VW Golf plötzlich 9.000 Euro teurer: Mega-Inflation bei Neuwagen
Dass die Neuwagen-Preise empfindlich anziehen, spürt jeder, der sich gerade mit dem Thema Autokauf beschäftigt. Der ADAC liefert nun die Zahlen dazu.
Ein Liter Super 2,19 Euro, das halbe Pfund Butter 2,29 Euro, und an die nächste Gas-Abrechnung denkt man lieber gar nicht erst: Wohin man schaut, schießen die Preise nach oben. Wer nicht zufällig Lufthansa-Pilot ist, hat kaum Chancen, die Inflation irgendwie auszugleichen. Schon gar nicht, wenn er sich leider gerade ein neues, oder zumindest gutes gebrauchtes Auto zulegen muss. Das Second-Hand-Angebot ist knapp und teuer, und bei Neuwagen (die sowieso kaum lieferbar sind) drehen die Hersteller schon seit geraumer Zeit an der Preisschraube.
VW Golf plötzlich 9.000 Euro teurer: Mega-Inflation bei Neuwagen
Doch nun erreicht die Inflation bei den Neuwagen eine neue Dimension. „Werden Neuwagen unbezahlbar?“, fragt der ADAC alarmiert. Um bis zu 44 Prozent, so hat der Autoclub errechnet, sind Autos in den vergangenen fünf Jahren teurer geworden. Ein bemerkenswerter Anstieg, vor allem angesichts der Tatsache, dass Pkw-Modelle in der Regel sieben Jahre auf dem Markt sind, bevor ein modernerer Nachfolger antritt.

Gerade in der letzten Zeit fallen einige Extrem-Beispiele auf. So war laut ADAC noch vor einem Jahr ein VW Golf mit 90 PS für 20.700 Euro zu bekommen. Dieses Basismodell wurde mittlerweile abgelöste durch eine Version mit 130 PS – für 29.560 Euro. Für fast 9.000 Euro mehr bekommt man zwar mehr Motorleistung, doch wer auf das PS-Plus keinen Wert legt, hat nicht viel davon.
VW Golf plötzlich 9.000 Euro teurer: Fast alle Hersteller langen hin
Bei der Konkurrenz sieht es auch nicht viel besser aus. War im vergangenen Jahr ein 100 PS starker Fiat Tipo noch ab 17.490 Euro zu haben, gibt es jetzt nur noch die 130-PS-Hybridversion zum Grundpreis von 28.490 Euro: Ein Plus von 11.000 Euro. Ein ähnliches Bild in der Kleinwagen-Klasse der italienischen Stellantis-Marke: Den (mittlerweile voll elektrischen) Fiat 500 gibt es zwar noch in der Vorgänger-Version mit Verbrennungsmotor, die aber die nur als Hybrid – womit der Preis von 13.000 (2020) auf 16.500 Euro (2022) schoss. Ähnlich sieht es bei der Off-Road-Marke Jeep aus, wo der Wrangler nur noch als Plug-in-Version zu haben ist, und mit 80.000 Euro zum Luxus-Auto mutierte.
VW Golf plötzlich 9.000 Euro teurer – und der Ford Mustang Mach-E fast 10.000 Euro
Bei Elektroautos hegt der ADAC den Verdacht, dass die Hersteller zunehmend die Umweltprämie auf den Preis draufschlagen. So wurde der Ford Mustang Mach-E innerhalb eines Jahres um rund 10.000 Euro teuer: Bei praktisch unveränderter Ausstattung kostet er statt 46.900 Euro nun 56.500 Euro.
Diese Automodelle wurden von 2021 bis 2022 deutlich teuer (Quelle: ADAC)
Automodell | Preisanstieg |
---|---|
Dacia Sandero Stepway TCe 90 | 19,9 Prozent |
Ford Mustang Mach-E | 19,3 Prozent |
Mini Cooper Clubman Aut. | 18,7 Prozent |
Mini Cooper Countryman Aut. | 17,3 Prozent |
Peugeot 508 1.2 PureTec 130 | 15,4 Prozent |
Peugeot 208 BlueHDi | 15,2 Prozent |
Hyundai i10 1.2 Prime | 15,2 Prozent |
Land Rover Defender 90 D200 | 14,9 Prozent |
Ford Kuga 1.5 EcoBoost | 14,8 Prozent |
Seat Tarraco 1.5 TSI | 13,6 Prozent |
Land Rover Defender 90 D200 | 13,4 Prozent |
Skoda Octavia 1.0 TSI | 12,9 Prozent |
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In der Praxis wirkt sich dazu preistreibend aus, dass Autohändler kaum noch Rabatte gewähren, wie es bis vor Kurzem noch üblicn war – kein Wunder: Durch die hohe Nachfrage gibt es kaum noch Automodelle, die sich schwierig verkaufen.