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Lamborghini Sián Roadster: Top-Speed-Duell mit Ferrari

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Von: Arne Roller

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Der Sián Roadster legt gegenüber dem gleichnamigen Coupé noch einen drauf. Mit seinem Zwölfzylinder-Motor schlägt er bei der Endgeschwindigkeit sogar die Hybrid-Konkurrenz aus Maranello.

Sant’Agata Bolognese – Vorläufig war es das mit den Stiernamen bei Lamborghini. Jetzt besinnt man sich auf die Sprache, die rings um den Firmensitz in Sant‘Agata Bolognese (Italien) gesprochen wird. Der offene Zweisitzer von Lamborghini bedient sich beim Coupé und heißt einfach Sián Roadster. Noch einmal kurz zur Erklärung: „Sián“ heißt im bolognesischen Dialekt „Blitz“. Der Name ist Programm: Der Zweisitzer hat einen elektrifizierten Antriebsstrang. Doch die Traditionalisten können sich entspannt zurücklehnen: Das Herz des Roadsters stammt vom Coupé, schlägt mit der Kraft von zwölf Töpfen, hat Einlassventile aus Titan und pocht bei 8.500 U/min mit 577 kW / 785 PS. Anders als beim Coupé wird der stärkste Zwölfender der Lamborghini-Geschichte von einem Elektromotor mit 25 kW / 34 PS unterstützt. Unterm Strich ergibt das eine Systemleistung von 602 kW / 819 PS. Die Fahrleistungen des Oben-Ohne-Italieners sind beeindruckend: nach nur 2.9 Sekunden fliegt die Tachonadel an der 100 km/h-Marke vorbei und stoppt erst jenseits von 350 km/h.

Lamborghini Sián Roadster: „Super Caps“ für schnell verfügbare Leistung

Das ist nur um 0,4 Sekunden langsamer als der Ferrari SF90 Stradale mit seinen 735 kW / 1.000 PS, der dafür mit einem Top-Speed von 340 km/h nicht ganz mithalten kann (Ferrari: Preise, Konfigurator, Modelle - Logo und Historie des italienischen Sportwagen-Herstellers). Allerdings liegen den beiden Hypersportlern zwei unterschiedliche Elektrifizierungen zugrunde. Anders als der Konkurrent aus Maranello hat der Lamborghini Sián Roadster Superkondensatoren verbaut und kann daher nicht mehrere Kilometer rein elektrisch fahren. Der Saft reicht lediglich zum Rangieren, allerdings sind die Kondensatoren deutlich leichter als eine Batterie. Der verbaute Super-Cap stammt von Lamborghini selbst, wiegt zusammen mit dem Elektromotor lediglich 34 Kilogramm. Die Platzierung zwischen dem mächtigen Zwölfzylinder und der Fahrgastzelle begünstigt die paritätische Achslastverteilung. (Sportwagen: Die Fahrzeugklasse und die günstigsten Modelle zum Kaufen, Leasen oder Mieten) 

Das Konzept der Super Caps (Super Kondensatoren) stammt aus dem Rennsport. Diese Energiespeicher haben zehnfachen Speicherkapazität einer Lithium-Ionen-Batterie. Sie werden vor allem dann eingesetzt, wenn der Strom extrem schnell abgegeben werden muss. Ebenso kurzfristig steht die Leistung dann wieder zu Verfügung. Schnell raus, schnell rein, heißt die Devise. Dieses Konzept basiert auf einem von Lamborghini entwickelten Rekuperationsbremssystem, das den Super-Kondensator bei jeder Verzögerung mit Energie vollpumpt. Also steht der Boost bis zu einer Geschwindigkeit von 130 km/h fast immer zur Verfügung. Die Lamborghini-Ingenieure beziffern den Elastizitäts- beziehungsweise Durchzugsgewinn aufgrund der Elektrifizierung auf rund zehn Prozent. (E-Sportwagen: Können sie's besser als Verbrenner?)

Automobili Lamborghini
SitzSant’Agata Bolognese
Gründung1948
ChefStefano Domenicali
Bekannte ModelleCountach, Diablo, Miura, Aventador, Hurracan, Murciélago
Verkaufte Fahrzeuge 20198.205

Der Roadster hat aktive Kühlflügel am Heck, die auf die Temperaturen der Abgasanlage reagieren. Das Design mit dem markanten Tagfahrlicht ist im Grunde ebenfalls identisch mit dem der geschlossenen Variante. Die Lufteinlässe im Innenraum stammen aus dem 3D-Drucker und können mit den Initialen des Besitzers versehen werden. Der Preis des Roadsters ist noch geheim, dürfte sich aber im Millionenbereich bewegen. Jeder, der jetzt sein Sparbuch plündern will, kommt allerdings schon zu spät: Die 19 Exemplare sind bereits verkauft. (Von Wolfgang Gomoll; press-inform)

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