Ford hat sich entschieden: Valencia statt Saarlouis
Ford will sein erstes selbst entwickeltes Elektroauto in Valencia statt Saarlouis bauen. Wie es mit dem deutschen Werk weitergeht, ist offen.
Saaelouis – Noch bis 2025 läuft im Ford-Werk in Saarlouis der Focus vom Band – danach ist Schluss. Womöglich nicht nur für den Kompaktwagen, sondern auch für den Standort im Saarland. Denn nach einem langen Kampf um das erste vollständig selbst entwickelte Elektroauto hat das Werk den Kürzeren gezogen. Der Stromer soll stattdessen im spanischen Valencia gebaut werden, das hat Ford nach einem monatelangen Konkurrenzkampf zwischen den beiden Werken entschieden.
Landespolitiker und Arbeitnehmervertreter hatten gehofft, dass die Jobs durch Investitionen in die Elektromobilität großteils gesichert sind. Durch die Entscheidung von Ford sind diese Hoffnungen nun zunichte. Die Zukunft des Werks ist völlig offen und sogar eine Schließung scheint möglich.

Ford hat sich entschieden: Valencia statt Saarlouis
Um die Zukunft des Standorts zu sichern, hatte die saarländische Landesregierung zusammen mit dem Bund sogar ein Subventionspaket geschnürt, wie die „FAZ“ berichtet. Dieses sei laut Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) näher an der Milliarde als an 500 Millionen Euro.
Offenbar war das Paket in Spanien für Ford jedoch attraktiver, denn in technischer und strategischer Hinsicht seien beide Standorte gleichauf. Doch auch im Werk in Spanien stehen nun Umstrukturierungen an, so soll etwa die Zahl der Angestellten sinken.
Ford hat sich entschieden: Taskforce soll Zukunft klären
Zur Zukunft des Werks in Saarlouis sagte Fords-Europa-Chef Stuart Rowley lediglich, man werde nun eine Taskforce gründen und das weitere Vorgehen mit den Arbeitnehmervertretern und der saarländischen Landesregierung besprechen. „Wir bemühen uns nun um Wege, um so vielen betroffenen Beschäftigten wie möglich eine Zukunft zu geben“, sagte Rowley der dpa. Es kämen Möglichkeiten innerhalb und außerhalb von Ford infrage.
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Ford betonte zudem, dass die Entscheidung für Valencia keine Entscheidung gegen Deutschland sei. Am Standort in Köln, wo sich auch die Europazentrale befindet, will der Hersteller, der kürzlich mit einem Bronco in Regenbogen-Farben für Aufmerksamkeit sorgte, sogar zwei Milliarden Euro investieren. Geplant seien zwei neue Modell, auf Basis einer Volkswagen-Plattform, und ein Batterie-Montagewerk.