Neuer Hyundai Ioniq 5: Dieser Stromer lässt sich nicht nur per Kabel laden
Die Elektromodelle des koreanischen Autobauers Hyundai tragen ab sofort den Markennamen Ioniq. Das Erstlingswerk kann sich schon mal sehen lassen – der Ioniq 5.
Seoul – Wie viele andere Autohersteller hätte sich Hyundai den Start seiner neuen Elektromarke Ioniq auch etwas stimmungsvoller und insbesondere imposanter vorgestellt. Doch die Corona-Krise macht der Autoindustrie zu schaffen und so muss auch Hyundai den Markenstart nebst Weltpremiere seines schmucken Startmodells Ioniq 5 virtuell am Bildschirm in die automobile Welt hinaustragen. Während andere Autohersteller die Kernmarke nur mit einem Annex oder einer Submarke nach Vorbild von BMW i, Mercedes EQ oder VW ID versehen, geht Hyundai einen anderen Weg und gibt der kommenden Elektrofamilie einen komplett eigenständigen Namen: Ioniq.
Neuer Hyundai Ioniq 5: Der koreanische Stromer lässt sich nicht nur per Kabel laden
Bisher ist der Hyundai Ioniq ein einzelnes Modell mit verschiedenen elektrifizierten Antrieben, das insbesondere den einstigen Hybridchampion Toyota Prius unter Druck setzen sollte. Vor knapp zwei Jahren entschieden die Verantwortlichen des koreanischen Konzerns, eine neue Marke ins Leben zu rufen. Die sollte den Elektromodellen eine eigene Heimat geben und die Fahrzeuge von den Verbrennermodellen abheben. „Mit Ioniq streben wir einen Paradigmenwechsel im Hinblick auf unsere zukünftigen Elektrofahrzeuge an und wie unsere Kunden diese erleben können“, erklärt Wonhong Cho, Global Chief Marketing Officer der Hyundai Motor Company, „indem wir über das konventionelle Denken hinausgehen, werden wir unseren Kunden individualisierte Erlebnisse mit unseren Elektrofahrzeugen bieten, passend zu einem digital vernetzten und umweltfreundlichen Lebensstil.“ (Revolutionärer Scheibenwischer für Tesla Roadster? Patentamt bestätigt Elon Musks kühne Pläne)

Neuer Hyundai Ioniq 5: Vorbild ist der Hyundai 45 EV Concept von der IAA 2019
Der Ioniq 5 ist ein elektrischer Mittelklasse-Crossover, der auf der eigens entwickelten Electric Global Modular Platform (E-GMP) entwickelt wurde als eines der ersten Fahrzeuge mit 800-Volt-Technologie. Unter dem Markendach will Hyundai in den kommenden Jahren nach dem Ioniq 5 sukzessive weitere numerisch benannte Elektromodelle auf die verschiedenen Märkte bringen. Punkten will das Erstlingswerk dabei nicht nur mit seinem Elektroantrieb, sondern auch einem Design, das Anlehnungen an die Pixeltechnik von Bildschirmen zeigen soll. Der Ioniq 5 als Wettbewerber von VW ID.4 oder Audi Q4 E-Tron basiert dabei auf dem Hyundai 45 EV Concept, der auf der IAA 2019 in Frankfurt als Hommage an die Konzeptstudie Pony Coupé aus dem Jahre 1974 vorgestellt wurde. (Fahrer von Opel Corsa-e will Auto laden – was er dann tut, sorgt im Netz für Furore)

Hyundai Ioniq 5: Mit Hinterrad- oder Allradantrieb – Reichweiten bis 500 Kilometer
So sollen die pixelartigen Scheinwerfer und Rückleuchten des neuen Elektromodells zugleich Zeugnis geben von den fortschrittlichen digitalen Technologien des Fahrzeugs. Die Motorhaube zieht sich über die Kotflügel bis zu den Radhäusern und erstreckt sich so über die gesamte Fahrzeugbreite. Für einen selbstbewussten Auftritt und niedrige Rollwiderstände sollen ein guter cw-Wert und 20-Zoll-Räder sorgen. (VW ID.4 im Test: Viel Platz, sehr gutes Fahrverhalten – die Start-Versionen sind allerdings teuer)
Der Ioniq 5 ist wahlweise mit Hinterrad- oder Allradantrieb verfügbar. Die beiden Basisversionen mit Hinterradantrieb bieten wahlweise 125 kW (170 PS) oder 160 kW (218 PS) mit jeweils 350 Nm maximalem Drehmoment. Die Allradler haben an der Vorderachse einen zweiten Elektromotor und so addiert sich die Gesamtleistung auf 173 kW (235 PS) sowie 225 kW (306 PS) bei 605 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei allen Modellen bei 185 km/h abgeregelt und der Kunde hat die Wahl zwischen Akkupaketen mit 58 oder 72,6 kWh, was Reichweiten bis 500 Kilometer garantieren soll. (Opel Mokka-e im Test: Ein absoluter Hingucker – doch der Antrieb des kleinen SUV enttäuscht)

Hyundai Ioniq 5: Auf Wunsch ist für den Stromer auch ein Solardach erhältlich
Obwohl der Ioniq in der Mittelklasse unterwegs ist, rangiert der Radstand mit drei Metern in der Oberklasse und bietet viel Raum im Innern. Vorne gibt es besonders bequeme Komfortsitze, die durch ihre dünne Rückenlehne mehr Beinfreiheit im Fond realisieren sollen. Doch auch im Fond lassen sich die Sitze einstellen oder die Rücksitze um 14 Zentimeter in der Länge verschieben. Wahlweise ist das Interieur aus Recyclingmaterial, Wolle oder Leder gefertigt. Der Fahrer und die Insassen blicken auf zwei 12,25 Zoll große Bildschirme für Anzeigen, Bedienung und Entertainment. Auf Wunsch gibt es ein großes Solardach, das weitere Energie liefert. Der Laderaum hat ein Volumen von 540 Litern, das sich durch Umlegen der 40:60 teilbaren Rückbank auf bis zu 1.600 Liter erweitern lässt. Die Ladeutensilien finden unter der vorderen Kofferraumhaube Platz.
Auch technologisch will der Hyundai-Ableger seinen Kunden gefallen. So ist der Elektro-Crossover mit einem 800-Volt-Ladesystem ausgestattet, das bei einer Ladedauer von fünf Minuten eine Reichweite von 100 Kilometern ermöglicht. Außerdem kann der Kunde durch die bidirektionale Ladefähigkeit auch externe Quellen mit dem 110- bzw. 220-Volt-Wechselstrom speisen. Im kommenden Jahr soll eine Sportlimousine namens Ioniq 6 folgen, die auf dem elektrisch angetriebenen Konzeptfahrzeug Prophecy basiert. Zu Beginn des Jahres 2024 rollt nach aktueller Planung ein großes SUV an. (Von Stefan Grundhoff/press-inform)