Verschiedene Reifen aufziehen: Das ist erlaubt – wann Bußgeld droht
Einen platten oder verschlissenen Reifen ersetzen zu müssen, ist nervig – aber nicht wirklich ein Problem. Doch muss es der gleiche sein wie die übrigen?
Für Bedarf an einem oder zwei neuen Reifen kann es so einige Gründe geben. Beispielsweise kann ein Paar – trotz der Experten-Empfehlung, zu tauschen – vorrangig an der Antriebsachse verschlissen worden sein und weist nicht mehr genug Profil auf. Oder eine Reifenpanne lässt den Pneu unbrauchbar werden (was übrigens auch beim vorsätzlichen Ablassen der Luft geschehen kann). Zwar sind andere Pannen wie eine leere Starter-Batterie häufiger, doch der Plattfuß ist immer noch nicht ausgestorben (allerdings arbeitet Michelin genau daran).
Verschiedene Reifen aufziehen: Das ist erlaubt – wann Bußgeld droht

Auch wenn der Autobesitzer dann darauf achten sollte, einen qualitativ hochwertigen Ersatz zu besorgen, und besser kein Fabrikat, das beim ADAC-Test durchgefallen ist: Muss es denn auch genau der gleiche sein, das auf den anderen Felgen aufgezogen ist? Möglicherweise ist ein Pneu einer konkurrierenden Marke ja günstiger oder auch schneller verfügbar.
Die Antwort: ein klares Jein. Auto- und Reifenhersteller selber raten von dieser Art Pneu-Kombis ab, da unterschiedliche Gummi-Mischungen und Profile Fahrverhalten und -Komfort beeinträchtigen können. Hierbei handelt es sich allerdings um eine Empfehlung. Denn der Gesetzgeber, und damit auch der TÜV- oder Dekra-Prüfer, hat nichts gegen unterschiedliche Marken.
Verschiedene Reifen aufziehen: Mischbereifung muss zugelassen sein
Anders sieht das freilich aus, wenn unterschiedliche Größen aufgezogen sind. Eine Bereifung, die hinten andere Dimensionen vorsieht als vorne, muss in der Kfz-Zulassungsbescheinigung ausdrücklich erlaubt sein. Andernfalls erlischt die Betriebserlaubnis. Dann drohen eine Geldbuße und ein Punkt in Flensburg (so können Sie übrigens Ihren dortigen Kontostand online abfragen), von Nachteilen bei der Schuldfrage nach einem Unfall abgesehen.
Das Gleiche gilt für die Kombination aus Radial- und Diagonalreifen. Da es letztere aber fast nicht mehr gibt, muss man sich darüber keine Gedanken machen. Der dafür offiziell vorgesehene Ausdruck „Mischbereifung“ hat sich mittlerweile auch für unterschiedliche Größen an Front und Heck etabliert.