Marder-Saison startet: Welche Mittel das Biss-Risiko minimieren
Zwischen April und Juni ist die Gefahr von Marderschäden am Auto besonders hoch. Das Risiko lässt sich minimieren, aber leider nicht ganz ausschließen.
Der Winter hat für Autofahrer wenig positive Seiten: Morgens ist das Auto meist eiskalt, Glätte erhöht die Unfallgefahr und auch die Tür kann beispielsweise zufrieren. Abgesehen vom für viele nervigen Reifenwechsel wird im Frühjahr dann alles besser. Bis auf eine Sache: Im April startet die Hauptsaison für Marderschäden. Bis in den Juni verkriechen sich die Wildtiere besonders häufig in den warmen Motorräumen von Pkw, wo sie Kabel und Schläuche zerbeißen. Mehr als 200.000 Schäden regulieren allein die deutschen Kfz-Versicherer pro Jahr, im Schnitt entstehen laut dem Branchenverband GDV Kosten von 450 Euro. Schützen kann man sich als Fahrzeughalter allerdings nur bedingt.
Auto vor Mardern schützen: Warum Hundehaare keine gute Lösung sind
Am geringsten ist das Marderbiss-Risiko in einer Garage. Das Tor sollte dabei möglichst immer geschlossen sein, Löcher und mögliche andere Eingänge versperrt werden. Laternenparker können verschiedene Maßnahmen ergreifen, die alle aber keinen hundertprozentigen Schutz bieten. Experten halten Strom für die wirksamste Methode. Dabei verpassen kleine Metallplättchen im Motorraum den Tieren einen harmlosen Stromschlag. Helfen kann zudem ein feinmaschiges Gitter, das unter dem geparkten Auto platziert wird. In Gegenden mit großer Marderpopulation können sich auch Kabelummantelungen aus Hartplastik lohnen.

Auto vor Mardern schützen: Wirkung von Ultraschallgeräten ist mittlerweile umstritten
Einige Autohersteller bieten auch den Einbau von speziellen Vorrichtungen an, die den Motorraum so abschotten, dass die Tiere nicht mehr hineinkommen. Ob Ultraschallgeräte mit sehr hohen, für Menschen unhörbaren Tönen die Marder effektiv verjagen können, ist mittlerweile umstritten. Nicht empfehlenswert sind jegliche Duftstoffe wie Hundehaare, WC-Steine, Abwehrsprays, Duftsäckchen oder Mottenkugeln, da sich die Räuber sehr schnell an üble Gerüche gewöhnen.
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Auto vor Mardern schützen: Auch eine gründliche Wäsche kann helfen
Nach einer Marder-Attacke, oft erkennbar an Fußspuren auf dem Blech, sollten Auto und Motorraum gründlich gewaschen werden (Vorsicht bei einer Auto-Reinigung auf Privatgrund), damit die Duftstoffe verschwinden und keine weiteren Tiere angelockt werden. Ist das Fahrzeug beschädigt, werden die Reparaturkosten meist von der Kaskoversicherung übernommen. Die Teilkasko deckt allerdings oft nur unmittelbar durch die Tiere verursachte Defekte ab, nicht auch die Folgeschäden – wenn beispielsweise ein zerbissener Kühlwasserschlauch einen Motorschaden durch Überhitzung nach sich zieht. (Holger Holzer/SP-X)