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„Elterntaxis“: Lehrer erleben laut Umfrage oft gefährliche Situationen

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Risiko „Elterntaxi“: Laut einer Umfrage erleben Grundschullehrer oft gefährliche Situationen – ein Drittel mindestens einmal pro Woche.

Keine Frage: Alle Eltern möchten, dass ihre Kinder sicher in der Schule ankommen. Und viele fahren ihren Nachwuchs aus genau diesem Grund mit dem Auto mehr oder weniger bis vor die Schultür – auch extreme Spritpreise und explodierende Stromkosten werden daran vermutlich nicht viel ändern. Doch genau dieses Vorgehen bringt wiederum andere Kinder in Gefahr. Wie nun eine Umfrage ergab, erleben elf Prozent der Grundschullehrer an ihrer Schule fast täglich eine gefährliche Situation, die mit sogenannten „Elterntaxis“ zusammenhängt.

„Elterntaxis“: Lehrer erleben laut Umfrage häufig gefährliche Situationen

Es mag sicherlich Fälle geben, in denen es kaum eine andere Möglichkeit gibt, als die Kinder mit dem Auto bis zur Schule zur chauffieren – doch oft wäre es eben auch problemlos möglich, dass der Nachwuchs den Weg eigenständig bestreitet. Das Ergebnis einer Umfrage, beauftragt vom Verkehrsclub VCD, dem Deutschen Kinderhilfswerk und dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) unter rund 500 Grundschullehrern und 500 Eltern von 6- bis 10-Jährigen, bereitet Anlass zur Sorge: Knapp ein Drittel der Lehrer gab an, wöchentlich mindestens eine gefährliche Situation in Zusammenhang mit „Elterntaxis“ vor ihrer Schule zu beobachten, elf Prozent erleben dies nach eigenen Angaben sogar nahezu täglich.

Ein Schüler vor einem Auto
Viele Kinder werden mit dem Auto zur Schule gefahren – das jedoch gefährdet die anderen Schüler. (Symbolbild) © Marijan Murat/dpa

„Elterntaxis“: Lehrer vermuten vor allem Bequemlichkeit als Grund

Befragt nach den Gründen, weshalb Kinder mit dem Auto zur Schule gefahren werden, gaben allerdings nur 43 Prozent der Eltern an, dass dies aus der Angst heraus geschehe, die Kinder allein den Schulweg bestreiten zu lassen. Als Hauptgrund vermuten die meisten schlicht und einfach: Bequemlichkeit (57 Prozent). Von den Lehrern, die dieselbe Frage gestellt bekamen, glauben dies sogar 66 Prozent. Vor allem sogenannte „Helikopter-Eltern“ wollen ihren Kindern das Leben so einfach wie möglich machen.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Auf die Frage, wie der Schulweg der Kinder sicherer gestaltet werden könnte, bewerteten etwa neun von zehn Teilnehmern sichere Überwege wie Zebrastreifen, Ampeln oder Mittelinseln sowie für Hilfsangebote wie Schülerlotsen (die schon mal zum Lebensretter werden können) oder eine regelmäßige Unterstützung der Polizei als nützlich. Ebenfalls von mehr als acht von zehn Befragten beider Gruppen sahen es als hilfreich an, Kinder zu ermutigen, den Schulweg eigenständig zu bestreiten. Wobei sich durchaus die Frage stellt, ob man nicht in vielen Fällen viel eher den Eltern ins Gewissen reden müsste.

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