Mollig warm oder eiskalt? Wie gut heizen Elektroautos? Der ADAC hat sieben Stromer getestet
Muss man in einem Elektroauto im Winter frieren? Der ADAC hat die Heizleistung von sieben Stromern getestet – es gibt zumindest eine gute Nachricht.
Die Zahl der Elektroautos auf den Straßen steigt – doch noch immer gibt es viele Vorbehalte gegen die Stromer. Speziell die bei tiefen Temperaturen sinkende Reichweite schreckt so manchen Käufer noch ab, wobei sich der Verlust mit einigen Maßnahmen in Grenzen halten lässt. Allerdings geht es natürlich auch mit einem E-Auto nicht nur darum ans Ziel zu kommen – man will auf der Fahrt selbstverständlich auch nicht frieren. Doch wie schnell heizen Stromer den Innenraum auf? Wie viel Energie wird benötigt? Und: Muss ich als Elektroauto-Fahrer in einem länger dauernden Stau womöglich frieren? Diesen Fragen hat sich der ADAC nun in einem Test gewidmet.
Wie gut heizen Elektroautos? Der ADAC hat sieben Stromer getestet
Sieben Elektroautos aus verschiedenen Fahrzeugsegmenten haben die Experten des Automobilklubs dabei untersucht. Unter anderem wurde getestet, wie lange die Stromer brauchen, um den Innenraum bei einer Umgebungstemperatur von minus zehn Grad Celsius komplett auf durchschnittlich 20 Grad zu erwärmen. Die Messungen, die nur im Stand durchgeführt wurden, zeigten große Unterschiede: Der BMX iX knackte die Zielmarke schon nach 12,5 Minuten, der VW ID.3 (24,5 Minuten) und der Hyundai Kona Elektro (25,5 Minuten) brauchten schon deutlich länger. Der Fiat 500e nahm sich dafür etwas mehr als 30 Minuten Zeit.
Wie gut heizen Elektroautos? Drei Modelle kommen im ADAC-Test nicht auf Zieltemperatur
Überraschend: Auch nach 40 Minuten gelang es dem Tesla Model Y (Höchsttemperatur 15 Grad), das kürzlich in einem „Autopilot“-Test durchfiel, dem Renault Zoe (Höchsttemperatur 14 Grad) sowie dem VW e-Up (Höchsttemperatur 10 Grad) nicht, die Durchschnitts-Zieltemperatur von 20 Grad zu erreichen. Laut ADAC habe die ungleiche Wärmeverteilung unter anderem damit zu tun, dass die Hersteller teils an Lüftungsdüsen gespart hätten.

Elektroauto im Stau: Laut ADAC auch bei Kälte kein Grund zur Sorge
Die wohl beruhigendste Nachricht des Tests: Auch wer eine ganze Nacht mit dem Elektroauto im Stau stehen muss, braucht keine Angst haben, erfrieren zu müssen – vorausgesetzt, der Akku ist nicht zu Staubeginn schon weitgehend leer. Denn dem ADAC zufolge ist die Heizleistung mit 1,5 bis 2 kWh pro Stunde relativ gering. Heißt also: In einem theoretisch zehn Stunden dauernden Stau würden die getesteten Elektroautos jeweils zwischen 15 und 20 kWh Strom verbrauchen. Bei einem Verbrenner geht der Automobilklub in der gleichen Zeit von einem Spritverbrauch von zehn Litern aus.
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Elektroauto heizen: ADAC gibt Wärme-Tipps
Fazit des Tests: Die Wärmeisolierung der Stromer könnte besser sein – denn die Experten hatten auch gemessen, wie schnell die Fahrzeuge auskühlen. Damit es trotzdem im Elektroauto einigermaßen warm wird, hat der ADAC noch einige Tipps:
- Um Energie zu sparen nach Möglichkeit auch Lenkrad- und Sitzheizung nutzen
- Türen und Fenster möglichst kurz öffnen
- In einer Garage parken, um den Wärmeverlust an die kalte Umgebung zu reduzieren
- Das Auto an der Wallbox vorwärmen, damit die Reichweite weniger leidet