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Altmaier sagt Tesla „beträchtliche Förderung“ zu: Wie viele Steuermillionen kassiert Elon Musk?

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Von: Christian Schulz

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Peter Altmaier will Elon Musk mit massiven Fördermitteln am Tesla-Standort Brandenburg unterstützen. Er möchte zwar zuvor Klarheit, sagt aber: „Ich kenne Herrn Musk seit vielen Jahren.“

Berlin – Tesla kann Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zufolge mit einer „beträchtlichen Förderung“ seitens des Staates rechnen. Details könne er jedoch erst nennen, sobald das zweite Großprojekt zur Batteriezellenfertigung von der EU-Kommission genehmigt worden sei, so der CDU-Politiker. Tesla-Chef Elon Musk habe zugesagt, das geplante Werk des Elektroauto-Herstellers im Umland der Hauptstadt werde die größte Batterieproduktion des US-Unternehmens. „Musk steht zu seinem Investment in Brandenburg“, so Altmaier. Die geplante „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ werde womöglich die größte des E-Auto-Pioniers werden. (Elon Musk kündigt „heißes“ Tesla-Update an: „Dinge, von denen ihr nicht wusstet, dass ...“)

Elon Musk, Chef der Weltraumfirma SpaceX und Tesla-CEO, bei einer Preisverleihung in Berlin
Jackpot? Elon Musk, der milliardenschwere Tesla-CEO, jubelt in Berlin nicht nur, weil ihm Preise verliehen werden. © Britta Pedersen/dpa

Tesla will im brandenburgischen Grünheide jährlich rund 500.000 Exemplare von Tesla Model 3 und Tesla Model Y bauen. Doch nicht nur das: Tesla-Boss Elon Musk will das künftige Werk bei Berlin auch zur weltgrößten Batteriefabrik für E-Autos ausbauen. Grünheide wäre somit das erste Werk des kalifornischen Autobauers, in dem sowohl Fahrzeuge als auch Batterien gefertigt würden. Darüber hinaus stellte Elon Musk auch ein gänzlich neues Kompaktmodell speziell für den europäischen Markt und längere Reichweiten als bisher in Aussicht. Zu den Zeiträumen machte der extrem ambitionierte Tech-Milliardär keine Angaben. (Überschätzt sich Elon Musk? Er prophezeit gigantische Tesla-Produktionszahlen)

Altmaier verspricht Tesla „beträchtliche Förderung“: Wie viele Steuermillionen kassiert Elon Musk?

Bei Elon Musk jagt für gewöhnlich eine vollmundige Ankündigung die nächste: Der Tesla-CEO hatte erst vor Kurzem Batterien zum halben Preis und ein Elektroauto für 25.000 US-Dollar (knapp 20.500 Euro) innerhalb der nächsten drei Jahre versprochen. Nun kündigte er an, dass vor den Toren von Berlin die umweltfreundlichsten, günstigsten und stärksten Batterien der Welt gefertigt werden sollen.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) an einer Tesla-Ladestation
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) stellt Tesla eine kräftige Finanzspritze in Aussicht. © Jens Kalaene/dpa

Die Worte des unlängst zum zweitreichsten Menschen der Welt aufgestiegenen US-Unternehmers fanden Anklang. Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller – die eindringlich eine drastische Verbesserung der Ladeinfrastruktur anmahnt, um E-Mobilität in Deutschland zu etablieren – sprach von einer „starken Nachricht für den Automobilstandort.“ Dank der Förderung der Bundesregierung entstehe in Brandenburg die größte Batteriefabrik der Welt: „Wir begrüßen das Vorhaben, die umweltfreundlichsten Batteriezellen in Deutschland herzustellen, ausdrücklich. Dadurch entstehen 10.000 neue Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region.

Wie viel Geld aus der Staatsschatulle an das derzeit wertvollste Automobilunternehmen der Welt (börsentaxierter Marktwert aktuell: rund 456 Milliarden Euro) fließen soll, ist aber noch unklar. Der konkrete Betrag der Fördermittel der EU-Kommission und des deutschen Staates werde laut RTL festgelegt, wenn man wisse, in welchem Umfang Elon Musk in innovative und neue Produkte investiere. Grundsätzliche Voraussetzung sei, dass hierzulande nicht nur Batterien gefertigt würden, sondern auch Forschung in Deutschland stattfinde. Diese Klarheit brauche man, bevor die Gelder flössen, verspricht Wirtschaftsminister Peter Altmaier: „Ich bin aber ganz sicher, dass Elon Musk die Aussage, dass er die größte Batteriefabrik der Welt in Brandenburg bauen möchte, nicht aus heiterem Himmel getroffen hat. Ich kenne Herrn Musk seit vielen Jahren.“ (Volkswagen-Insider bestätigt: Ende beim VW Passat – auch diese Baureihe wackelt)

VW-Chef Herbert Diess (links) und Tesla-CEO Elon Musk (rechts)
VW-Chef Herbert Diess (l.) und Tesla-CEO Elon Musk (r.) liefern sich ein ungleiches Duell um die Vorherrschaft auf dem Automarkt der Zukunft. © picture alliance/dpa/Volkswagen AG

Altmaier verspricht Tesla „beträchtliche Förderung“: Fusion mit deutschem Hersteller?

Der zuweilen exzentrische Tesla-Chef schließt auch eine Fusion des reinen Elektroauto-Anbieters mit einem traditionsreichen deutschen Hersteller nicht grundsätzlich aus. Zwar betonte Elon Musk am Rande einer Preisverleihung in Berlin: „Wir werden definitiv keinen feindlichen Übernahmeversuch starten.“ Allerdings äußerte er auch vielsagend, „wenn ein Konkurrent finden sollte, dass es eine gute Idee wäre, mit Tesla zu fusionieren“, werde man natürlich darüber reden. (VW-Chef Herbert Diess wegen Tesla unter massivem Druck – so will er das Steuer rumreißen)

Zugleich wurde nun eine E-Mail bekannt, in der Elon Musk seine Mitarbeiter zu erhöhter Sparsamkeit aufruft – unter Verweis auf den Aktienkurs. In der Warnung, über die auch Merkur.de berichtet, weist der CEO des US-Unternehmens unter anderem darauf hin, dass Tesla zwar den Gewinn durch Verkauf von CO2-Emissionsrechten aufbessere – aber durch das eigentliche Kerngeschäft nur wenig Geld verdiene. (Mit Material der dpa) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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