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Manta unter Strom: Opel verrät wichtige Details zum elektrischen Coupé

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Die Renaissance des Opel Manta als elektrischer GSe wird immer konkreter: Jetzt präsentieren die Rüsselsheimer Einzelheiten zu Motor und Reichweite.

Update vom 19.05.2021, 08:45 Uhr: Die Rückkehr des Opel Manta als rein elektrisches Akku-Mobil wird immer wahrscheinlicher. Ging es bei der Studie bislang vor allem um das Design, hat Opel jetzt wichtige technische Details des Manta GSe verraten: So wird der Elektromotor 108 kW / 147 PS leisten, also 11 PS mehr als die beiden bisherigen Elektro-Opel Corsa-e und Mokka-e und ihre technischen Brüdern von Citroën und Peugeot. Das Drehmoment liegt mit 255 Newtonmetern dagegen leicht darunter. Der Motor ist also etwas spitzer ausgelegt, was bei einem sportlichen Coupé durchaus Sinn ergibt.

Studie Opel Manta von seitlich hinten, stehend
Spritztour gefällig? Der neue Manta GSe nimmt Gestalt an. © Enes Kucevic/Opel

Manta unter Strom: Opel verrät wichtige Details zum elektrischen Coupé

Auch bei der Reichweite kann der Manta aufgrund der geringeren Akku-Kapazität (31 statt 50 kWh) nicht ganz mit seinen braven Brüdern mithalten: Ein Mittelwert von 200 Kilometern eignet sich eher für eine schnelle Spritztour als für längere Reisen – auch das passt zum Charakters des Neo-Manta. Der war übrigens zunächst als reine Studie ohne echte Serienchancen gedacht. Erst nach der breiten Reaktion der Öffentlichkeit schwenkte Opel-Chef Michael Lohscheller um. Tatsächlich könnten die Rüsselsheimer einen weiteren Hingucker neben dem Mokka B gut gebrauchen: Im riesigen Stellantis-Konzern droht Opel sonst, zwischen den großen französischen Marken und Prestige-Trägern wie Jeep und Alfa Romeo zerrieben zu werden.

Innenraum der Studie des elektrischen Opel Manta GSe
Kultmobil mit High-Tech: Das Interieur des Elektro-Manta © Enes Kucevic/Opel

Update vom 07.05.2021, 13:54 Uhr: Autohersteller Opel erwägt ein Revival seines einstigen Verbrenner-Klassikers Manta als E-Auto. "Deutschland scheint auf den Manta zu warten", erklärt Opel-Chef Michael Lohscheller. Der Autobauer hatte erst vor kurzem die Studie Manta GSe ElektroMOD vorgestellt. "In meinen kühnsten Träumen hätte ich nicht erwartet, dass das Feedback derart überwältigend ist", nimmt Lohscheller Bezug auf die zahleichen positiven Reaktionen rund um ein mögliches Comeback des Kult-Boliden.

Opels Marktforschung werde „mit Sicherheit“ eine potenzielle Serienversion durchspielen, so Lohscheller gegenüber dem Portal „Business Insider“. Anschließend „werden wir die Frage beantworten: Neuer Manta, ja oder nein?“ (Mit Material der AFP)

Studie Opel Manta GSe, fahrend
Der Akku-Manta kann auch schnell – dafür nicht so weite © Enes Kucevic/Opel

Elektro-Manta GSe: Opel verpasst Kult-Boliden einen Frontgrill-Messenger – für diesen Zweck

Update vom 21.04.2021, 12:08 Uhr: Opel zeigt die nächste Generation seines Kultmobils Manta – und enthüllte jetzt ein ganz besonderes Detail. Denn da der Manta GSe Elektroantrieb bekommt, benötigt er eigentlich keinen üblichen Kühlergrill mehr – siehe Tesla-Modelle mit ihrer Flachschnauze. Da Kunden aber das klassische Design gewohnt sind, wollen viele Autohersteller ihn auch bei ihren Elektromobilen behalten, sie bringen dort Sensoren für Autonom-Funktionen unter. Opel zeigt nun, wie man die Fläche noch nutzen könnte – nämlich als LED-Display für Botschaften. Das ist ein netter Hingucker, hat aber einen ernsten Hintergrund: Wenn künftige Autos autonom fahren, müssen sie eventuell mit Fußgängern oder Radfahrern kommunizieren. Etwa am Zebrastreifen signalisieren, dass sie warten. Ob die Serienversion im nächsten Jahr dieses Feature schon mitbringt, bleibt abzuwarten.

Der Opel Manta GSe von vorn, mit Leuchtschrift im Frontgrill
Der vollelektrische Opel Manta GSe kann über seinen Leuchtschrift-Grill Botschaften anzeigen. © Opel/Stellantis

Vollelektrischer Manta GSe: Opel bringt seinen Kult-Boliden zurück – Sportcoupé-Legende als Stromer

Erstmeldung vom 16.03.2021, 17:12 Uhr: Rüsselsheim – Der ein oder andere mag sich noch erinnern: Anfang der 1990er-Jahre war der sogenannte Manta-Witz groß in Mode. Man machte sich lustig über ein vermeintliches Klischee: Man unterstellte den Fahrern Einfältigkeit und proletenhaftes Auftreten. Stets trugen Manta-Fahrer in den zahllosen Witzen Cowboystiefel („Mantaletten“), waren mit Friseurinnen liiert, an der Antenne ihres aufgemotzten Opels baumelte ein Fuchsschwanz und auf der Heckscheibe klebte ein „Kenwood“-Aufkleber.

Bevor das Phänomen abebbte, gab es sogar Kino-Komödien wie etwa „Manta, der Film“ (1991). Im selben Jahr erschien auch „Manta, Manta“ mit Til Schweiger (57) in der Hauptrolle des muskulösen Machos „Bertie“. Wie die Witze ist heutzutage auch der Opel Manta fast komplett aus dem Straßenbild verschwunden. Das letzte Modell des Opel Manta B lief 1988 vom Band. Kein Witz ist dagegen: Opel lässt nun einen Manta aus dem ersten Baujahr 1970 wieder aufleben – mit Elektroantrieb. (Kultauto kommt zurück: Renault zeigt R5 als Elektro-Version – Reaktionen sind überwältigend)

Während die Manta-Witze sich auf den vor allem bei Tunern beliebten Opel Manta B (1975–1988) bezogen, der eher kantig und bullig daherkam, war der ab 1970 gebaute Opel Manta A quasi die Rüsselsheimer Antwort auf den Ford Capri – und optisch wesentlich weniger aggressiv als sein Nachfolger. Capri und Manta waren quasi als europäische Pony-Cars konzipiert, die den Erfolg des Ford Mustang in den USA wiederholen sollte. Allerdings hatte der Manta A ein großes Problem: seine schwache Motorisierung. Diese konnte mit dem sportlichen Äußeren des Fahrzeugs nicht mithalten. Speziell der ab 1972 angebotene 1,2-Liter-Vierzylinder aus dem Opel Kadett B mit gerade einmal 44 kW (60 PS) war für diese Art von Auto einfach zu lahm. In den Augen vieler Opel-Fans war die einzig adäquate Variante der ab dem Frühjahr 1974 angebotene Manta GT/E, der mit seinen 77 kW (105 PS) als gut motorisiert galt. (Neuer Volvo C40 Recharge: Den Stromer gibt’s ab Oktober – aber nicht beim Händler)

Der Opel Manta GSe ElektroMOD
Der Opel Manta GSe ElektroMOD – die Rüsselsheimer haben den 1970er-Jahre-Klassiker mit Batterien ausgestattet. © Opel

Opel baut elektrischen Manta – volldigitales Cockpit statt traditioneller Instrumente

Nun hat Opel einen Manta A aus dem ersten Baujahr 1970 mit einem Elektroantrieb ausgestattet. Der etwas ungelenke Name des Projekts: Opel Manta GSe ElektroMOD. Als GSE bezeichnete Opel früher die besonders sportlichen Varianten seiner Fahrzeuge – optisch dagegen erinnert das Einzelstück eher an den Manta GT/E. Allerdings hat es der Autobauer nicht beim Einbau des E-Antriebs belassen: Die historische Fahrzeug-Front musste weichen – der Manta GSe trägt das sogenannte Vizor-Gesicht. Und auch im Innenraum hielt moderne Technik Einzug: Statt traditioneller Zeiger-Instrumente wurde ein volldigitales Cockpit verbaut. (Volkswagen nimmt VW e-up! vom Markt – Mega-Lieferzeiten für E-Autos sind schuld)

Zu den technischen Daten hat Opel bislang nichts verraten, doch vermutlich arbeitet im Elektro-Manta die bereits bekannte E-Technik aus dem Mokka-e beziehungsweise Corsa-e – einen anderen Elektroantrieb haben die Rüsselsheimer nämlich aktuell nicht im Programm. Die Plattformtechnik der beiden Fahrzeuge stammt aus dem PSA-Konzern, aus dem inzwischen im Zusammenschluss mit Fiat Chrysler Stellantis geworden ist. Genauso knapp wie die Informationen zum Elektro-Manta ist das Bildmaterial. Bislang haben die Rüsselsheimer nur ein einziges Foto des Opel Manta GSe ElektroMOD veröffentlicht, das das Fahrzeug aus der Vogelperspektive zeigt.

Eines könnte der elektrisierte Manta mit seinem historischen Vorbild gemein haben: die eher schwache Motorisierung – zumindest wenn tatsächlich der aus dem Mokka-e bekannte Antrieb verbaut sein sollte. In unserem Test waren wir von der Leistung des Rüsselsheimer Stromers wenig angetan, der bereits bei Tempo 150 abgeregelt wird. Vor allem bei Zwischenspurts und ab Tempo 100 ging es zäh voran. Die Chance auf Serienfertigung des Elektro-Manta? Extrem gering. Die Nachfrage nach zweitürigen Coupés ist aktuell eher schwach einzuschätzen – noch dazu wenn es an der nötigen Leistung mangelt.

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