Wenn der Preis ein Geheimnis ist: Das sind die exklusivsten Modelle der Nobelmarken
Für die meisten Menschen bleiben Autos von Ferrari oder Bentley für immer ein Traum. Doch selbst diese Hersteller haben exklusive Kleinserien im Angebot.
- Nobelmarken wie Aston Martin, Ferrari oder Bentley haben Modelle für einen speziellen Kundenkreis
- Limitierte Kleinserien sollen Käufer locken, denen etwa ein Standard-Supersportwagen zu gewöhnlich ist
- 24auto.de zeigt die exklusivsten Modelle der Nobelmarken
London – Wem selbst Nobelautos wie Bentley Continental oder Flunder flache Supersportler à la Bugatti Chiron (Video: Seltener Bugatti Divo ballert über den Nürburgring – letzte Feinabstimmung?) nicht mehr rar genug sind, kann zu immer neuen Kleinserien der Autohersteller greifen. „Die basieren oft auf bekannten Modellen, werden aber mehr oder minder kräftig umgebaut“, sagt Dietrich Hatlapa von der Hagi Group in London. „Und während die Stückzahlen bewusst klein gehalten werden, schnellen die Preise in die Höhe“, so der Marktbeobachter.
Auf den ersten Blick ist das eine klassische Win-win-Situation: Die Besitzer können sich eines besonderen Autos (Rolls-Royce mit Honigantrieb: So süß stellt sich eine Achtjährige ihr Traumauto vor) rühmen und genießen maximale Aufmerksamkeit und die Hersteller können bewährte Konstruktionen versilbern und ihre Gewinne mehren. Und das meist sogar ohne Risiko: Denn in der Regel sind solche Modelle bereits verkauft, bevor die Produktion beginnt.

Exklusive Kleinserien: eine Wertsteigerung ist laut Experten nicht garantiert
Doch für den Kunden zahlt sich so eine Investition langfristig nur selten aus, sagt Hatlapa, der weltweit die Preise für Sammler- und Auktionsfahrzeuge analysiert und Indizes für Ferrari & Co führt wie andere für Aktien: „Ein Auto das heute dreimal so viel kostet wie das Grundmodell, wird als Klassiker und Sammlerstück nicht automatisch dreimal so viel wert sein.“ Die Nachfrage scheint dennoch groß.
Allein aus England kommen deshalb bald vier neue Raritäten. Für eilige Genießer hat Bentley den Bacalar angekündigt, den es nur exakt ein dutzendmal geben wird. Er basiert auf dem neuen Bentley Continental GT Cabrio, wird aber mit einer stark modifizierten Karosserie zum Zweisitzer.
Zwar machen die Briten noch keine Angaben zum Preis, werden sich aber vermutlich nicht mit den 228.480 Euro begnügen, die sie für das konventionelle Cabrio verlangen – selbst wenn es nicht einmal Änderungen am 485 kW (659 PS) starken Zwölfzylinder gibt.
Für den Rolls-Royce Dawn Silver Bullet nennen die Briten keinen Preis
Ebenfalls stark limitiert ist der Silver Bullet, den die einstige Schwestermarke Rolls-Royce auf Basis des Cabrios Rolls-Royce Dawn auflegt. Auch hier verschwindet die Rückbank unter einer speziellen Abdeckung, und auch hier werden die 350.000 Euro für das Grundmodell kaum reichen, bestätigt der Hersteller ohne Details zu nennen.

Nicht ganz so rar, aber dafür umso rasanter sind die jüngsten Kleinserien von Aston Martin und McLaren: So baut James Bonds Hausmarke gerade 88 Exemplare eines Aston Martin V12 Speedster, der mit 515 kW (700 PS) über 300 km/h Spitze erreicht.
Exklusive Kleinserien: Der McLaren Elva wird nur 399 Mal gebaut
Und McLaren setzt 399 Kunden für jeweils 1,7 Millionen Euro im Elva an die frische Luft. Und das kann man in dem Fall wörtlich nehmen. Denn obwohl 599 kW (818 PS) stark und über 320 km/h schnell, gibt es nicht nur kein Verdeck, sondern nicht einmal eine Frontscheibe. Immerhin soll ein spezielles System Luft bei hohem Tempo über das offene Cockpit leiten.

Neu ist diese radikale Idee allerdings nicht. Sondern nach dem gleichen Muster hat Rivale Ferrari bereits kurz vor den Briten den Monza SP1 und SP2 vorgestellt. Abgeleitet vom Ferrari 812 und wahlweise mit einem oder zwei Sitzen zu haben, gibt es auch diese V12-Sportwagen mit 596 kW (810 PS) nur ohne Dach und ohne Scheibe.
Zwar nennt Ferrari weder Stückzahlen noch Preise. Doch wenn die Italiener „passionierte Kunden und Sammler“ adressieren, sind die Auflagen in der Regel klein und die Summen auf er Rechnung dagegen umso größer.

Exklusive Kleinserien: Vom Bugatti La Voiture Noire wird nur ein einziges Exemplar gefertigt
Ein Dutzend Bentley, 50 Rolls-Royce, 88 Aston Martin oder 399 McLaren – darüber kann ein ungenannter Bugatti-Kunde nur herzlich lachen. Denn wenn er nach über zwei Jahren Wartezeit endlich sein Bugatti La Voiture Noire bekommt, hat der bis auf den 1103 kW (1500 PS) starken 16-Zylinder nur noch rudimentäre Gemeinsamkeiten mit dem aktuellen Bugatti Chiron und darf sich nach dem radikalen Komplett-Umbau mit Fug und Recht als Einzelstück feiern lassen. Dafür musste der Kunde allerdings tief in die Tasche greifen. 16 Millionen Euro machen den seltensten Neuwagen der Welt auch zum teuersten.
Selbst der Bugatti Centodieci wirkt dagegen fast schon gewöhnlich. Dabei ist auch dieser Chiron-Umbau auf zehn Exemplare limitiert und bescheidene acht Millionen Euro teuer, teilt der Hersteller mit. Zum Vergleich: Der auf eine Produktion von 500 Exemplaren ausgelegte Bugatti Chiron steht mit knapp drei Millionen Euro in der Liste.
Von Thomas Geiger (dpa)