Elektroauto: NASA-Technik soll Ladezeiten deutlich verkürzen
Ein Elektroauto zu laden, dauert gefühlt eine Ewigkeit. Dank einer NASA-Technik soll es bald jedoch in weniger als fünf Minuten klappen.
Wer aktuell ein Elektroauto lädt, der braucht viel Geduld und Zeit. Zwar sinken die Ladezeiten immer weiter, Wartezeiten von 20 Minuten und mehr sind aber noch immer keine Seltenheit. Kein Wunder also, dass Hersteller wie BMW ihre Autos in Spielekonsolen verwandeln, um die Wartezeit zu verkürzen. Geht es nach der NASA, dauert das Nachladen künftig jedoch kaum länger als der Besuch an einer Zapfsäule.
In einem Blogpost erklärt die amerikanische Raumfahrtbehörde, die Ladezeit auf weniger als fünf Minuten senken zu können – dank einer für das Weltall entwickelten Technologie. Dabei handelt es sich um einen neuartigen Kühlmechanismus, der im Rahmen des Projekts „Flow Boiling and Condensation Experiment” (FBCE) entwickelt wurde.

Elektroauto: NASA-Technik soll Ladezeiten deutlich verkürzen
Entwickelt wurde die NASA-Technologie in Zusammenarbeit mit Forschern der Purdue Universität. Im Weltraum wird sie dazu verwendet, um Systeme auf die richtige Temperatur zu bringen. Seit 2021 ist FBCE auf der ISS im Einsatz und liefert seit Anfang 2022 Daten. Die Forscher der NASA glauben zudem, dass ein Einsatz auf der Erde ebenfalls möglich ist und so die Ladezeiten von Elektroautos dramatisch gesenkt werden können.
Möglich wird das, weil die Forscher eine Möglichkeit gefunden haben, Wärme effektiv zu übertragen, was eine effektive Steuerung der Temperatur sicherstellt. Zeitgleich wird so auch eine effizientere Kühlung ermöglicht. Die Technik nennt sich „unterkühltes Durchflusssieden”.
Elektroauto: NASA-Technik reduziert Ladezeiten durch gekühlte Kabel
Das Prinzip ist dabei denkbar einfach. Über einen Kanal wird eine Flüssigkeit im Kühlkörper zugeführt, die so lange Wärme aufnimmt, bis sie zu kochen beginnt. Um die Wärme zu übertragen und aus dem System zu leiteten, macht sich die Technologie die anfangs niedrige Temperatur der Flüssigkeit und den Phasenwechsel von flüssig zu Dampf zunutze.
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Die Kühlung der Kabel sei demnach einer der Gründe dafür, warum das Laden von Elektroautos so lange dauert. Um eine Ladezeit von fünf Minuten oder weniger zu realisieren, sei eine Stromstärke von 1.400 Ampere nötig. Bislang würden jedoch maximal 520 Ampere erreicht, da die Kabel sonst überhitzen würden. Durch die Anwendung der FBCE-Technik gelang es den Forschern 24.22 Kilowatt an Hitze aus dem Kabel entfernen. Im Vergleich zu den derzeit schnellsten Ladesäulen floss 4,6 Mal mehr Strom durch das Kabel, das insgesamt 2.4000 Ampere liefern konnte. Somit könnten die Ladezeiten schon jetzt deutlich verkürzt werden und nicht erst mit den Ladesäulen der Zukunft.