Porsche zahlt 1.100 US-Dollar Entschädigung: zu hoher Verbrauch
Davon träumen deutsche Autofahrer: 500.000 US-amerikanische Porsche-Besitzer bekommen eine ordentliche Entschädigung, nachdem sie wegen zu niedriger Verbrauchsangaben geklagt hatten.
San Francisco (USA) – Dass Pkw mit Verbrennungsmotor mehr Sprit schlucken, als der Hersteller angibt, daran haben sich fast alle Autofahrer gewöhnt. Zwar sind Werte nach der aktuellen Norm WLTP (Worldwide Harmonised Light-Duty Vehicles Test Procedure) schon deutlich näher an der Realität als die Angaben nach NEFZ („Neure Europäischer Fahrzyklus“). Doch einigermaßen schaffen kann sie nur, wer eher defensiv unterwegs ist (beim Opel Astra Diesel klappt das zum Beispiel recht gut).
Porsche zahlt 1.100 US-Dollar Entschädigung: zu hoher Verbrauch
Klagen gegen Autohersteller wegen zu hohen Praxis-Verbrauchs führen in Deutschland nur selten dazu, dass der Käufer den Wagen zurückgeben kann oder zumindest eine finanzielle Entschädigung erhält. In den USA, dem Dorado für Schadenersatz-Klagen, scheint das leichter, und auch in viel größerer Zahl möglich – wie jetzt auch wieder dieser Fall zeigt.

Vor einem Bezirksgericht in San Francisco einigten sich Porsche und rund 500.000 Kunden auf eine erhebliche Summe: Bis zu 1.109 Dollar (ca. 1.060 Euro) pro Auto bezahlt der Sportwagenhersteller den Besitzern von Fahrzeugen verschiedener Baureihen aus den Baujahren 2005 bis 2020. Die geringste Entschädigung beträgt immerhin noch 250 Dollar (ca. 238 Euro).
Porsche zahlt 1.100 US-Dollar Entschädigung: 80 Millionen US-Dollar insgesamt
Insgesamt kostet der Vergleich die VW-Tochter 80 Millionen Dollar (ca. 76 Millionen Euro). Ursprung war eine Sammelklage, in der die Porsche-Fahrer dem Hersteller vorwarfen, den Benzinverbrauch falsch dargestellt zu haben – und Testfahrzeuge so modifiziert, dass sie niedrigere Werte für Verbrauch und Emissionen lieferten. Anerkannt hat Porsche diese Vorwürfe auch mit dem Vergleich nicht.
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Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Anfängliche, besonders schwer wiegende Anschuldigungen der Abgas-Manipulation spielten bei der nun erzielten Einigung keine Rolle mehr, es ging nur noch um angeblich irreführende Verbrauchswerte. Für deutsche Porsche-Kunden, die sich gerade bei den derzeit hohen Spritpreisen über ihre Tankrechnung ärgern, bringt die Einigung keinerlei Vorteile: Sie gilt nur für die klagenden US-Kunden und für in den USA verkaufte Autos.