Führerschein mit 16: Deutsche reagieren gespalten
Kommt der Führerschein ab 16 Jahren? Die Bundesregierung ist dafür, doch die Deutschen reagieren gespalten auf das Vorhaben.
Autofahren darf man erst mit 18. So war es lange, doch seit dem 1. Januar 2011 gibt es in Deutschland die Möglichkeit, im Rahmen des begleiteten Fahrens den Führerschein schon mit 17 zu erwerben. Alleine ans Steuer darf man aber auch weiterhin erst mit 18. Künftig könnte das dann aber mit mehr Fahrerfahrung passieren, denn die Ampel-Koalition würde das begleitete Fahren schon ab 16 ermöglichen. Es wäre nicht die einzige Änderung beim Führerschein.
Eine Sonderauswertung der HUK-Mobilitätsstudie zeigt jedoch, dass die Deutschen diesem Plan eher gespalten gegenüber stehen. Lediglich 34 Prozent – der 4.173 Befragten ab 16 Jahren – gab in der repräsentativen Studie an, dass sie den Führerschein ab 16 befürworten würden. 54 Prozent lehnen den Plan der Regierung ab.

Führerschein mit 16: Deutsche reagieren gespalten
Besonders spannend ist jedoch der Blick auf die verschiedenen Gruppen: So halten sich Zustimmung und Ablehnung bei Eltern minderjähriger Kinder exakt die Waage. Jeweils 45 Prozent sind dafür respektive dagegen. Bei den 16- bis 24-Jährigen ist eine knappe Mehrheit (45 Prozent) dafür. 40 Prozent halten den Führerschein ab 16 für keine gute Idee.
Noch deutlicher fällt die Zustimmung in der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen aus. Einige der Befragren dürften selbst vom begleiteten Fahren profitiert haben. Entsprechend befürworten 50 Prozent die Pläne der Bundesregierung. Lediglich 33 Prozent sprachen sich dagegen aus. Auch Besitzer von Elektro- oder Hybridautos (53 Prozent) und Vielfahrer (50) unterstützen den Führerschein ab 16. Bei Wenigfahrern (34 Prozent), Frauen (30), Bürgern ohne Führerschein (29) und ab 55-Jährigen (25) fällt die Zustimmung eher gering aus.
Führerschein mit 16: Weniger Schäden nach begleitetem Fahren
„Wir haben bei den ab 17 Jahren begleitet fahrenden Jugendlichen beobachtet, dass sie auch im Anschluss an diese Phase sicherer unterwegs sind und weniger Unfälle hatten. Das Sammeln von Fahrpraxis in Begleitung einer erfahrenen Person wirkt sich somit positiv aus. Auch wenn der Führerschein mit 16 noch skeptisch betrachtet wird: Wir begrüßen diese Initiative“, sagte HUK-Coburg-Vorstand Jörg Rheinländer.
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Tatsächlich ist die Schadenshäufigkeit bei 18. und 19-Jährigen, die vorher mit einer erfahrenen Begleitperson unterwegs waren 28 Prozent geringer als bei den Altersgenossen, die von Anfang an alleine gefahren sind, wie Auto, Motor und Sport berichtet. Und womöglich lernen die Begleiter dabei auch noch etwas, denn viele Autofahrer würden die Prüfung nicht noch einmal bestehen, wie der ADAC festgestellt hat.