Rechtsverkehr in Deutschland: Warum wir nicht links fahren
Gerade wer viel reist, findet es äußerst verwirrend, wenn am Urlaubsort auf der anderen Straßenseite gefahren wird. Doch warum fahren wir in Deutschland auf der rechten Spur?
Dass wir in Deutschland auf der rechten Straßenseite fahren, nehmen wir als genauso selbstverständlich hin wie die Tatsache, dass man bei einer roten Ampel stehen bleibt und bei Grün fahren darf. Doch woher kommt der Rechtsverkehr?
Rechtsverkehr in Deutschland: Warum wir nicht links fahren

Um zu wissen, warum man in Deutschland und vielen anderen Ländern auf der rechten Seite fährt, hilft ein Blick in die Vergangenheit. Heute fährt man meist in den Ländern, die früher zu den ehemaligen Kolonien des britischen Empires gehören, links. In Kanada fährt man allerdings auf der rechten Spur, was darauf zurückzuführen ist, dass in den USA ebenfalls Rechtsverkehr herrscht. Links fahren geht dabei noch weiter zurück als das Fahren auf der rechten Spur, nämlich auf die Römerzeit. Als zum Transport nur Pferde zur Verfügung standen, war es praktischer auf der linken Seite zu reiten, da man sich so mit dem Schwert, das man in der rechten Hand trug, verteidigen konnte.
Doch mit der industriellen Revolution wurde auch das Rechtsfahren immer populärer. In Deutschland besteht seit 1910 Rechtsverkehr und bereits vor dieser Zeit des Deutschen Reiches galt diese Regelung für Kutschen. Seitdem mehrere Pferde vor dieses Fortbewegungsmittel gespannt wurden, saß der Reiter auf dem letzten Pferd links, damit er so die Pferde besser steuern konnte. Damit er einen besseren Blick hatte, fuhr er zudem überwiegend auf der rechten Straßenseite. Mittlerweile wird von etwa 29 Millionen Kilometer Straße, die es auf der Welt gibt, auf 21 Millionen rechts gefahren.
Das Rechtsfahrtgebot geht noch weiter – es besagt nämlich, dass man als Autofahrerin oder Autofahrer möglichst weit rechts fährt, um so Unfälle zu vermeiden und den Verkehrsfluss nicht aufzuhalten.
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In puncto Verkehrssicherheit sind die beiden Formen gleich auf. Egal, ob das Steuer links oder rechts im Auto ist, oder wie überholt wird: Unfälle passieren sowohl im Rechts- als auch Linksverkehr. Auch wenn das Argument vorherrscht, dass man als Rechtshänder in einem Land mit Rechtsverkehr beim Schalten die linke, schwächere Hand am Steuer hält und so während des Schaltens unsicherer fahren könne. Belegt ist diese Theorie aber nicht.