Tesla und Ford abgehängt: Erster elektrischer Pick-up startet mithilfe dieses Konzern-Riesen
Das Start-up Rivian, an dem der Online-Händler Amazon beteiligt ist, bringt den ersten Elektro-Pick-up heraus. Der ist auch für deutsche Truck-Fans interessant.
Normal (USA) – Deutsche Kunden mag es vielleicht ein wenig wundern, dass US-amerikanische Autobauer beim Thema Elektrifizierung derzeit so stark auf Pick-ups setzen. Doch während die Pritschenwagen in Europa aus ihrer Nische nicht rausfinden, gehören die Trucks, wie sie dort genannt werden, in Amerika zu den erfolgreichsten Autoklassen. Der Ford F-150 ist gar das meistverkaufte Auto der USA – kein Wunder also, dass seine Elektroversion Lightning nach dem Mustang Mach-E Fords zweiter Stromer wird. Und Tesla möchte seinen Cybertruck gar als Topmodell und Technologieträger mit neuer Akku-Generation lancieren, was wiederum zu langen Verzögerungen der Serienreife führt. (Ford F-150 Lightning: Deshalb ist der Elektro-Pick-up so günstig)

Tesla und Ford abgehängt: Erster elektrischer Pick-up startet mit Hilfe von Amazon
So rollt jetzt plötzlich ein ganz anderer Hersteller als Erster mit seinem Pick-up-Truck auf den Markt: Nach einjähriger Verzögerung und mehreren Finanzierungsrunden hat es Rivian geschafft, Tesla und Ford doch noch zu überholen. Das Start-up aus Illinois, an dem auch Amazon und US-Starinvestor George Soros beteiligt sind, startete jetzt die Serienproduktion seines Modells R1T. Auf seinem Twitter-Account postete Firmengründer R.J. Scaringe Fotos, wie er mit seiner Familie in der Werkshalle stolz auf das erste Auto wartet. (Tesla Cybertruck: Elon Musk will Design-Änderungen am kantigen Pick-up)
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Tesla und Ford überholt: Erster elektrischer Pick-up wendet auf der Stelle
Die jetzt ausgelieferte Launch Edition des immerhin 5,51 Meter langen Allradlers kostet 73.000 US-Dollar (ca. 62.300 Euro), seine vier Motoren leisten bis zu 800 PS. Dank einer speziellen Aufhängung der Räder kann der Rivian verblüffenderweise wie ein Panzer auf der Stelle wenden, wie in diesem YouTube-Video zu sehen ist:
Die Reichweite der ersten Exemplare liegen laut Werksangabe bei 483 Kilometern, die amerikanische Umweltbehörde EPA hat sogar über 500 Kilometer gemessen. Später folgen Versionen mit bis zu 644 Kilometern. Für nächstes Jahr ist eine Basisversion mit 402 Kilometern Reichweite für 67.500 US-Dollar (ca. 57.500 Euro) geplant.

Für deutsche Pick-up-Fans sind diese Fakten durchaus interessant: Im Gegensatz zum Ford F-150 Lightning soll der Rivian nämlich auch in Europa verkauft werden. Ähnlich wie Tesla erwägen die Amerikaner sogar eine Produktion in Deutschland.