Elon Musk: Muss der Tesla-Boss bald 50 Milliarden Dollar Steuern zahlen?
Nach seinem Aktienverkauf muss Elon Musk viel Steuern zahlen. Geht es nach dem US-Präsidenten, wird es bald dramatisch mehr.
Update vom 30. März 2022, 12:00 Uhr: Muss Elon Musk sein märchenhaftes Vermögen bald doch komplett versteuern? Die derzeit geltende Gesetzeslage sieht Abgabe nur auf die Gewinne vor, die er durch den Verkauf seiner Anteile erzielt – doch die soll sich nach dem Willen von US-Präsident Joe Biden (79) ändern.
Kann der Demokrat seine Idee einer „Milliardärs-Minimum-Einkommensteuer“ umsetzen, würden superreiche Amerikaner ab einem Vermögen von 100 Millionen Dollar vom Fiskus deutlich mehr als bisher zur Kasse gebeten – allerdings nicht mittels einer Vermögenssteuer, die in der US-Verfassung nicht vorgesehen ist, sondern über eine Art Vorauszahlung auf erwartbare Kapitalerträge.
Elon Musk: Muss der Tesla-Boss bald 50 Milliarden Dollar Steuern zahlen?
Elon Musk und andere Multimilliardäre wie Amazon-Boss Jeff Bezos oder Facebook-Gründer Mark Zuckerberg müssten dann 20 Prozent Steuer auf das so ermittelte Einkommen abführen. Der französische Wirtschafts-Wissenschaftler Gabriel Zucman, Associate Professor an der University of California, hat schon mal ausgerechnet, was sie das konkret kosten könnte. So müsste Elon Musk, dessen Vermögen auf 270 Milliarden Dollar (ca. 243 Milliarden Euro) beziffert wird, etwa 50 Millarden Dollar an den Staat überweisen – verteilt über neun Jahre.
Allerdings gilt es keineswegs als sicher, dass Biden mit seinem Vorhaben durchkommt. Denn seine Mehrheit im US-Senat ist dünn, und auch in seiner eigenen Partei gehören Abweichler zur Regel.
Erstmeldung vom 23. Dezember 2021, 16:11 Uhr: Austin (USA) – Elon Musk (50) zählt zu den reichsten Menschen der Welt. Steuern zahlte der Tesla-Boss bislang jedoch kaum und stand deswegen zuletzt massiv in der Kritik. Diese hat sich der Milliardär offenbar zu Herzen genommen und auf Twitter angekündigt, in diesem Jahr „mehr Steuern zahlen, als jeder andere Amerikaner in der Geschichte“.
Dabei müsste der 50-Jährige eigentlich keine Steuern bezahlen, denn sein Reichtum beruht nicht auf einem klassisch besteuerten Gehalt oder Bonuszahlungen. Stattdessen wird er mit Aktienoptionen entlohnt und hielt im Oktober laut Daten des Finanzdienstleisters Refinitiv 23 Prozent der Tesla-Aktien. (Elon Musk: Nach Apple-Tweet – Tesla-Pfeife schnell ausverkauft)
Elon Musk: So viel Steuern zahlt der Tesla-Boss
Heißt im Umkehrschluss: Musk muss nur dann Steuern zahlen, wenn er sich von Anteilen von Tesla trennt oder neue Optionen zieht. Und genau das hat der 50-Jährige in den vergangenen Wochen immer wieder getan, nachdem er seine Follower auf Twitter gefragt hatte, ob er sich von einem Teil seiner Tesla-Aktien trennen solle.

Inzwischen hat Musk noch einmal nachgelegt und mehr Details zu seiner Steuererklärung preisgegeben. „Für diejenigen, die sich das fragen: Ich werde in diesem Jahr über 11 Milliarden Dollar Steuern zahlen“, schrieb er in dem sozialen Netzwerk. Das Wirtschaftsmagazin Bloomberg kam zu einer ähnlichen Schätzung, ob es jedoch wirklich ein Rekord ist, lässt sich aufgrund des Steuergeheimnisses jedoch nicht sagen. (Elon Musk: Wegen Tesla-Klage – kuriose „Drohung“ an US-Bank)
Elon Musk: Tesla-Boss ist kein Fan von Steuern
Ein Steuer-Fan bleibt Musk aber offenbar auch weiterhin nicht. Immerhin hatte er laut Recherchen von Propublica über Jahre eine geringere Steuerquote als der Durchschnittsamerikaner. Auch wenn sich das in diesem Jahr wohl ändern dürfte, ist in den USA längst eine Debatte darüber entbrannt, ob Superreiche stärker zur Kasse gebeten werden sollten.
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Tatsächlich gab es dafür bereits Pläne, so wollten die Demokraten eine Milliardärssteuer einführen. Bei Musk stießen diese Pläne jedoch auf wenig Gegenliebe. Inzwischen ist der Milliardär sogar nach Texas gezogen, wo es keine Einkommenssteuer gibt. Auch Tesla hat dort seit Kurzem seinen Hauptsitz.