20-Jähriger holt sein geklautes Auto zurück – es endet mit gezogener Waffe
Gerade erst gekauft und schon geklaut: Ein junger Mann aus Berlin hat am Ende Glück im Unglück, als er sein Schicksal selbst in die Hand nimmt – und sich sein gestohlenes Auto zurückholt.
Berlin – Er wollte nicht warten, bis etwas passiert, sondern ist selbst mutig zur Tat geschritten: Ein 20-Jähriger aus Berlin hat die Polizei auf die Spur eines gerissen Autodiebs gebracht. Schließlich hatte er auch guten Grund dazu: Sein eigener Wagen wurde gestohlen! Das Auto war gerade mal 24 Stunden in seinem Besitz, als es auch schon wieder weg war. Dabei hatte der Berliner den gebrauchten Škoda Kombi soeben erst stolz erworben – und ihn vor dem Haus der Eltern abgestellt.
20-Jähriger holt sich gestohlenes Auto zurück – es endet mit gezogener Waffe
Genau dort wurde er ihm schließlich auch entwendet. Geistesgegenwärtig ruft er sofort die Versicherung und die Polizei an, um eine Anzeige zu erstatten. Doch die Verständigten machen ihm wenig Hoffnung, dass er seinen Wagen jemals wiedersieht. Deshalb nimmt der junge Mann die Sache selbst in die Hand – und überlegt sich einen kühnen Plan: Er nimmt seinen alten Wagen und stellt sich mit diesem an die Landesgrenze zwischen Berlin und Brandenburg – „an eine der Hauptstrecken für geklaute Autos“, wie er der Bild erzählt. Ebenfalls böse ist ein Autokauf ausgegangen, bei dem die Polizei den Wagen eines Mannes beschlagnahmt hat und dieser am Ende leer ausgeht.*

Mehrere Stunden muss der 20-Jährige dort warten – bis er plötzlich einen schwarzen Skoda Kombi, „baugleich mit meinem geklauten Auto“, auf einer Landstraße bei Hönow (Märkisch-Oderland) entdeckt. Er verfolgt den Wagen und erkennt seinen Gebrauchtwagen wieder – nur mit falschem Kennzeichen aus Rheinland-Pfalz. Der junge Mann verständigt sofort den Notruf. Die Polizei Brandenburg rückt sofort mit mehreren Streifenwagen an. „Ich habe dann ständig via Handy-Freisprecheinrichtung den Standort durchgegeben“, erinnert er sich weiter. (Autodiebe mit Herz bringen Fiat Doblò von Rollstuhlfahrerin zurück – und entschuldigen sich reumütig)
20-Jähriger holt sich gestohlenes Auto zurück – und gibt Polizei entscheidenden Tipp
Doch als die Polizisten dem Autodieb mit einer Stoppkelle signalisieren anzuhalten, gibt der Vollgas – und eine irre Verfolgungsjagd beginnt. Dabei soll es auch mit 200 km/h durch eine Baustelle gegangen sein, wo gerade mal 60 km/h erlaubt waren. Schließlich können ihn die Beamten in die Zange nehmen und zum Aufgeben zwingen. (Noch krasser läuft es ab, als ein gefesselter Mann einen Streifenwagen kapert und sich kilometerlang eine Verfolgungsjagd mit der Polizei liefert.)
Als die Polizisten aussteigen wollen, drückt der Autodieb nochmal aufs Gaspedal – und fährt mit Karacho gegen die geöffnete Seitentür des Streifenwagens. Nur mit gezogener Waffe können die Polizisten den jungen Mann schließlich zu Boden bringen. Kurz darauf trifft auch der glückliche Pkw-Besitzer ein. (Auch ein Autodieb in England hat alle Register gezogen und konnte nur mit Elektroschockern dazu gebracht werden, endlich aufzugeben.)
Wie sich herausstellt, handelt es sich bei dem schwarzen Škoda Kombi tatsächlich um den Wagen des Bestohlenen. Der Pkw wird zunächst als Unfallwagen für eine kriminaltechnische Untersuchung von der Polizei sichergestellt. Das wird den eigentlichen Skoda-Besitzer weniger freuen – schließlich ist sein Auto nicht nur beschädigt, sondern wird auch für einige Zeit nicht nutzbar sein. *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.