Macron mit Milliardenhilfe, jetzt gibt Renault DAS bekannt
Drei Tage nach der Ankündigung von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, die französischen Autobauer mit acht Milliarden Euro unterstützen zu wollen, verkündet Renault massive Sparmaßnahmen.
- Am 26.5.2020 hatte Frankreichs Präsident ein Paket über 8 Millionen Euro für Frankreichs Autoindustrie angekündigt
- Zwei Tage später verkündete die Renault-Nissan-Mitsubishi Allianz gemeinsame Sparmaßnahmen
- Jetzt zeigt Renault seine ganz eigenen Pläne der Kostenreduzierung
Boulogne-Billancourt – durch verschiedenste Maßnahmen sollen in den kommenden drei Jahren die Fixkosten bei Renault um mehr als zwei Milliarden Euro reduziert werden.
Renault | |
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Sitz | Boulogne-Billancourt |
Gründung | 1898 |
Chef | Clotilde Delbos |
Bekannte Modelle: | Clio, Kangoo, Twingo, Mégane |
Verkaufte Fahrzeuge 2019: | 3,75 Millionen |
Eingebettet ist das Sparprojekt von Renault in eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Allianzpartnern Nissan und Mitsubishi. Schwerpunkt der Aktivitäten in Frankreich sollen die strategischen Geschäftsfelder Elektrofahrzeuge, leichte Nutzfahrzeuge, Kreislaufwirtschaft und Innovationen mit hoher Wertschöpfung werden. Die Engineering-Kosten sollen um etwa 800 Millionen Euro gesenkt werden, etwa durch eine Verringerung der Komponentenvielfalt und eine verstärkte Standardisierung. Maßnahmen wie eine schnellere Digitalisierung und der verstärkte Einsatz des Industrie 4.0-Standards sollen die Produktionskosten um 650 Millionen Euro drücken. Dazu wird die weltweite Produktionskapazität von vier Millionen Fahrzeugen im Jahr 2019 bis 2024 auf 3,3 Millionen reduziert.
Renault: 15.000 Stellen fallen weg
Renault will in den nächsten Jahren rund 15.000 Stellen streichen. Knapp 4.600 Stellen sollen in Frankreich wegfallen, mehr als 10.000 weitere im Rest der Welt. Diese „notwendigen Personalanpassungen“ seien die Basis für die Rückkehr zu rentablem und nachhaltigem Wachstum, heißt es in einem Strategiepapier des französischen Herstellers.
Nochmal rund 700 Millionen Euro soll die „Optimierung der allgemeinen Kosten und der Marketingkosten“ einsparen, etwa durch eine stärkere Digitalisierung oder Rationalisierungen bei organisatorischen Aufgaben. Das dicke Gesamtpaket ist nicht zum Nulltarif zu haben. Ein Sprecher: „Die geschätzten Kosten für die Umsetzung dieses Plans liegen in der Größenordnung von 1,2 Milliarden Euro.“ Die Pläne würden den Arbeitnehmervertretungen gemäß den geltenden Vorschriften vorgelegt. Ein kleineres Werk fü rmechanische Teile in der Nähe von Paris soll bis 2022 dichtgemacht werden, kündigte Renault-Präsident Jean-Dominique Senard am Freitag in Boulogne-Billancourt bei Paris an. Weitere Schließungen seien nicht geplant, auch nicht im Ausland: „Das ist kein Plan für Fabrikschließungen, das ist Sparplan.“ Renault hat bisher allein in Frankreich 14 Standorte.
Mit Material von Rudolf Huber (Global Press) und dpa