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Reifenabrieb: Start-up will mit neuer Technik einen Großteil der Partikel auffangen

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Reifenabrieb verschmutzt die Luft – speziell bei schweren E-Autos ist das ein Problem. Eine neue Technik soll einen Teil der Partikel einfangen.

Allein in Europa entstehen durch Bremsen, Beschleunigen oder Kurvenfahrten von Autos jedes Jahr mehr als eine Million Tonnen Abrieb aus Reifen. Speziell bei Elektroautos ist das ein Thema, unter anderem weil sie durch ihre Batterie in der Regel schwerer sind – und somit mehr Abrieb verursachen. Deswegen gibt es in der neuen Euro-7-Norm dafür spezielle Vorgaben. Die Emissionen durch Reifenabrieb und Bremsstaub versuchen inzwischen Unternehmen wieder einzufangen – Audi beispielsweise mit einer Art Feinstaub-Sauger. Aber auch ein vor zwei Jahren gegründetes Londoner Start-up namens The Tyre Collective, hat nun eine Vorrichtung entwickelt, die direkt hinter jedem Rad angebracht wird und einen Großteil der Partikel einsammeln soll.

Eine Reifenspur auf einer Straße
Reifenabrieb verschmutzt die Luft – mit einer neuen Technik will ein Start-up einen Teil der Partikel einfangen. (Symbolbild) © mhphoto/Imago

Reifenabrieb: Start-up will mit neuer Technik einen Großteil der Partikel auffangen

Im Moment können die Briten laut eigenen Angaben rund 60 Prozent der in die Luft geschleuderten Partikel mit ihrer Vorrichtung einfangen. Dies passiert, indem die durch die Reibung mit der Straße aufgeladenen Gummipartikel mithilfe elektrostatischer Kupferplatten aufgenommen und in einer Kartusche gesammelt werden. Nebeneffekt: Die Partikel können zum Beispiel zur Herstellung von Schuhsohlen, Farbstoffen oder runderneuerten Reifen verwendet werden.

Start-up will Reifen-Partikel einsammeln – Produkt zunächst für Flottenfahrzeuge gedacht

Die industrielle Produktion soll in gut einem Jahr starten. Um die Vorrichtung zu optimieren, arbeiten die Firmengründer mit Reifen- und Fahrzeugherstellern zusammen. Zunächst soll das Produkt in Flottenfahrzeuge eingebaut werden, da diese regelmäßig gewartet und die Kartuschen somit einfacher entleert werden können. Später sind die Geräte auch für Neufahrzeuge vorgesehen.

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Reifenabrieb: Speziell bei E-Autos ein Problem – wegen Gewicht und Antriebsmoment

Reifenabrieb geschieht unabhängig von der Art des Antriebs, steigt vielmehr vor allem mit dem Gewicht eines Fahrzeugs. Mit der in Europa stark zunehmenden Zahl an vergleichsweise schweren Elektrofahrzeugen sinken zwar die Abgasemissionen, doch der Reifenverschleiß – so Prognosen – wird aufgrund des Akku-Gewichts und des im Vergleich zu Verbrennermotoren höheren Anfahrdrehmoments zunehmen. Und damit auch die Menge der in die Umwelt abgegebenen Mikropartikel.

Fast die Hälfte der Partikelemissionen im Straßenverkehr lässt sich auf Reifenabnutzung zurückführen. Erhebungen des norwegischen Instituts für Luftforschung zufolge liegt die Verschmutzung mit Mikropartikeln aus Reifen beinahe 2.000-fach höher als die aus dem Auspuff moderner Fahrzeuge. Übrigens: Haben Autoreifen komplett ausgedient, muss man sich um die korrekte Entsorgung kümmern. (Mit Material von SP-X)

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