Tesla mit Anti-Plattfuß-Technik: Neuer Reifen fährt ohne Luft (mit Video)
Nie wieder Plattfuß: Nach Michelin testet nun auch der amerikanische Reifenbäcker Goodyear luftlose Reifen – gerade in den USA könnten die ein großes Problem lösen.
Akron (USA) – Ein platter Reifen ist eine überaus ärgerliche Angelegenheit, die aber immer noch relativ häufig vorkommt – und noch viel nerviger wird durch die Tatsache, dass in modernen Autos kaum noch echte Reserveräder lagern. Bestenfalls kommt unter dem Kofferraum-Boden ein dünnes Noträdchen zum Vorschein, oder sogar nur eine Spraydose mit Dichtmittel, das aber gegen viele Reifenschäden nicht viel ausrichten kann.
Tesla mit Anti-Plattfuß-Technik: Neuer Reifen fährt ohne Luft
Immerhin sind mittlerweile einige sogenannte Run-Flat-Reifen auf dem Markt, die auch mit einem Loch ein Weiterfahren zumindest mit reduziertem Tempo erlauben. Doch das grundsätzliche Problem teilen sie mit normalen Pneus: Für die normale und sichere Fahrt benötigen sie Luft mit hohem Druck.

Genau hier setzen Konzepte von Reifen an, die keine oder nur sehr wenig Luft enthalten. Der französische Hersteller Michelin zeigte einen solchen mit seinem Prototypen Uptis auf der Münchner IAA Mobility. Nun testet auch US-Konkurrent Goodyear ein ähnliches Produkt – und hat dafür wohl mit Tesla einen als besonders innovativ geltenden Partner aus der Autobranche gewonnen.
Tesla mit Anti-Plattfuß-Technik: Streben statt Luftdruck
Schon seit einiger Zeit fährt offenbar Tesla Model 3 auf einer Teststrecke mit dem „nicht-pneumatischen“ Reifen, wie Goodyear die Entwicklung nennt. Anstelle von Luft sorgen zahlreiche Streben im Innern für Stabilität „Die luftlose Struktur bedeutet, dass der Reifen, selbst wenn er eine Reihe von Verbindungsstegen verlieren würde, viele Kilometer weiterlaufen könnte, ohne dass man sich Sorgen machen müsste“, erklärt Michael Rachita, Goodyears Programm-Manager für luftlose Reifen.
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Dass der Tesla auf diese Nicht-Pneus gut unterwegs ist, zeigt dieses Youtube-Video:
Tesla mit Anti-Plattfuß-Technik: Gegen die Reifen-Vermüllung in den USA
Neben der Pannensicherheit versprechen sich Tesla und Goodyear, dass künftig weniger defekte Reifen auf dem Müll landen. Denn gerade in den USA ist das ein großes Problem: Da dort viele Autofahrer, anders als europäische, den Luftdruck so gut wie nie kontrollieren und vor allem ältere Fahrzeuge nicht in der Werkstatt gewartet werden, verschleißen die Reifen besonders schnell und fallen irgendwann von der Felge – wie auch die zahlreichen Gummireste zeigen, die auf und an amerikanischen Highways liegen. „Leider werden viele konventionelle Reifen schon früh entsorgt, z. B. wegen einer Reifenpanne oder wegen Problemen, die hätten vermieden werden können, wie z. B. ein zu geringer Luftdruck, der nicht reguliert wurde“, klagt Rachita über die Wegwerf-Mentalität.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Nachdem die Goodyear-Entwicklung bis Tempo 160 km/h problemlos funktioniert, könnte sich auch für deutsche Fahrer von Elektroautos eine interessante Alternative zu Luftreifen plus Spraydose sein.