Hyperion XP-1: In dieser Brennstoffzellen-Flunder steckt NASA-Technologie

Auf den ersten Blick ähnelt der Hyperion XP-1 dem Bugatti Chiron. Doch der kalifornische Hypersportwagen soll schneller beschleunigen – und dank Brennstoffzellenantrieb eine extreme Reichweite bieten.
- Mit dem XP-1 will die bislang unbekannte Marke Hyperion die Welt der Supersportwagen revolutionieren
- In einer Kleinserie von 300 Exemplaren soll der Brennstoffzellen-Renner gebaut werden
- Dank des Wasserstoff-Antriebs soll eine mehr als beeindruckende Reichweite möglich sein
Los Angeles – Es gibt Showcars, die auf Automessen die Zuschauer in Massen anziehen. Weil sie spektakulär aussehen – und weil man dazu extreme Leistungsdaten verkündet. So ein Fall war beispielsweise der FFZERO1, den Faraday Future 2016 auf der CES in Las Vegas vorstellte. Zu kaufen gibt es das Geschoss bis heute nicht, doch der Hype um das Fahrzeug war enorm. Vermutlich hat auch die bislang völlig unbekannte Sportwagenmarke Hyperion auf diesen Messe-Effekt gehofft – doch das Coronavirus machte den Kaliforniern einen Strich durch die Rechnung. Also präsentiert das Unternehmen den Hypersportwagen XP-1 nun häppchenweise über die Sozialen Medien. Ab dem Jahr 2022 soll die Brennstoffzellen-Flunder mit den Scherentüren in einer Kleinserie von 300 Exemplaren gebaut werden. Und natürlich sind auch die Leistungsdaten atemberaubend.
Hyperion XP-1: Design-Anleihen von Bugatti
Zunächst einmal fällt auf, dass das vorgestellte Auto einem bereits erhältlichen Supersportwagen ziemlich ähnlich sieht. Die Designer des Hyperion XP-1 haben offenbar eine Schwäche für Bugatti: Der Bogen an der Seite und auch der Grill der kalifornischen Studie erinnern doch stark an den Chiron (Millionenschaden: Bugatti Chiron kracht in Porsche Cabrio – diese Aktion war der Auslöser).
Beste Voraussetzungen für gute Fahrleistungen bietet das niedrige Gewicht: Lediglich 1.031 Kilogramm soll der aus Carbon und Titan gefertigte Hyperion XP-1 wiegen. Dies verdankt der Zweisitzer unter anderem dem Verzicht auf einen Akku. Strom für den Vortrieb kommt stattdessen aus einer Brennstoffzelle, als Pufferspeicher dienen sogenannte Supercaps (auch Superkondensatoren genannt). Der in Carbontanks gespeicherte Wasserstoff soll bis zu 1.600 Kilometer Reichweite erlauben.

Hyperion XP-1: Leistungsdaten der Superlative
Details zum elektrischen Antrieb nennt Hyperion noch nicht, doch dem allradgetriebenen XP-1 wird es angesichts von 2,2 Sekunden von null auf Tempo 100 und einer Höchstgeschwindigkeit (Video: Opel Kadett E schlägt Audi RS 6 – mit spektakulärer Endgeschwindigkeit) von mehr als 350 km/h nicht an Leistung mangeln.
Gegründet wurde Hyperion laut Firmenwebsite im Jahr 2011. Das Technologie-Unternehmen besteht demnach aus drei Bereichen: Hyperion Energy, Hyperion Motors und Hyperion Aerospace – alle beschäftigen sich mit der Brennstoffzelle. Zum Einsatz kommt dabei angeblich Weltraumtechnologie, die von der NASA entwickelt wurde. Worin diese nun genau beim Hyperion XP-1 zu finden ist, verrät das Unternehmen allerdings nicht.
Hyperion XP-1: Unternehmen will das Transportwesen revolutionieren
Zum Preis des Hyperion XP-1 gibt es bislang noch keine Informationen. Wie bei Hypercar-Projekten (Fußballstar Cristiano Ronaldo: Ist dieser Bolide sein neuer Hypersportwagen?) oft üblich, dürfte sich dieser vermutlich in siebenstelligen Regionen bewegen.
Die Ziele, die sich Hyperion gesetzt hat, sind jedenfalls ambitioniert: „Von Straßenfahrzeugen bis hin zur Raumfahrt will Hyperion das Transportwesen revolutionieren, indem es in ganz Amerika bequemen, hochwertigen und kostengünstigen Wasserstoff als Kraftstoff anbietet.“ Ob das gelingt, bleibt abzuwarten. Denn leider ist es um einige mit jeder Menge Tamtam gestartete neue Marken wie Faraday Future oder Byton in den letzten Monaten doch etwas ruhiger geworden. (Mit Material von SP-X)