Elektroautos boomen wieder: Zulassungen erholen sich von Einbruch
Entwarnung nach dem Januar-Einbruch: Elektroautos kehren zurück auf die Erfolgsspur. Zulassungszahlen und Anteil steigen wieder.
Update vom 6. März 2023, 11:57 Uhr: Entwarnung bei Elektroautos – nach dem Einbruch im Januar verkaufen sie wieder bestens. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres wurden in Deutschland 50.611 reine Stromer neu zugelassen, wie das Bergisch Gladbacher Center of Automotive Management (CAM) mitteilt. Das sind rund 1.400 mehr als im Vergleichszeitraum 2022. Auch ihr Anteil an allen Neuzulassungen hat sich von 12,8 auf 13,1 Prozent weiter erhöht.
Befürchtungen, die Reduzierung der Förderung würde das Interesse langfristig bremsen, scheinen sich also nicht zu bestätigen. Sollten nach Tesla noch andere Hersteller ihre Preise senken, und das Minus bei der Förderung überkompensieren, sieht CAM-Studienleiter Stefan Bratzel weiteres Käufer-Potenzial.
Elektroautos boomen wieder: Zulassungen erholen sich von Einbruch
Deutlich schlechter sieht die Situation allerdings bei Plug-in-Hybriden aus, die seit diesem Jahr überhaupt nicht mehr gefördert werden: Deren Neuzulassungen haben sich in den ersten beiden Monaten auf 20.769 Einheiten halbiert.

Update vom 4. Februar 2023, 9:55 Uhr: War der Boom der Elektroautos doch nur ein Strohfeuer? Nach den Rekordzahlen im vergangenen Jahr brach der Absatz der Stromer im Januar deutlich ein: Nach den Zahlen des Kraftfahrbundesamtes (KBA) sanken die Neuzulassungen voll elektrischer Autos gegenüber dem Vorjahresmonat um 13,2 Prozent, die Zahl der Plug-in-Hybride sogar um 53,2 Prozent. Insgesamt wurden 2,6 Prozent weniger Autos zugelassen.
Gegenüber dem Dezember ist der Rückgang elektrifizierter Autos noch viel heftiger: nämlich 83 Prozent bei reinen Stromern und 87 Prozent bei Plug-in-Hybriden. Hauptgrund dafür dürfte sein, dass 2023 die Förderung von E-Autos mit Akku oder Wasserstoff reduziert und die von Hybriden ganz gestrichen wurde – und viele Käufer alles dran gesetzt haben, ihr Auto mit Stecker noch im vergangenen Jahr zuzulassen (wofür sie noch nicht einmal das Auto haben mussten). Die Dezember-Zahl war deshalb besonders hoch.
Elektroautos: Zulassungen brechen zum Jahresanfang ein
Als erster Hersteller hat Tesla die Preise gesenkt, um trotz der verringerten Förderung den Absatz zu stimulieren. VW hat bereits angekündigt, nicht in den Preiskampf einsteigen zu wollen, und Ford macht seinen Mustang Mach-E nur in den USA günstiger.
Erstmeldung vom 9. Dezember 2022, 11:34 Uhr: Die Autobranche befindet sich mitten im wohl wichtigsten Umbruch ihrer Geschichte in der Krise. Corona und der anhaltende Chipmangel haben sich spürbar auf Angebot und Nachfrage ausgewirkt. Im November können viele Hersteller jedoch etwas aufatmen, denn die Zahl der Neuzulassungen stieg deutlich an.
Genau 260.512 Neuwagen sind im November in Deutschland zugelassen worden – 31 Prozent mehr als im November des Vorjahres. Am besten schnitten einmal mehr SUV ab, die knapp ein Drittel der Neuzulassungen ausmachen. Das Segment selbst verzeichnete ebenfalls ein Plus von 31 Prozent.
Neuzulassungen im November: Automarkt erlebt deutlichen Aufschwung
Noch deutlicher konnten sich die Elektroautos steigern. Fast 58.000 neue Elektroautos kamen im November neu auf die Straßen. Das waren 44 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) verfügte fast jeder fünfte Neuwagen über einen Elektroantrieb.
„Am Ende eines insgesamt enttäuschenden Autojahres kommt Hoffnung auf einen kleinen Endspurt auf“, teilte der Präsident des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller, Reinhard Zirpel, mit. „Der November verlief recht erfreulich. Auch für Dezember gibt es Hinweise auf gute Zulassungszahlen.“
Neuzulassungen im November: VDIK rechnet für 2023 mit Aufschwung
Und das, obwohl seit Wochen immer weniger Aufträge bei den Herstellern eingehen. Allerdings sind diese immer noch damit beschäftigt, den Auftragsstau abzubauen, der seit mehr als zwei Jahren wegen fehlender Halbleiter und anderer Knappheiten herrscht. Viele Modelle sind daher bereits ausverkauft, so auch der aktuelle ID.3. Wer das Elektroauto jetzt noch bestellt, bekommt im vierten Quartal des kommenden Jahres bereits die zweite Generation.
Außerdem wurden nach dem Boom-Jahr 2019 weniger Autos abgesetzt. Das führt nun zu einem Nachholeffekt – und zur positiven Entwicklung im November. Unterm Strich erwartet der VDIK, dass der Absatz im Vergleich zum Vorjahr auf 2,6 Millionen. Dennoch ist Zirpel optimistisch: „Wir rechnen für 2023 mit 2,75 Millionen neuen Pkw. Das entspricht einem Wachstum von sechs Prozent.“ Zumindest bei den Elektroautos gibt es jedoch einige Experten, die mit einem Einbruch der Absatzzahlen rechnen. (Mit Material von dpa uns sp-x)