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Rundum-Blitzer mit Lidar-Technik zielt nicht nur auf Raser

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Ein französisches Unternehmen hat einen 360-Grad-Blitzer entwickelt, der mit Lidar-Technik funktioniert – und er kann weit mehr als nur Raser fotografieren.

Viroflay (Frankreich) – Wer mit dem Auto zu schnell unterwegs ist, wird unter Umständen geblitzt – so war das zumindest für eine sehr lange Zeit. Doch: Die Zeiten ändern sich. Auch Lärm-Sündern geht es wohl bald mit ähnlicher Technik an den Kragen – in den USA soll demnächst ein entsprechendes Pilotprojekt starten. Und sogar Smartphone-Blitzer gibt es inzwischen. Ein Problem bei Radarfallen: Nicht immer lösen sie korrekt aus – wie etwa dieser kuriose Fall mit einer Alpine A110 auf einem Autotransporter in der Nähe von Paris zeigt. Ein anderes Beispiel: In Northeim löste eine Radarfalle bei sprintenden Fußgängern aus. In Frankreich hat ein Unternehmen nun einen Blitzer entwickelt, der deutlich mehr können soll als bisherige Radarfallen – dank modernster Technik.

Ein französisches Unternehmen hat einen 360-Grad-Blitzer vorgestellt, der mit Lidar-Technik funktioniert – und er kann weit mehr als nur Raser fotografieren.
Aktuell zielen Blitzer vor allem auf Raser – ein neuartiges Gerät aus Frankreich soll jedoch noch viel mehr können. (Symbolbild) © Jochen Tack/Imago

Schrecken der Verkehrssünder: Neuer Rundum-Blitzer zielt nicht nur auf Raser

Die Lidar-Technologie kennen viele Autofans bislang vor allem vom Thema autonomes Fahren. Es handelt sich dabei um eine Form des dreidimensionalen Laserscannings. Und genau damit hat nun die französische Firma Parifex nun ein besonders leistungsfähiges Blitzer-Gerät entwickelt: Laut eigenen Angaben ist „Nano“ das erste Geschwindigkeitsüberwachungssystem, das mit einem 3D-Lidar-Sensor ausgestattet ist.

Mit Lidar-Technik: Neuer Rundum-Blitzer kann komplette Kreuzungen überwachen

Im Gegensatz zu gängigen Radarfallen braucht das Nano-Messsystem beispielsweise keine spezielle Ausrichtung: Es kann praktisch im 360-Grad-Winkel messen – und dadurch unter anderem auch komplette Kreuzungen überwachen. Das Gerät lässt sich sowohl stationär als auch mobil einsetzen und kann zudem mehrere „Ziele“ gleichzeitig verfolgen. Und es misst nicht nur Geschwindigkeiten, sondern etwa auch Sicherheitsabstände von Fahrzeugen. Und auch das ist noch nicht alles.

Anmerkung der Redaktion

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Lidar-Blitzer soll auch das Überfahren von Stoppschildern registrieren können

Laut „L‘Indépendant“ ist der Nano-Blitzer auch in der Lage, das Überfahren von Stoppschildern oder roten Ampeln zu registrieren. Wie das Unternehmen selbst nun bekannt gab, wurde der Lidar-Blitzer nun vom LNE (Laboratoire national de métrologie et d’essais) freigegeben, dabei handelt sich quasi um das französische Pendant zur Physikalisch-Technischen Bundesanstalt. Bald soll der Lidar-Blitzer in Frankreich in die öffentliche Testphase gehen.

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Rundum-Bitzer: Laut Hersteller hält das Gerät auch extremen Wetterbedingungen stand

Laut Hersteller ist das Nano-System unempfindlich gegenüber unterschiedlichen Lichtsituationen und hält auch extremen Wetterbedingungen stand. Wie robust das Gerät in Bezug auf menschliche Gewalteinwirkung ist, verrät das Unternehmen nicht. Allerdings ist auch dies nicht ganz unwichtig – denn zuletzt gab es immer wieder handfeste Attacken auf Blitzer. Dabei reichte die Spanne vom Umkicken einer Radarfalle bis zum Anzünden und sogar In-die-Luft-sprengen eines Blitzers.

Laut der Beschreibung des Herstellers kann das Gerät aber nicht nur Verkehrssünden dokumentieren, sondern auch allgemeine Verkehrsdaten sammeln: Es erkennt beispielsweise Fußgänger, Radfahrer, Motorradfahrer und andere Fahrzeuge samt deren genauer Größe und Bewegungsrichtung.

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