Elektroauto: Vom Gegner zum „Fan“ – Experte Lesch mit Lob
Sind Elektroautos gut fürs Klima oder nicht? Experte Harald Lesch liefert bei „Terra X“ eine klare Antwort auf diese Frage.
Mainz – Rund um das Elektroauto ranken sich zahlreiche Mythen. Viele davon gehören dabei ins Fabelreich, weil sie längst widerlegt worden sind. Auch die Ansicht, dass die Stromer, gar nicht so umweltfreundlich sind wie immer behauptet wird, hält sich bis heute.
Handelt es sich nun also Klimakiller, wie viele Gegner der Elektroautos immer behauptet, oder doch Klimaretter? Die Antwort auf diese Frage liefert Harald Lesch (61) in einem YouTube-Video des ZDF-Formats „Terra X Lesch & Co.“ Dabei widerspricht der Wissenschaftler und Journalist auch einigen Aussage, die er 2019 selbst noch getätigt hat.

Elektroauto: Vom Gegner zum „Fan“ – Experte Lesch mit Lob
Aus dem einstigen Kritiker ist inzwischen ein Befürworter der Elektromobilität geworden. Lesch betont beispielsweise, dass die Stromer alleine schon wegen des einfacheren Motors einen Vorteil gegenüber dem wesentlich komplexeren Verbrenner hätten Und auch bei der Effizienz liegen die Elektroautos vorne. Satte 73 Prozent der eingesetzten Energie fließen in den Antrieb.
Beim Diesel- und Ottomotor sind es grade einmal 13 Prozent. Die Brennstoffzelle für den Wasserstoff-Antrieb – die für das Fraunhofer-Institut keine Zukunft hat – kommt immerhin noch auf 22 Prozent. Im Vergleich zum Verbrenner kann ein Elektroauto mit dem gleichen Energieeinsatz fünfeinhalb statt nur einem Kilometer fahren, betont Lesch.
Elektroauto: Bessere CO2-Bilanz als Verbrenner
Und auch beim CO2-Ausstoß schneiden die Stromer besser ab, wie Lesch vorrechnet. Dazu vergleicht er einen VW Passat 2.0 TSI mit 280 PS und ein Tesla Model 3 mit einer 58 kWh-Batterie und 325 PS. Das Elektroauto verbraucht laut Hersteller 14,3 kWh auf 100 Kilometer, dieser liegt aber laut ADAC bei 20 kWh – rund 36 Prozent höher. Wie hoch der Mehrverbrauch beim Passat ausfällt, sagt Lesch jedoch nicht. Pro 100 Kilometer stößt das Model 3 somit 5 Kilogramm CO2 aus, wenn man vom aktuellen Strommix mit einem Kohle/Gas-Anteil von 50 Prozent ausgeht.
Beim VW Passat kommt Lesch – bei einem Verbrauch von 7,2 Liter auf 100 Kilometer – auf einen CO2-Ausstoß von 20 Kilogramm pro 100 Kilometer. Somit ist ein Elektroauto schon jetzt deutlich klimafreundlicher – und auch günstiger – unterwegs als ein Verbrenner.
Elektroauto: CO2-Nachteil der Batterieproduktion wird aufgeholt
Allerdings muss man auch die Produktion und den gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge betrachten. Hier haben die Stromer zunächst einen gewissen Nachteil, da die Produktion der Batterie deutlich mehr CO2 verursacht, als die Herstellung eines Verbrenners. Dennoch sind die Stromer auf den ganzen Lebenszyklus gesehen deutlich umweltfreundlicher, wie auch eine Studie der Universität der Bundeswehr München zeigt.
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Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt auch Annika Neitz-Regett von der Forschungsstelle für Energiewirtschaft in München (FFE), die Lesch in dem Terra-X-Video befragt. Demnach würde der „Rucksack aus Emissionsschulden“ über den Lebenszyklus des Stromers langsam abgebaut.
Elektroauto: Stromer sind schon jetzt besser fürs Klima als Verbrenner
Wie groß der Vorteil wirklich ist, zeigt einmal mehr der Vergleich zwischen dem Tesla Model 3 und dem VW Passat über Lebenszyklus von 16 Jahren und eine Fahrleistung von 230.000 Kilometer. Hier kommt der Passat auf eine Emissionsbilanz von 50 Tonnen. Der Tesla stößt hingegen nur 18 Tonnen aus, dieser Wert soll sich laut Lesch jedoch in Zukunft verbessern. Hinzu kommt, dass die Akkus der Stromer auch nach dem Ende ihrer Lebenszeit (80 Prozent Restkapaziätä) noch weiter verwendet werden können – beispielsweise als Energiespeicher. Beim Verbrenner muss man laut Lesch zudem auch die indirekten Emissionen berücksichtigen, die noch einmal ähnlich hoch ausfallen.
Auch beim Stromverbrauch stellen die von der Bundesregierung angepeilten 15 Millionen Elektroautos kein Problem dar. Die 45 Terawattstunden Mehrverbrauch, machen bei einer Gesamtproduktion von 500 Terawatt lediglich einen zusätzlichen Mehrbedarf von neun Prozent aus. Lesch ist sich daher sicher: „Rein physikalisch ist das Elektroauto schon jetzt das beste Auto.“ Eine Aussage, die auch bei vielen YouTube-Nutzern auf Zustimmung trifft, wie ein Blick in die Kommentare zeigt:
- „Endlich, endlich, endlich mal die tatsächlichen Zahlen zu E-Auto vs. Verbrenner! Hat ja nur ein paar Jahre gedauert, aber schön, dass die Fakten jetzt allmählich mal ankommen.“
- „Hut ab vor Prof. Lesch. Er hat das mit den E-Autos doch noch gecheckt, seine Meinung geändert und steht jetzt dazu.“
- „Starkes Video! Das die Bilanz für E-Autos unterm Strich so gut ist habe ich bis eben nicht gewusst. Ich vertraue dieser Informationsquelle, denn Herr Lesch ist einfach legit.“
- „Dieses Video werde ich ab sofort allen E-Hatern schicken. Danke für dieses Video.“