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Elektroautos zu laut? Gericht verbietet Parkplätze mit Ladesäulen

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Von: Marcus Efler

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Beim Fahren machen Elektroautos keinen Krach, beim Parken dafür umso mehr: So ähnlich ist wohl dieses Urteil eines Berliner Gerichtes zu verstehen.

Berlin – Elektroautos sind leise – zu leise sogar, findet der Gesetzgeber, und somit eine Gefahr für Fußgänger. Bei niedrigen Geschwindigkeiten müssen die Stromer deshalb einen künstlich erzeugten Sound von sich geben (oder sie machen gleich soviel Krach wie dieser Tesla).

Anmerkung der Redaktion

Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Elektroautos können aber auch so zu laut sein, findet jedenfalls ein Berliner Bezirksamt – interessanterweise genau dann, wenn sie gar nicht fahren. Sondern an einer Ladesäule parken. Es verbot daher einer Grundstücksbesitzerin in Prenzlauer Berg, fünf Parkplätze mit zwei Ladestationen in einer ehemaligen Auto-Werkstatt im Hinterhof einer Wohnanlage zu bauen.

Elektroauto wird in einem Wohngebiet geladen
Lärmbelästigend? Elektroauto in einem Wohngebiet. (Symbolbild) © Sabine Brose/Sorge/Imago

Elektroautos zu laut? Gericht verbietet Parkplätze mit Ladesäule

Denn durch Türschlagen könnten die dort geparkten und geladenen Fahrzeuge die Grenzwerte für Geräuschimmissionen überschreiten – bei Tesla und Co. genau wie bei jedem anderen Auto auch.

Also klagte die Grundstücksbesitzerin auf Erteilung einer Baugenehmigung: Weil zuvor auf dem Platz eine Autowerkstatt betrieben wurde, sei das Gebiet sowieso vorbelastet, argumentierte sie, und Lärmbelästigung durch Türen und Kofferraumdeckel seien bei modernen Autos zu vernachlässigen.

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Elektroautos zu laut? Rücksichtnahme „nicht umsetzbar“

Doch das sah das Verwaltungsgericht Berlin anders, und gab schließlich dem Amt recht. Es berief sich auf ein eigens eingeholtes Gutachten, nach dem die Parkerei und Laderei nachts zu laut werden könne. Eine Auflage mit dem Inhalt, lautes Türenschlagen nachts aus Rücksicht auf die Anwohner zu vermeiden, sei „nicht lebensnah umsetzbar“, auf Deutsch: Da hält sich dann doch eh keiner dran.

Kann schon sein. Für Berlin heißt es jedenfalls weiterhin: Schlaf gut.

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