Ladesäulen für Elektroautos: VDA macht deutliche Ansage
Auf den deutschen Straßen sind immer mehr Elektroautos unterwegs, der Ausbau der Ladeinfrastruktur geht jedoch nur langsam voran. Zum Ärgernis des VDA.
Eisenach – Die Anzahl der Elektroautos in Deutschland nimmt immer weiter zu. Nach Angaben des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA) werden jeden Monat rund 55.000 Stromer neu zugelassen. Das Problem: Der Ausbau der Ladeinfrastruktur geht weiterhin nur schleppend voran.
Dabei sind öffentlich zugängliche Ladesäulen für viele Kunden bei der Kaufentscheidung ausschlaggebend, wie eine Studie jüngst gezeigt hat. „Die ambitionierten Ziele der neuen Bundesregierung – bis zu 15 Millionen Elektrofahrzeuge bis 2030 – erhöhen nochmals den Druck auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Dabei kommt den öffentlich zugänglichen Ladepunkten eine besondere Bedeutung zu“, betonte die VDA-Präsidentin Hildegard Müller in einer Mitteilung des Verbands. (Ladesäulen werden Pflicht: Großbritannien regelt’s per Gesetz)
Ladesäulen für Elektroautos: VDA macht deutliche Ansage
Derzeit werden wöchentlich jedoch nur etwa 250 neue Ladestation in Betrieb genommen, benötigt würden jedoch rund 2.000 neue Ladepunkte pro Woche. Wie problematisch die Situation ist, zeigte eine Zahl: 21. So viele Elektroautos kommen laut VDA auf eine öffentlich zugängliche Ladesäule (Stand 1. Oktober). (Shell kooperiert mit Rewe: Ladesäulen auf Parkplätzen – es bleiben Fragen)

Eine „flächendeckende und leistungsfähige Ladeinfrastruktur“ sei jedoch die wichtigste Voraussetzung, damit Menschen auf die Elektromobilität umsteigen, macht Müller deutlich. „Sie müssen das Vertrauen haben, dass sie ihr E-Auto überall und zu jeder Zeit laden können.“ (Porsche plant eigenes Schnellladenetz – mit einer Besonderheit)
Ladesäulen für Elektroautos: VDA nimmt Politik und Energieversorger in die Pflicht
Derzeit ist das bundesweit an knapp 49.000 Ladepunkten möglich, etwa 7.000 davon sind Schnellladepunkte. In den kommenden Jahren soll die Zahl jedoch deutlich steigen. Bis 2030 soll es eine Million Ladesäulen geben, das geht aus dem Koalitionsvertrag von SPD, FDP und Grünen hervor. Dafür gab es bereits Lob von Daimler-Chef Ola Källenius. (Tesla mit ehrgeizigem Plan: So viele Supercharger soll es bald geben)
Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.
Eine Entscheidung, die sicher auch beim VDA auf Wohlwollen treffen dürfte. Jedoch hat der Verband noch eine deutliche Forderung: „Die Energieversorger sowie die Bürgermeister und Landräte müssen den lokalen Aufbau besser koordinieren, denn sie wissen am besten, wie der Bedarf vor Ort konkret aussieht.“