Maserati-Mogelpackung: Der neue Ghibli ist gar kein richtiger ...

Auch Maserati will zum Hersteller von Elektroautos aufsteigen. Einen ersten und noch leichten Vorgeschmack auf das kommende E-Zeitalter soll eine milde Hybridversion des Ghibli geben. Trotzdem gibt die Modellbezeichnung Rätsel auf.
- Vierzylinder-Turbo mit 48-Volt-Hybridtechnik und elektrischem Vorverdichter
- Der Motor leistet 330 PS und stemmt ein Drehmoment von 450 Newtonmeter
- Der Verbrauch der Hybrid-Version soll etwa 20 Prozent unter dem V6 liegen
Modena – Zum Modelljahr 2021 wird Maserati im Rahmen einer Modellpflege den Ghibli erstmals auch mit neuem Hybridantrieb einführen. Das ab diesen Oktober verfügbare, völlig neue Antriebssystem der Italiener kombiniert einen Zweiliter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 48-Volt-Hybridtechnik. Mit Unterstützung eines elektrischen Vorverdichters für den Turbolader soll das System die Performance eines V6-Benziners mit der Effizienz eines Diesels verbinden. Außerdem ist ein elektrischer Starter-Generator verbaut. Weil dieser nicht nur beim Anfahren mit anschiebt, sondern längere Leerlaufphasen für das Start-Stopp-System ermöglicht und beim Bremsen mehr Energie zurückgewinnt, reklamiert Maserati rund 20 Prozent Verbrauchsvorteil im Vergleich zu einem V6-Motor. Doch ein echter Hybrid mit einem separaten Elektromotor, der eine Achse antreibt, ist der Ghibli damit nicht. Obwohl die Modellbezeichnung etwas anderes verspricht. („Raumschiff Stellantis“: So lacht das Netz über den Namen des neuen Autokonzerns)
Maserati Ghibli Hybrid: 2,0-Liter-Vierzylinder mit 330 PS
Als Leistungseckdaten nennt Maserati 242 kW/330 PS und 450 Newtonmeter Drehmoment, die via Achtgangautomatik von ZF an die Hinterachse geleitet werden. Damit absolviert die rund 1,9 Tonnen schwere Luxuslimousine den Sprint auf Tempo 100 in 5,7 Sekunden, maximal sind 255 km/h möglich. Der Normverbrauch liegt nach praxisnaher WLTP-Messung bei 8,5 Litern. (Alfa Romeo Giulia: Dieses lang erwartete Update bringt die italienische Schönheit nach vorne)

Maserati Ghibli Hybrid mit Akzenten in Kobaltblau
Auch optisch bietet die Hybridversion einige Neuerungen. Dazu gehören Akzente in Kobaltblau etwa in den Luftöffnungen der vorderen Kotflügel oder dem Dreizacklogo auf der C-Säule. Zusammen mit dem Hybrid führt Maserati außerdem ein kleines Facelift der Baureihe ein, welches einen neuen Kühlergrill, neue Scheinwerfer sowie Rückleuchten umfasst. Letztere zitieren den 3200 GT mit einem LED-Lichtstreifen in Bumerang-Form.

Das Cockpit ist künftig digital, der Infotainment-Touchscreen zudem auf 10,1 Zoll Bildschirmdiagonale gewachsen. Dank Maserati Connect ist dann jeder Ghibli online und somit stets auch mit der Smartphone-App seines Nutzers verbunden.

Außerdem sind die Konnektivitätsstandards Apple Carplay und Android Auto an Bord. Echtzeitverkehrsinformationen stehen dem Navigationssystem zur Verfügung. Amazons Alexa ist künftig im Infotainmentsystem integriert.
Der rund 70.000 Euro teure Ghibli Hybrid ist Auftakt für eine Neuheiten-Offensive von Maserati. Diese wird im September mit der Präsentation des neuen Supersportwagens MC20 sowie kommendes Jahr mit den dann auch rein elektrisch angetriebenen Neuauflagen von GranTurismo und GranCabrio fortgesetzt. (Von Mario Hommen/SP-X)