nachricht: Die Fahrgastzelle blieb in allen getesteten Szenarien stabil. Allerdings gab es viel Kritik an der Insassensicherheit. Die Schutzwirkung für den Oberkörperbereich des Fahrers stuften die Experten beim Renault Zoe als schwach ein. Zudem sorgen in dem Fahrgastraum eindringende Armaturenbrettstrukturen für weiteres Gefahrenpotential. (Hier zerschellt ein VW ID.3: Ist der Volksstromer wirklich sicher genug?)

Renault: ZOE schneidet schlecht ab – hohes Verletzungsrisiko für Kinder

Die Belastungen für die Passagiere im Fonds wurden von den Experten ebenfalls als hoch eingestuft. Zudem ergab der Crashtest beim Renault Zoe ein erhöhtes Verletzungsrisiko bei den seitlichen Crashszenarien sowie beim Heckanprall. Die Folge: Nur 16,4 Punkte und eine 43-Prozent-Wertung beim Insassenschutz. (Renault Air4: Studie des kultigen R4 hat eine Besonderheit)

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Auch in den anderen Kategorien schneidet das Elektroauto kaum besser ab. So besteht etwa für Kinder im Fonds ein hohes Verletzungsrisiko – besonders im Kopfbereich. Bei der Kindersicherheit bekommt der Zoe dennoch noch 25,9 Punkte und 52 Prozent. (Renault Mégane nach Baumcrash total zerfetzt: Abschlepper hat schlimmste Befürchtungen)

Renault ZOE: Auch Dacia Spring enttäuscht – Heftige Kritik von Euro-NCAP-Generalsektär

Den Fußgängerschutz bewerten die Experten von Euro NCAP mit 22,2 Punkten und 41 Prozent. Allerdings wurde das Notbremssystem nicht berücksichtigt, da es nur gegen Aufpreis erhältlich ist. Überhaupt wird die insgesamt schlechte Sicherheitsausstattung der Elektroautos kritisiert und kostet den Zoe weitere Punkte. Von den Experten bekommt er lediglich 2,2 Punkte und eine Bewertung von 14 Prozent.

Auch der ebenfalls aus der Renault-Gruppe stammende Dacia Spring kann mit nur einem Stern beim Crashtest nicht überzeugen. Entsprechend deutlich fällt das Urteil des Euro-NCAP-Generalsekretärs, Michael van Ratingen aus: „Renault war einst ein Synonym für Sicherheit. Der Laguna war 2001 das erste Auto, das fünf Sterne erhielt. Aber die enttäuschenden Ergebnisse für den Zoe und den Dacia Spring zeigen, dass die Sicherheit beim Übergang des Konzerns zu Elektroautos zum Kollateralschaden geworden ist.“

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