Hunde in Auto-Sauna gequält – doch dreiste Herrchen sind stocksauer auf Polizei
Bei brütender Hitze können zwei Vierbeiner in einem abgestellten Fahrzeug gerettet werden. Doch ihre Helfer müssen sich später wüste Beschimpfungen der Herrchen anhören.
Brighton (England) – Den geliebten Hund bei höheren Temperaturen im Auto einzusperren, mag den meisten Herrchen schon schwerfallen. Die überwiegende Mehrheit würde in einem solchen Fall aber wenigstens die Fenster öffnen, bevor sie den treuen Weggefährten im Auto zurücklässt – und sich, wenn überhaupt, nur kurz entfernen.
In diesem Fall tierquälerischer Grausamkeit jedoch denken die Besitzer von zwei Hunden offensichtlich gar nicht darüber nach, wie es ihren Tieren im Auto ergehen könnte. Bei hochsommerlichen Temperaturen lassen sie die hilflosen Vierbeiner einfach ohne schlechtes Gewissen in ihrem Ford Focus Turnier zurück. (Paar schleift Hund hinter Mercedes Vito her – Blutspur ist 120 Meter lang)
Hunde in Auto-Sauna gequält – doch dreiste Herrchen sind stocksauer auf Polizei
Da die Besitzer ihr Auto unweit der Strandpromenade von Brighton abstellen, können einige Passanten die Ereignisse live mitansehen. Ein Zeuge beobachtet den Vorfall aus nächster Nähe. Er berichtet, dass die Besitzer ihren Wagen an einer Stelle geparkt hätten, an der die beiden Hunde schutzlos der Sonneneinstrahlung ausgesetzt seien. (Angefahrener Hund rettet sich in Frontschürze – Fahrer bemerkt kilometerlang gar nichts)

Die alarmierte Polizei schreitet daher sofort zur Tat, womit die Besitzer des dunkel lackierten Ford wohl nicht rechnen: Zwei Beamte zerschmettern ohne langes Zögern mit einem Schlagstock die Autoscheibe. Daraufhin heult die Alarmanlage des Fahrzeugs los. Ob die beiden Herrchen dadurch aufgeschreckt werden, ist unklar. Fest steht jedoch, dass sie nur wenig später am Ort des Geschehens eintreffen. (Hitze im Auto: So bleiben Sie auch bei diesem Wetter cool)
Hunde in Auto-Sauna gequält – kaltblütige Hundehalter zeigen keine Reue
Laut Passanten zeigen die beiden Übeltäter kaum Empathie und fühlen sich vollkommen im Recht. „Was zum Teufel machen Sie, warum haben Sie mein Autofenster zerbrochen? Ich war nur zehn Minuten weg“ und „Sie haben mein Fenster zerbrochen“ bekommen die Polizisten als Dank für die Rettung der Tiere von den beiden aufgebrachten Besitzern zu hören, wie die britische Boulevardzeitung „Daily Mirror“ berichtet. Leider kommt es immer wieder zu solchen Vorfällen: Auch in Bielefeld mussten Polizeibeamte einen jämmerlich nach Luft japsenden und völlig dehydrierten Hund befreien*, der bei praller Sonne und hochsommerlichen Temperaturen in einem Pkw gefangen war.
Glücklicherweise endet der Fall im britischen Seebad Brighton ohne Todesfolge, wenngleich die beiden Hunde nur knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt sind. Solche und ähnliche Vorfälle gehören derzeit leider zum Alltag von Tierrettern und sind leider längst kein Einzelfall mehr.
Hunde in Auto-Sauna gequält – Tierschutzorganisation mahnt zur Vorsicht
Die größte und älteste Tierschutzorganisation der Welt, die Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals (kurz RSPCA), ist in England beheimatet. Sie äußert sich zum Thema Hitze in Autos und warnt Hundehalter ausdrücklich davor, die Tiere an heißen Tagen allein im Auto zu lassen – unabhängig von der Zeitdauer. Laut RSPCA kann eine Außentemperatur von 22 °C in Fahrzeugen schnell auf über 47 °C ansteigen. Dies kann dramatische Folgen für die eingeschlossenen Lebewesen und insbesondere für Kinder haben.
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