Elektroautos: Erdöl-Nachfrage sinkt täglich um 1,5 Millionen Tonnen
Elektroautos sparen mehr Erdöl ein als bislang gedacht. Alleine 2021 waren es täglich 1,5 Millionen Tonnen. Bis 2035 sollen es 16 Millionen Barrel sein.
New York – Für viele Autohersteller steht fest: „Die Zukunft der Elektromobilität ist elektrisch“. Eine Meinung, die auch die EU teilt, weswegen der Verkauf von Verbrennern bald verboten werden soll. Wie sinnvoll diese Maßnahme ist, zeigt nun eine Analyse der Erdöl-Nachfrage. Denn: Elektroautos haben einen stärkeren Einfluss auf die Öl-Nachfrage, als bisher angenommen.
Anmerkung der Redaktion
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So sank die Nachfrage nach Erdöl für Verkehrs- und Transportzwecke weltweit um ca. 1,5 Millionen Tonnen pro Tag, wie aus einer Analyse von Bloomberg NEF hervorgeht. Diese war laut dem „Zero-Emission Vehicles Progress Dashboard“ über einen Zeitraum von sechs Jahren – von 2015 bis Ende 2021 – entstanden.

Elektroautos: Erdöl-Nachfrage sinkt täglich um 1,5 Millionen Tonnen
In diesem Zeitraum sei der tägliche Erdöl-Bedarf für den Straßentransport wegen der Elektroautos weltweit um das Doppelte gesunken. Waren es 2015 noch 725.000 Barrel – ein Barrel entspricht 159 Litern – pro Tag weniger, lag die tägliche Ersparnis durch die Stromer sechs Jahre später bei knapp 1,5 Millionen Barrel.
Insgesamt seien 2021 täglich etwa 43,7 Millionen Barrel benötigt worden, der Anteil des eingesparten Öls lag damit bei 3,3 Prozent. Einen genauen Wert für den Gesamtbedarf im Jahr 2015 nennt die Studie nicht, es heißt lediglich dieser habe sich leicht erhöht. Zusätzlich zu den Stromern flossen auch Wasserstoff-Fahrzeuge mit ein, ihr Anteil war jedoch nur marginal.
Elektroautos: Erdöl-Einsparung steigt bis 2025 auf 16 Millionen Barrel
Den Löwenanteil der Einsparungen (67 Prozent) machten derweil zwei- und dreirädigen Elektro-Fahrzeugen, wie der ElectraMeccanica Solo aus. Mit diesen Stromern lässt sich beispielsweise alleine in Deutschland fast die Hälfte an CO2 einsparen. Auf dem zweiten Platz folgen Elektrobusse mit einem Anteil von 16 Prozent. Reine Elektroautos machten rund 13 Prozent der Einsparungen aus und sind zugleich das am schnellsten wachsende Segment. Die kommerziell genutzten Elektroautos landeten mit einem Anteil von vier Prozent auf dem letzten Platz.
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Die Analysten von Bloomberg NEF werfen in ihrer Studie zudem einen Blick in die Zukunft. Bis 2050 sei demnach ein dramatischer Wechsel von Verbrennern hin zu einem vollständig emissionsfreien Straßentransportwesen zu erwarten. Auch die Menge des eingesparten Erdöls durch Elektroautos und andere alternative Antriebsformen nimmt in den kommenden Jahren zu. Für 2030 rechnen die Analysten mit 7 Millionen Barrel pro Tag. Dieser Wert soll bis 2035 auf täglich 16 Millionen Barrel steigen, was eine permanente Unabhängigkeit des Straßenverkehrs vom Öl bedeuten würde, wie auch „efahrer.com“ berichtet.