Robotaxis behindern Verkehr und Rettungseinsätze: San Francisco bremst Waymo und Cruise
San Francisco genehmigte als eine der ersten Städte Robotaxis. Doch nach ersten Erfahrungen bremst die US-Metropole die Ambitionen von Waymo und Cruise.
Update vom 31. Januar 2023, 11:20 Uhr: San Francisco hat mittlerweile offenbar genug von orientierungslosen Robotaxis, die den Verkehr behindern. Die kalifornische Touristen-Metropole gehört zwar zu den Vorreitern bei der Zulassung autonomer Shuttle-Dienste, tritt jetzt aber erst mal kräftig aufs Bremspedal – und hat die Vorstöße von Cruise und Waymo abgelehnt, ihre Dienste auszuweiten.
Bislang dürfen die Robotaxis nur außerhalb der Rush Hour fahren, und auch nur in einigen Gebieten außerhalb des Stadtzentrums. Das wollten die Ableger von General Motors (Cruise) und dem Google-Konzern Alphabet (Waymo) ändern, und auch mehr Fahrzeuge einsetzen – ohne Erfolg.
Robotaxis behindern Verkehr und Rettungseinsätze: San Francisco bremst Waymo und Cruise
Die Stadt begründete die Einschränkungen mit Verkehrsblockaden, die vor allem Cruise-Fahrzeuge verursachen würden. Notfall-Einsätze würden dadurch behindert. Mehrfach sind wohl Cruise-Taxis über Feuerwehrschläuche gefahren, eines ist offenbar gar vor einer Polizeistreife geflohen. Erstmal müsse, so fordert die San Francisco County Transportation Authority, die Leistungsfähigkeit der Autopiloten verbessert werden, bis dahin dürfen die Anbieter ihr Angebot nicht aufstocken.
Erstmeldung vom 3. Juli 2022, 11:57 Uhr: An Straßenblocken haben sich die Menschen in vielen Ländern ja mittlerweile gewöhnt. In der Regel sind es Klima-Aktivisten, die sich in den Weg stellen oder setzen, und dabei auch hin und wieder mit Autofahrern zusammenrasseln. Dass aber Maschinen ihr Eigenleben entwickeln und den Alltag stören, kennt man bislang vor allem aus Science-Fiction-Dystopien.
In San Francisco in Kalifornien passierte nun genau so etwas. Schon wieder, muss man wohl sagen, denn in der Pazifik-Metropole, die als Versuchslabor für Robotaxi-Anbieter wie der Alphabet-Tochter Waymo gilt, waren autonome Fahrzeuge schon mal aus unbekanntem Grund in einer Sackgasse gestrandet.

Robotaxis blockieren Straße: Merkwürdiges Meeting der autonomen Chevys
Auch Cruise, die Robotaxi-Tochter des Autokonzerns General Motors, startete kürzlich in der Touristen-Stadt ihren Betrieb – und sorgte dort jetzt für Ärger. Und zwar in einer Nacht: Dann dürfen die elektrischen Chevrolet Bolt nämlich in einigen Bezirken ohne den sonst üblichen Sicherheitsfahrer autonom unterwegs sein.
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Robotaxis blockieren Straße: Auf Reddit dokumentiert
Aus bislang unbekanntem Grund versammelte sich ein gutes halbes Dutzend der weiß-roten Fahrzeuge in einer Straße, und blockierten sie für mehrere Stunden. Das berichtet das US-Portal „Techcrunch“, und zitiert einen Sprecher von Cruise: „Wir hatten ein Vorfall, bei dem einige unserer Fahrzeuge zusammen eine Gruppe gebildet haben.“ Fahrgäste seien keine betroffen gewesen.
Auf Reddit hat ein User den Vorfall dokumentiert:
Welches technische Problem zu der Blech-Versammlung führte, ist bislang nicht bekannt. Aus freien Stücken löste die KI der autonomen Chevys die Versammlung jedenfalls nicht auf. Der Anbieter konnte einige der Autos per Fernsteuerung aus der Zentrale wieder auf den rechten Weg lotsen. Für die übrigen schickte er menschliche Fahrer zu der nicht angemeldeten Auto-Demo.
GM-Konkurrent Toyota hatte nach der Fehlfunktion eines seiner Robotaxis und einem Unfall bei den Olympischen Spielen Konsequenzen gezogen und den Einsatz gestoppt – und warnt mittlerweile vor dem verfrühten Einsatz autonomer Fahrzeuge.