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Unsinnige Elektroauto-Regel abgeschafft: Bayern zeigt, wie es geht

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Von: Marcus Efler

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Selbst Elektroautos benötigen eine grüne Plakette für die Fahrt in die Stadt. Als bislang einziges Bundesland hat Bayern diese schikanöse Regelung nun abgeschafft.

Autos in der Innenstadt: Immer wieder flammt die Diskussion um dieses Thema hoch. So fordert eine Berliner Bürgerinitiative den Ausschluss von Pkw aus der City, und selbst BMW-Chef Oliver Zipse möchte private Fahrzeuge aus engen Innenstädten verbannen.

Für manche Verbrenner ist es tatsächlich schon so weit. So dürfen neuerdings Diesel-Pkw selbst mit Euro 4 nicht mehr nach München hineinfahren. Zwar gelten zahlreiche Ausnahmen, aber die grüne Plakette an der Windschutzscheibe alleine garantiert noch keine freie Fahrt.

Unsinnige Elektroauto-Regel abgeschafft: Bayern zeigt, wie es geht

Eine grüne Umweltplakette in der Windschutzscheibe eines Autos.
Auch Elektroautos brauchen in Deutschland eine grüne Plakette. © MiS/Imago

Das strenge München ist bekanntlich die Hauptstadt von Bayern – und ausgerechnet dieses Bundesland zeigt sich in Sachen Umweltzone nun deutlich bürgernäher als der Rest der Republik. Auch in diesem Fall geht es um die Umweltplakette, die Verbrennungsmotoren als einigermaßen schadstoffarm ausweist. Kurioserweise gibt es keine Ausnahme oder Sonderrechte für Elektroautos: gemäß aktuellem Bußgeldkatalog setzt es bei Nichtbeachtung heftige 100 Euro Strafe. Logisch, dass Fahrer von Stromern da lieber die fünf bis zehn Euro in die Plakette investieren – und den Kopf über diese wahnwitzige Bürokratie schütteln.

Denn eigentlich sollte mit dem E am Ende des Kfz-Kennzeichens die Sache geklärt sein. Das tragen zwar auch Plug-in-Hybride, aber das sind durch die Bank moderne und so saubere Autos, welche die für Innenstädte geltende Abgasnormen locker erfüllen – unabhängig davon, ob sie dort elektrisch oder mit Sprit unterwegs sind.

Unsinnige Elektroauto-Regel abgeschafft: Ab sofort reicht das E-Kennzeichen

Nun schafft Bayern Erleichterung für umweltbewusste Autofahrer – und die Plaketten-Strafe für sie ab. Und zwar im Alleingang: Nachdem die Bundesregierung eine entsprechende Bitte des Freistaates ignoriert hatte, „haben wir jetzt die Bayerische Polizei und die betreffenden Kommunen gebeten, Verstöße wegen fehlender Umweltplakette bei Fahrzeugen mit E-Kennzeichen künftig nicht mehr zu ahnden“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

„Es ist doch völlig widersinnig und ein bürokratischer Starrsinn der Bundesregierung, Fahrer von Autos mit E-Kennzeichen weiter mit der Umweltplakettenpflicht zu gängeln“, bashte Herrmann Berlin. Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) pflichtete bei: „Wir alle wollen saubere Luft und weniger Lärm in den Städten. Fahrzeuge mit E-Kennzeichen leisten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende. Die einzig sinnvolle Lösung ist eine deutschlandweite Befreiung für Autos mit E-Kennzeichen von der Plakettenpflicht.“

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Die gilt übrigens durchaus für einen anderen End-Buchstaben auf dem Nummerschild: Oldies mit H-Kennzeichen dürfen ohne grüne Plakette bundesweit in Umweltzonen einfahren – egal, wie viel giftige Abgase sie emittieren.

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