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Wütender S-Klasse-Käufer warnt Mercedes-Benz: „Ich werde bis zum Ende kämpfen“

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Angeblich blockierte die Lenkung seiner Mercedes-Benz S-Klasse S 550 – seitdem hat ein Kanadier Zoff mit Daimler. In einer E-Mail warnt er den Autobauer.

Stuttgart – Sein Fall schlug in Deutschland riesige Wellen: Der Kanadier Datong Yang war dermaßen wütend über eine gefährliche Fehlfunktion seiner Mercedes-Benz S-Klasse, dass er extra zur Konzernzentrale nach Stuttgart reiste, um sich zu beschweren. Gegenüber 24auto.de teilte der Kanadier damals mit, dass man ihm versprochen habe, sich um sein Problem zu kümmern. Wegen des ganzen Ärgers war er von seiner Mercedes-Luxuslimousine auf ein SUV des Münchner Konkurrenten BMW umgestiegen. Doch offenbar hat Mercedes-Benz sein Problem noch immer nicht gelöst. Datong Yang hat nun eine lange E-Mail an den Konzern geschrieben, die unserem Portal vorliegt. Darin schildert er noch einmal seinen Fall – und rechnet mit dem Stuttgarter Autobauer ab.

Fotomontage: Datong Yang vor der Mercedes-Zentrale in Stuttgart / Datong Yang mit der abgemeldeten S-Klasse / die Fehlermeldung auf dem Display der S-Klasse
Der Kanadier Datong Yang reiste zur Mercedes-Zentrale nach Stuttgart um sich zu beschweren. © Privat

Wütender S-Klasse-Käufer warnt Mercedes-Benz: „Ich werde bis zum Ende kämpfen“

Dass jemand den weiten Weg aus Kanada nach Deutschland macht, nur um sich zu beschweren, ist nicht gerade alltäglich. Dieser Aufwand zeigt, welchen Ärger Datong Yang offenbar mit seinem Auto hatte. Laut eigener Aussage blockierte das Lenkrad seines Mercedes S 550 während der Fahrt mehrfach. Als das Problem im April 2018 auftrat, sei das Fahrzeug gerade einmal acht Monate alt gewesen und habe eine Laufleistung von lediglich 6.300 Kilometern aufgewiesen. Daraufhin sei der Stuttgarter Luxus-Kreuzer in eine kanadische Werkstatt geschleppt worden – doch auch nach einem Monat konnten die Techniker den Grund für die Blockade nicht finden. (Nach Ärger mit Mercedes-Benz: „Ich fahre jetzt BMW“)

Wütender S-Klasse-Käufer aus Kanada schreibt an Mercedes: „ernsthaftes Unternehmensproblem“

Datong Yang wollte sich damit aber nicht zufrieden geben. Er verlangte, dass das Auto in die Stuttgarter Zentrale zurückgerufen werde, um es dort zu untersuchen. Zudem forderte er für diesen Zeitraum ein gleichwertiges Ersatzfahrzeug. Beides wurde ihm laut eigener Aussage verweigert. Daraufhin reiste er dann letztes Jahr zur Stuttgarter Konzern-Zentrale. Zwar war er nach dem Besuch angetan von der Freundlichkeit und der Hilfsbereitschaft der Daimler-Mitarbeiter – doch an seinen Streitigkeiten mit Mercedes-Benz Kanada änderte sich in der Folge nichts. Wie der Kanadier berichtet, hätte das Unternehmen auf seine Anwaltsschreiben nicht reagiert. Deshalb reichte Datong Yang Klage beim Provincial High Court ein. (Wassereinbruch im Mercedes-Benz SLC: Streit mit Daimler landet vor Gericht)

Der Kanadier Datong Yang und sein Mercedes S 550
Bei seinem Mercedes S 550 habe plötzlich die Lenkung blockiert, behauptet der Kanadier Datong Yang. © Privat

Wütender S-Klasse-Käufer aus Kanada schreibt E-Mail an Mercedes: „alles hinauszögern und leugnen“

Allerdings hätte er auch nach Einreichung der Klage nichts von Mercedes-Benz Kanada gehört, schreibt Datong Yang. Deswegen findet er in seiner E-Mail deutliche Worte: Er sei der Meinung, Mercedes-Benz habe „ein ernsthaftes Unternehmensproblem“. Man verhalte sich gegenüber Kunden „extrem unverantwortlich“. Bei Problemautos laute die Mercedes-Strategie: „sich vor der Verantwortung drücken, alles hinauszögern und leugnen“.

Er wolle sich mit seinem Engagement für zwei Dinge einsetzen: „Das eine ist die Wahrung der Rechte und Interessen der Kunden, das andere ist die Aufrechterhaltung der Qualität und Glaubwürdigkeit von Mercedes-Benz.“ Der Kanadier ist fest entschlossen, nicht aufzugeben – auch wenn ihm das wohl „Verluste“ einbringen werde, er meint vermutlich finanzieller Art. Die „Verzögerungsstrategie der Zentrale von Mercedes-Benz Kanada“ sei völlig falsch, schreibt Datong Yang. „Ich werde bis zum Ende kämpfen.“

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