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VDMA: Maschinenbauer-Verband warnt vor Verbrenner-Aus ab 2035

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Nach Plänen der EU droht dem Verbrennungsmotor ab 2035 in Neuwagen möglicherweise das komplette Aus. Genau davor warnt nun der Maschinenbauer-Verband VDMA.

Frankfurt – Ab 2035 könnte in der EU ein faktisches Verbrenner-Verbot gelten – die Grundlage dafür ist das Klimapaket „Fit for 55“. Geplant ist ein Verbot von Neuwagen, die Kohlendioxid ausstoßen. Die Hersteller reagieren unterschiedlich: Einige Autobauer wie beispielsweise Audi schwenken längst komplett auf Elektro um – andere, wie etwa BMW, wollen sich noch immer nicht konkret auf E-Mobilität festlegen. Auch der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) warnt nun vor einem kompletten Verbrenner-Aus.

Ein qualmender Auspuff (Symbolbild)
Der Verband der deutschen Maschinenbauer warnt vor einem generellen Verbrenner-Verbot ab 2035. (Symbolbild) © Andreas Gora/Imago

VDMA: Maschinenbauer-Verband warnt vor Verbrenner-Aus ab 2035

„Statt den Verbrennungsmotor faktisch zu verbieten, indem alle Emissionen am Auspuff auf null begrenzt werden, sollten alle klimafreundlichen Antriebsoptionen genutzt werden“, erklärt VDMA-Präsident Karl Haeusgen. Er ist überzeugt, der mit „CO2-neutralen, grünen E-Fuels betriebene Verbrennungsmotor“ bleibe eine notwendige „Ergänzung“ zur Elektrifizierung des Straßenverkehrs. Nur noch batterie- und brennstoffzellenelektrische Fahrzeuge auf dem EU-Markt zuzulassen, sei „der falsche Weg“. Denn so Haeusgen: „Nicht der Motor ist das Problem, sondern die bisher eingesetzten fossilen Treibstoffe.“

E-Fuels sind klimaneutrale Kraftstoffe, die synthetisch hergestellt werden. Allerdings schockte kürzlich eine Studie, die auch auf längere Sicht sehr hohe Preise für E-Fuels prophezeit. Ob Verbrennungsmotoren, die mit E-Fuels betrieben werden, ab 2035 genauso verboten werden wie herkömmliche Benzin- oder Dieselmotoren, steht allerdings noch in den Sternen.

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Mögliches Verbrenner-Aus ab 2035 – VDMA warnt vor Arbeitsplatzverlusten

Beim VDMA sorgt man sich natürlich auch um einen möglichen Stellenabbau, falls Verbrennungsmotoren komplett verboten würden. Laut einer Studie des Verbandes könnten 160.000 Arbeitsplätze allein in der Wertschöpfungskette Antriebsstrang wegfallen, falls ab dem Jahr 2040 keine Verbrenner mehr in Europa neu zugelassen würden. Auf den gesamten Arbeitsmarkt bezogen – und vor allem im Falle eines fünf Jahre früher kommen Verbots – könnte demnach die Zahl noch „weitaus größer“ ausfallen.

„Die EU würde ihre technologische und industrielle Führungsrolle beim Verbrennungsmotor zugunsten anderer Regionen aufgeben, die an technologischer Offenheit festhalten“, erklärt Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer. „Eine größere Vielfalt klimaneutraler Antriebstechnologien reduziert hingegen die Abhängigkeit knapper Rohstoffimporte und erhöht die volkswirtschaftliche Resilienz.“

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