Resoluter Lkw-Fahrer bremst Geisterfahrer aus – das macht ihn zum Autobahn-Helden
Nur eine blitzartige Reaktion eines rabiaten Lkw-Fahrers hat Schlimmeres verhindert. Mit einer Autobahn-Blockade stoppte der Trucker einen besoffenen Geisterfahrer.
Erfurt – Mit seinem beherzten Eingreifen hat ein Brummifahrer auf der Autobahn A71 in Thüringen einen Geisterfahrer ausgebremst – bevor es zu einem schlimmen Unfall kommen konnte. Wie ein Polizeisprecher gegenüber 24auto.de bestätigte, reagierte der 30-jährige Lastwagenfahrer aus der Nähe von Gotha blitzschnell, als ihm kurz nach Mitternacht plötzlich ein Falschfahrer entgegenkam.

Lkw-Held auf Autobahn: Trucker stoppt Geisterfahrer – der war auch noch ...
Ein 43-jähriger Autofahrer aus dem Ilm-Kreis war zuvor an der Anschlussstelle Erfurt-Mittelhausen falsch auf die A71 aufgefahren – und bewegte sich in Richtung Sangershausen entgegen dem normalen Verkehrsfluss. Kurz vor der Anschlussstelle Erfurt-Bindersleben traf er, auf dem linken Fahrstreifen fahrend, auf den 30-jährigen Lkw-Fahrer. Der Trucker erkannte die gefährliche Situation sofort – und reagierte ebenso blitzschnell wie mutig. Er wechselte die Fahrspur, blockierte bewusst den linken Fahrstreifen und konnte so den irrlichternden Pkw stoppen. (Neuer Smartphone-Blitzer: So soll er Handysünder am Steuer entlarven)
Dabei handelte es sich um alles andere als ein ungefährliches Manöver, von dem die Polizei eigentlich grundsätzlich abrät – in diesem speziellen Fall wurde es allerdings mustergültig ausgeführt und brachte ja auch den gewünschten Erfolg. Vielleicht wurde so auch ein Unfall mit Toten und Schwerverletzten verhindert. (Rückwärts fahren auf der Autobahn: Lebensbedrohliches Manöver auf A2 endet ...)
Nachdem der 43-jährige Geisterfahrer stoppen musste, hielt der Lkw-Fahrer den offensichtlich alkoholisierten Mann bis zum Eintreffen der alarmierten Polizeibeamten fest. Ein anschließend durchgeführter Alkoholtest ergab einen Wert von sage und schreibe 1,84 Promille. Der 43-jährige musste sofort seinen Führerschein abgegeben – und wird ihn wohl so schnell nicht wiedersehen. Gegen ihn wird nun wegen Gefährdung des Straßenverkehrs ermittelt. Aus Sicht der gefährdeten Verkehrsteilnehmer lässt sich sagen: Zum Glück ist die Sache gut ausgegangen – denn das Ganze hätte viel schlimmer enden können. (Wegfahrsperre: Schnittstelle für Alkoholtest kommt 2022 ins Auto)
Lkw-Held auf Autobahn: Wie verhält man sich richtig, wenn ein Geisterfahrer kommt?
Geisterfahrer bedeuten höchste Lebensgefahr, wie jüngst ein tragischer Unfall mit vier Toten auf der A99 zeigt, über den auch merkur.de* berichtet. Immer wieder verursachen Falschfahrer verheerende, tödliche Frontalzusammenstöße. Daher sollte jeder Autofahrer wissen, was zu tun ist, wenn er unterwegs ist – und Radio, Navigationssystem oder App plötzlich einen Fall auf der eigenen Strecke meldet.
Wer auf einer Autobahn oder Schnellstraße solch eine Meldung bekommt, sollte Ruhe bewahren und konsequent handeln. Dazu zählt, die Warnblinkanlage einzuschalten und das Tempo kontrolliert zu senken, raten der Auto Club Europa und der ADAC. (Rettungsgasse: So wird die Fahrspur für Einsatzkräfte korrekt gebildet)
Weitere Schritte sind: mehr Abstand halten, nicht mehr überholen und äußerst rechts fahren. Um bei Gefahr dorthin ausweichen zu können, sollte man außerdem den Seitenstreifen im Blick behalten. Am nächsten Park- oder Rastplatz sollten Autofahrer dann anhalten oder an der nächsten Abfahrt die Straße verlassen, bis Entwarnung kommt. (Verrücktes Video: Frau fährt kilometerweit betrunken auf Bahnschienen – es endet ...)

Wer selbst versehentlich falsch auf eine Autobahn auffährt und dadurch zum Geisterfahrer wird, sollte sofort die Geschwindigkeit reduzieren sowie Licht und Warnblinker anschalten, um auf sich aufmerksam zu machen. Wenn möglich, auf den Standstreifen fahren und stoppen sowie mit übergezogener Warnweste hinter der Leitplanke den Notruf wählen. Dagegen sollten Falschfahrer niemals versuchen, mit dem Auto zu wenden oder rückwärts zur Ausfahrt zurückzufahren. (Mit Material der dpa) *merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks