Elektroauto-Verbot in Wyoming: Politiker scheitern mit kurioser Resolution
In der EU wird der Verkauf von neuen Verbrennern ab 2035 verboten. Im US-Bundesstaat Wyoming wollten Poltiker mit einem kuriosen Gesetzesentwurf nun Elektroautos verbannen.
Weltweit gibt es so manches kurioses Gesetz, das bei vielen Autofahrern nur Kopfschütteln hervorrufen dürfte. In San Francisco darf man sein Auto beispielsweise nicht mit gebrauchter Unterwäsche polieren. Im Bundesstaat Wyoming wäre nun fast ein weiteres hinzugekommen, das den Verkauf von Elektroautos verbieten sollte. Doch der Plan scheiterte.
Was nach einem schlechten April-Scherz klingt, entspricht tatsächlich der Wahrheit. Zumal die Resolution Anfang Januar zur Debatte stand. Eingereicht wurde die Gesetzesinitiative von einer Gruppe republikanischer Politiker rund um den Senator James Lee Anderson (74), wie die Washington Post berichtet.
Elektroauto-Verbot in Wyoming: Politiker scheitern mit kurioser Resolution
Die Forderung: Bis 2035 soll der Verkauf neuer Elektroautos schrittweise verboten werden. Also das genaue Gegenteil dessen, was die EU beschlossen hat. Oder auch nicht? Bei der regionalen Nachrichtenseite heißt es nämlich, die Resolution sei ein Aufruf an die Bürger Wyomings, freiwillig weniger neue Stromer zu kaufen oder zu verkaufen.

Die Politiker begründen ihren Gesetzesentwurf damit, dass Elektroautos unpraktisch seien und für die Herstellung der Batterien wertvolle Ressourcen verbraucht würden. „Wyomings ausgedehnte Autobahnen und die fehlende Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge machen den weitverbreiteten Einsatz von Elektrofahrzeugen für den Bundesstaat unpraktikabel“, heißt es in der Resolution.
Elektroauto-Verbot in Wyoming: Politiker hat kein Problem mit Stromern
Zudem heben die Politiker die wirtschaftliche Bedeutung des Verbrenners für Wyoming hervor. Dieser habe es „den Industrien und Unternehmen des Staates ermöglicht, Handel zu treiben und Waren und Ressourcen effizienter durch das Land zu transportieren“. Wie Auto, Motor und Sport unter Berufung auf eine Statistik der Behörde Federal Energy Information Administration berichtet, ist der Bundesstaat der achtgrößte Erdölproduzent der USA. Durch das Verbot von Elektroautos wolle man die Stabilität der Öl- und Gasindustrie Wyomings sicherstellen und dazu beitragen, die wichtigen Mineralien des Landes für lebenswichtige Zwecke zu erhalten“, heißt es in dem Entwurf.
Dabei hat Anderson gar nichts gegen Elektroautos, wie er der Washington Post erklärte. Seine Motivation ist eher eine andere – sehr amerikanische, wie er selbst sagte: „Ich habe ein Problem damit, wenn jemand sagt: ‚Kauft keine erdölbetriebenen Fahrzeuge mehr‘.“ Der Senator spielt damit auf das in Kalifornien beschlossene Verbot von Autos mit Verbrennungsmotoren an. Es handele sich viel mehr um „eine Resolution, die besagt: ‚Wir mögen euren Gesetzentwurf nicht‘“.
Elektroauto-Verbot in Wyoming: Resolution scheiter im Senatsausschuss
Damit, dass der Gesetzesentwurf in der Sitzung des Senatsausschusses für Mineralien, Unternehmen und wirtschaftliche Entwicklung abgelehnt wurde, können Anderson und seine Mitstreiter laut eigener Aussage aber gut leben. Man sei froh, eine Diskussion angestoßen zu haben. Wohl wissend, das Wyoming womöglich sogar vom Elektroauto profitieren könnte.
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So stehen dem US-Bundesstaat in den kommenden fünf Jahren 24 Millionen US-Dollar (ca 22 Millionen Euro) an Fördergeldern für den Aufbau einer Ladeinfrastruktur entlang der Fernstraßen zu. Zudem wird neben der Erdöl-Förderung auch Bergbau betrieben. In Wyoming gibt es neben Unmengen an Kohle auch große Vorkommen von Kobalt, Lithium sowie potenziell Graphit und weiteren Seltenen Erden, wie Auto, Motor und Sport berichtet. Also Rohstoffe, die für die Herstellung der Batterien der Stromer benötigt werden. Andwerson betonte „es wäre schön, wenn der Staat Materialien für Elektrofahrzeugbatterien abbauen würde“. Allerdings habe er auch Bedenken, wo die Akkus landen, wenn sie entorgt werden.