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Hier fahren Herbert Diess und Elon Musk den neuen VW ID.3: „Keine Renn-Maschine“

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Von: Sebastian Oppenheimer

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VW-Boss Herbert Diess und Tesla-CEO Elon Musk haben sich am Flughafen Braunschweig zu einer gemeinsamen Probefahrt im VW ID.3 verabredet. Herbert Diess hat von dem Treffen ein Video hochgeladen.

Braunschweig – Es ist noch nicht allzu viele Jahre her, da betrachtete die deutsche Autoindustrie Elon Musk (49) und seine Elektroautos eher mitleidig. Schon alles ganz nett, was der da mache, aber die Reichweite seiner Autos sei zu gering und dieser komische Touchscreen auf dem Armaturenbrett ... Doch inzwischen hat sich der Wind gedreht. Mit Hochdruck versuchen die Deutschen, bei E-Autos zu den Kaliforniern aufzuschließen, die neue S-Klasse von Mercedes-Benz hat nun einen riesigen Touchscreen – viele Jahre nach dem Tesla Model S. Und Elon Musk? Der ist nun ein begehrter Gesprächspartner: Kurz vor Ende seines Deutschland-Besuchs (Elon Musk in Deutschland – nur mit Halstuch statt Maske zu den Corona-Forschern) hat sich der Tesla-Chef nun mit Volkswagen-Boss Herbert Diess (61) getroffen – und sich mal zeigen lassen, wie es bei Volkswagen in Sachen E-Autos so aussieht.

Hier fahren Herbert Diess und Elon Musk den VW ID.3 Probe: „Es ist kein Sportwagen“

Der Deutschland-Besuch von Elon Musk in der vergangenen Woche (Gigafactory Berlin: Elon Musk kommt in Zimmermanns-Kluft – und macht Ankündigung) hatte bereits am Dienstag begonnen: Dabei besuchte der Tesla-Chef auch den Hauptsitz der Biotechfirma CureVac in Tübingen, am Mittwoch führte er Gespräche unter anderem mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (62, CDU) sowie weiteren Bundesministern.

Außerdem hatte der Tesla-Chef auch einen seiner wohl größten Fans getroffen: Drohnen-Filmer Silas Heineken (14), besser bekannt als „Tesla Kid“ („Tesla Kid“ Silas Heineken (14) – „um ehrlich zu sein: Ich brauchte eine Pause“). Der 14-Jährige war bekannt geworden, weil Wachleute ihn an Aufnahmen der Gigafactory-Baustelle hinderten – er aber schließlich vom Tesla-Chef persönlich per „Von mir aus“-Tweet die Genehmigung zum Filmen bekam. Silas Heineken hatte Elon Musk bei dem kurzen Zusammentreffen nach einem Praktikumsplatz gefragt – und eine Zusage bekommen („Tesla Kid“ (14): Elon Musk verspricht Praktikumsplatz – „Wir sehen uns in Kalifornien“).

Herbert Diess trifft Elon Musk: „Das ist ein Volumenmodell. Keine Renn-Maschine.“

Es war eine Art Geheimtreffen der beiden Branchengrößen am Flughafen Braunschweig – zwar war die Zusammenkunft an sich unstrittig und wurde auch offiziell bestätigt, über den Inhalt der Gespräche war aber bislang nichts bekannt. Doch das hat sich nun geändert: VW-Chef Herbert Diess hat auf LinkedIn ein Video zu dem Aufeinandertreffen hochgeladen. Darin sieht man ihn und Elon Musk unter anderem bei einer Fahrt im VW ID.3.

VW-Chef Herbert Diess und Tesla-Boss Elon Musk.
VW-Chef Herbert Diess (vorne) und Tesla-CEO Elon Musk (hinten) haben sich in Braunschweig am Flughafen getroffen. © Boris Roessler/dpa/Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB

In Dunkelheit und bei Regen fahren Elon Musk (er sitzt am Steuer) und Herbert Diess (Herbert Diess: „Alle Autos elektrisch“ – aber diese Technologie soll draußen bleiben) mit dem grauen VW ID.3 aus einer Halle. „Das ist ein Volumenmodell. Keine Renn-Maschine“, erklärt der VW-Chef, als das Duo losrollt. Elon Musk lacht. „Ja, ich wollte mal sehen, wie es mit der Beschleunigung aussieht.“ Die Lenkung sei ziemlich gut gelungen, meint Herbert Diess. „Ich finde, dafür dass es sich nicht um einen Sportwagen handelt, ist sie ganz gut.“ Nach ein bisschen Geplänkel über Spurhaltesysteme kehren die beiden wieder zurück in die Flughafen-Halle, wo man das kommende Elektro-SUV VW ID.4 (VW ID.4 im ersten Fahrbericht: Der Elektro-Tiguan kommt noch dieses Jahr) stehen sieht, dass der Tesla-Chef später noch in Augenschein nehmen darf. Was er davon hält, wird nicht gezeigt.

Herbert Diess trifft Elon Musk: „Sie waren ziemlich kritisch ...“

„Danke für den Besuch, Elon!“, schreibt Herbert Diess auf seinem LinkedIn-Profil. „Ich hoffe, das Video gefällt Ihnen. Es war toll, den ID.3 mit Ihnen zu fahren!“ Offenbar hatte der Tesla-Chef aber nicht nur positive Worte für den VW-Stromer übrig: „Sie waren ziemlich kritisch mit dem verfügbaren Drehmoment bei höherer Tempo. Und ich habe Ihnen gesagt: ,Ja, wir sind auf der Startbahn – aber wir brauchen nicht zu abzuheben – es ist kein Sportwagen.‘ Dafür sollten Sie unseren Porsche Taycan ausprobieren. Ich freue mich auf unser nächstes Treffen!“

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