Koenigsegg will’s wissen: Hypercar Jesko soll 500 km/h schaffen
Die elektrische Konkurrenz lauert – doch Hypercar-Macher Koenigsegg fordert den Titel des schnellsten Autos und will mit seinem Jesko 500 km/h schaffen. Der Aufwand dafür ist immens.
Ängelholm (Schweden) – Es gehört zum Selbstverständnis des schwedischen Kleinserien-Herstellers Koenigsegg, dass er die Serienautos baut, die auf einer Rennstrecke die höchste Geschwindigkeit erreichen. Doch die Konkurrenz ist hart, derzeit beansprucht Shelby Supercars mit dem 455,3 km/h schnellen SSC Tuatara den Titel, und auch Bugatti drängelt mit dem Chiron Super Sport. Dazu droht künftig die Konkurrenz megastarker Elektroautos von Tesla und Mate Rimac, dessen Nevara jetzt schon locker die 400er-Marke knackt. (Toyota bringt 1.000-PS-Renner: So happig wird der Preis des Supersportlers)
Koenigsegg will’s wissen: Dieses Auto soll Tempo 500 schaffen
Zeit also für ein Statement: Dass nämlich ein Auto aus Schweden das höchste Tempo schafft – und zwar mit einem Verbrennunsgsmotor. Chef Christian von Koenigsegg (48) hat auch gar keine Lust, irgendwo oberhalb von 450 km/h rumzueiern und dann möglicherweise über Messergebnisse und ein paar Kilometer pro Stunden zu diskutieren. Deshalb hat er gleich die „Mission 500“ ausgerufen: Genau dieses Tempo, also fast halbe Schallgeschwindigkeit, soll sein schwarz lackierter Renner schaffen. (Bugatti: Modelle, Kosten, schnellstes Auto – der Supersportwagen-Hersteller gehört zu VW)

Koenigsegg will’s wissen: Schneller dank Bio-Sprit
Erfüllen soll die Mission das drei Millionen Euro netto teure Modell Jesko (benannt nach Jesko von Koenigsegg, dem Vater von Christian von Koenigsegg): Sein Fünf-Liter-V8 entwickelt mit Turbo-Hilfe schon serienmäßig 1.289 PS. Wird er mit Bio-Ethanol E85 betrieben, steigt die Leistung auf 1.622 PS. Als maximales Drehmoment geben die Schweden 1.500 Newtonmeter bei 5.100 Umdrehungen an. Dafür haben sie ihr Standard-Triebwerk in vielen entscheidenden Details modifiziert. So erreicht eine nur 12,5 Kilogramm leichte Kurbelwelle 8.500 Touren, was schon bei niedrigem Tempo beeindruckend klingt – wie ein YouTube-Video beweist. (2,4-Millionen-Euro-Bugatti verbremst sich bei Drag-Race – der Schaden ist ...)
Koenigsegg will’s wissen: Turbo-Patent und Formel-1-Technik
Jeder einzelne Zylinder wird von Sensoren überwacht, die Turbolader sind nochmals optimiert. Sie arbeiten mit einem neuen, selbst entwickelten und patentierten Luft-Einspritz-System, das einen kleinen Kompressor mit Lufttank aus Carbon benutzt und so das Turboloch eliminiert. Dazu addiert sich ein Doppelkupplungs-Getriebe, das dank seiner speziellen, von Rennrädern inspirierten Bauweise mehrere Gänge auf einmal überspringen kann. Extrem viel Aufwand also für eine Leistung, welche die Elektro-Fraktion deutlich simpler entwickeln könnte.
Doch für Tempo 500 bedarf es natürlich noch viel mehr: ein Fahrwerk mit Formel-1-Technologie beispielsweise und eine ausgeklügelte Aerodynamik. Der gigantische Heckflügel und die beweglichen Frontsplitter erzeugen insgesamt bis zu einer Tonne Anpressdruck. Ob das für den Fabel-Rekord reicht? Noch steht der Termin für die Fahrt nicht fest. Bleibt für die Schweden zu hoffen, dass nicht ein Elektroauto früher so schnell fährt. Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.