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Porsche Cayenne Cabrio: Warum das Frischluft-SUV nie in Serie ging

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Von: Sebastian Oppenheimer

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2002 wagte der Sportwagenhersteller Porsche mit dem Cayenne den Sprung ins SUV-Segment – sogar über eine Cabrio-Variante wurde ernsthaft nachgedacht.

Es ist noch nicht allzu lange her, da wurde von den Autoherstellern nahezu jede erdenkliche Nische gefüllt. So wurde vielen Modellen etwa eine Coupé-Version zur Seite gestellt, manche Coupés wiederum – wie beispielsweise der Mercedes CLS – bekamen eine Nobel-Kombi-Version namens „Shooting Brake“ spendiert. Und auch bei Porsche grübelte man schon früh über die Befüllung einer vermeintlichen Lücke im Portfolio nach: ein SUV-Cabrio. Doch die Idee wurde nie umgesetzt.

Modell eines Porsche Cayenne Cabrio
So hätte eine Cabrio-Version des Porsche Cayenne aussehen können – die Idee wurde aber verworfen. © Porsche

Porsche Cayenne Cabrio – Warum das Frischluft-SUV nie in Serie ging

Seit einigen Jahren hat sich der Trend zum Variantenreichtum ins Gegenteil verkehrt: Im Klein- und Kompaktwagensegment war parallel zum Viertürer früher meist auch noch eine zweitürige Variante bestellbar – viele Hersteller haben diese zumeist weniger nachgefragte Version jedoch inzwischen gestrichen. Doch nicht nur Karosserievarianten verschwinden, sondern manche Hersteller ziehen sich sogar aus ganzen Segmenten zurück: Audi etwa streicht den A1 und den Q2, und auch bei Mercedes ist einiges im Umbruch, man will sich deutlich stärker in Richtung Luxus orientieren. Dennoch ist es immer interessant zu sehen, welche Gedankenspiele es bei den Herstellern beispielsweise vor rund 20 Jahren gab. So überlegte man bei Porsche ernsthaft, eine Cabrio-Version des Cayenne zu entwickeln. Tatsächlich wurde das Frischluft-SUV auch gebaut – allerdings nur ein einziges Exemplar davon.

Porsche Cayenne Cabrio – Einzelstück parkt im Lager des Porsche-Museums

Das Einzelstück parkt heute im Lager des Porsche-Museums. Es handelt sich allerdings nicht um einen fahrbereiten Prototyp, sondern ein sogenanntes Package-Funktionsmodell (PFM). Bei dem Fahrzeug wurde das Dach entfernt, aber auf die für ein Cabrio notwendigen Karosserieversteifungen verzichtet. Eine Fahrt wäre damit aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Allerdings war das Modell auch nie für Testfahrten gedacht, sondern, um damit verschiedene Kriterien zu überprüfen.

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Porsche Cayenne Cabrio – Modell trägt zwei verschiedene Heck-Versionen

Zum Beispiel wollten die Designer wissen, ob man in dem Fahrzeug auch hinten gut sitzen kann, wenn das Dach eine coupéhafte Linie bekommt. Und: Ob das SUV mit den verlängerten Türen eines Zweitürers noch praktisch ist. Außerdem musste man herausfinden, ob sich ein Verdeck unterbringen lässt, das den Qualitätskriterien eines solchen Premium-Fahrzeugs entspricht. Und auch die Gestaltung des Hecks war noch völlig offen: So trägt das Modell im Lager des Porsche-Museums zwei verschiedene Heckpartien – links mit tief sitzender Rückleuchte und rechts mit einer deutlich höher sitzenden.

Modell eines Porsche Cayenne Cabrios
Das Cabrio-Modell des Porsche Cayenne trägt zwei verschiedene Entwürfe für die Heckpartie. © Porsche

Porsche Cayenne Cabrio – Zweifel an der Wirtschaftlichkeit des Fahrzeugs

Laut Porsche ist man davon überzeugt, dass die technischen Fragen alle hätten gelöst werden können. Und dennoch ging das Fahrzeug nie in Serie – weil man am Erfolg zweifelte. Die Prognosen in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit seien wenig vielversprechend gewesen. Außerdem war der Autobauer nicht davon überzeugt, dass das Auto am Ende auch wirklich so ansprechend aussehen würde, wie man es von einem Porsche erwartet. „Ein SUV als Cabriolet ist ästhetisch und formal schon eine Herausforderung“, sagt Designchef Michael Mauer, der 2002 allerdings noch nicht im Amt war, beim heutigen Blick auf das Cayenne-Cabrio-Konzept. „Das SUV hat immer einen großen und schweren Körper. Das kombinieren Sie mit einem kleinen Hut und schneiden dann noch das Dach weg – da kommen formal seltsame Dinge heraus.“

Während Porsche bis heute kein SUV-Cabrio im Programm hat, wurde eine andere – 2002 ebenfalls verworfene – Idee später jedoch wieder aufgegriffen: eine Coupè-Version des Cayenne. Andere haben inzwischen tatsächlich SUV-Cabrios auf den Markt gebracht: beispielsweise die Konzernschwester VW mit dem T-Roc Cabrio oder Range Rover mit dem Evoque Cabriolet.

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