Fußball-EM 2020: VW will mit buntem ID.4 Zeichen setzen – Seitenhieb gegen UEFA?
VW will sich für Gleichberechtigung und Toleranz starkmachen. Neben bunten LED-Werbebanden soll nun auch ein ferngesteuertes Modellauto beim Finale ein Zeichen setzen.
London – VW hat viel Kritik für seine „PR-Aktion“ einstecken müssen, als es eine Miniaturausgabe des SUV-Stromers ID.4 als „Balljunge“ beim Eröffnungsspiel der EM 2020 aufs Spielfeld geschickt hatte. Im Netz wurde der Vorfall heiß diskutiert und von einigen Usern als „plumpe“ Werbung für die neue Elektroauto-Reihe der ID-Familie des Wolfsburger Autoherstellers abgestempelt. Doch die Schelte an VW rückte kurze Zeit später schon wieder in den Hintergrund, als die UEFA, der europäische Fußballverband, für erhitzte Gemüter sorgte.
Fußball-EM 2020: VW will mit buntem ID.4 Zeichen setzen – Seitenhieb gegen UEFA?
Demnach wollte die Stadt München die Arena beim Deutschland-Spiel gegen Ungarn in Regenbogenfarben aus Solidaritätsgründen erstrahlen lassen.* Schließlich hatte zuvor die ungarische Regierung ein Gesetz verabschiedet, das besagt, dass jegliche öffentliche Aufklärung von Kindern sowie Werbespots mit homosexuellen Inhalten verboten sind.

Doch nun sieht VW offenbar seine Chance gekommen, das Thema noch mal zu fokussieren – und vielleicht wieder PR in eigener Sache zu machen? Schließlich hatte der deutsche Autobauer zuletzt Stress mit einigen Umweltverbänden, darunter auch Greenpeace. Aktivisten hatten zuletzt auf einem VW-Gelände in Emden die Schlüssel von mehreren hundert Fahrzeugen entwendet, die dort zur weiteren Verschiffung abgestellt waren. Der Autobauer, dessen Aufsichtsrat den Vertrag von Vorstandschef Herbert Diess (62) gerade erst bis Herbst 2025 verlängert hat, will das allerdings nicht auf sich beruhen lassen und soll jetzt einen Strafantrag gestellt haben.
Fußball-EM 2020: VW will mit buntem ID.4 Zeichen setzen – oder ist alles nur PR?
Nun sollen allerdings wieder gute Nachrichten die Medien dominieren: Der EM-Sponsor will zum Abschluss des Turniers noch einmal ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz setzen. Demnach soll das ferngesteuerte Modellauto aus dem Eröffnungsspiel und dem Halbfinale, das den Ball aufs Feld gebracht hat, auch im Endspiel zwischen Italien und England im Wembley-Stadion am Sonntag zum Einsatz kommen. Allerdings soll es diesmal in Regenbogenfarben lackiert sein. (Auch VW verkündet Aus für Verbrenner: Bald ist endgültig Schluss)
Doch das reicht nicht: „Das Engagement wird auch nach dem Turnier konsequent fortgesetzt“, hat der Autokonzern bereits verkündet. Ob er damit wohl auf die Diskussionen rund um die bunten LED-Werbebanden anspielt? Schließlich hatte der EM-Sponsor damit ab dem Achtelfinale der EM für seine Fahrzeuge geworben. Doch für die Viertelfinalspiele in St. Petersburg (Russland) und Baku (Aserbaidschan) war die Aktion wiederum von der UEFA „aufgrund von Bedenken im Hinblick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen“ untersagt worden. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.