Gefahr beim Laden: Darum kann es bei Elektroautos zu Stromstößen kommen
Wer sein Elektroauto lädt, ist eigentlich sicher. In einer ganz bestimmten Situation kann es allerdings zu gefährlichen Stromstößen kommen.
Arnstadt – Das Laden gilt noch immer als größtes Problem bei Elektroautos – gerade unterwegs. Eine schnelle, freie, funktionierenden Säule finden, die passende App oder Zahlkarte zur Hand haben, dazu das richtige Abo, um nicht mit absurden Preisen abgezockt zu werden: alles nicht so einfach. Aber steckt das Kabel erst mal und der Strom fließt zügig, kann man in Ruhe einen Kaffee trinken gehen. (Elektroauto laden wird einfacher: Neues Gesetz beseitigt App-Chaos)
Gefahr beim Laden: Darum kann es bei Elektroautos zu Stromstößen kommen
Auch zu Hause an der Wallbox klappt das prima. Doch was macht man am Feriendomizil? Zur Not eben mit dem guten alten Schuko-Stecker laden. Klar, das dauert, aber man hat ja Zeit. Sollte also kein Problem sein – dachte sich auch Stefan Moeller. Der Mann kennt sich aus mit Elektroautos, ist er doch Geschäftsführer der Stromer-Vermietung nextmove aus Arnstadt. Umso geschockter war er, als er in Kroatien plötzlich und unerwartet einen gewischt bekam, während er Gepäck in seinen Hyundai Ioniq 5 lud. (Elektroautos verlieren enorm viel Strom beim Laden – Besitzer zahlen drauf)

Gefahr beim Laden: Verkettung unglücklicher Umstände führte zu Stromstoß
Moeller blieb unverletzt. Aber wie konnte das passieren? Der Elektro-Vermieter rekapitulierte die Situation und fand folgende unglückliche Verkettung von Umständen:
- Der Wagen lud gerade an einer normalen Haushaltssteckdose.
- Diese Steckdose war nicht geerdet (zu erkennen an den fehlenden Erdungs-Kontakten oben und unten).
- Moeller trug kein festes Schuhwerk.
- Er hatte eine unverkleidete Stelle des Autos berührt, also nacktes Blech.
Kommen alle diese vier Umstände zusammen (und nur dann), ist ein Stromschlag wahrscheinlich. Eine potenziell lebensgefährliche Situation: Schon Spannungen über 50 Volt gelten für Erwachsene als bedrohlich, bei Kindern sogar schon 25 Volt. Gerade in Urlaubsländern, in denen teilweise (anders als in Deutschland) Erdungskontakte an Steckdosen nicht vorgeschrieben sind, sollte man also besondere Vorsicht walten lassen – und barfuß oder mit nassen Füßen in Badelatschen einen Respektabstand zum ladenden Stromer einhalten. (ADAC testet KfW-Wallboxen: Diese vier Ladestationen wurden mit „gut“ bewertet)
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Gefahr beim Laden: Tipps zum Schuko-Laden im YouTube-Video
Allerdings gibt es auch bei den Automodellen und den verwendeten Kabeltypen durchaus Unterschiede: Manche sind so ausgelegt, dass sie gefährliches Laden verhindern. Stefan Moeller hat nach seinem Kroatien-Vorfall gründlich recherchiert und das Ergebnis in Form von ein paar Tipps zum Schuko-Laden in einem YouTube-Video zusammengefasst:
Am sichersten ist es jedenfalls, seinen Strom nur an richtigen Ladesäulen für Elektroautos zu laden. Die sind im Süden Europas allerdings noch nicht so verbreitet wie in Deutschland. Aber Urlaub in Skandinavien kann ja auch sehr schön sein.