Elektroauto „frisst“ CO2 – Studenten entwickeln luftreinigenden Stromer
Studenten der TU Eindhoven haben ein E-Auto entwickelt, das während der Fahrt mittels eines Filters CO2 einsammelt – und so die Ökobilanz verbessert.
Die Zahl der E-Autos auf den Straßen wächst und wächst. Und immer mehr Menschen sind bereit, sich einen Stromer zuzulegen. Viele Käufer erhoffen sich dadurch eine Kostenersparnis, aber auch der Umweltgedanke. Zwar emittieren Elektroautos kein CO2, wenn sie fahren – zumindest, solange man entsprechenden Ökostrom tankt. Doch speziell bei der Herstellung der Batterien wird viel CO2 freigesetzt, was die Ökobilanz der Stromer verschlechtert. Studenten der TU Eindhoven haben sich dazu Gedanken gemacht – und ein Auto entwickelt, das während der Fahrt CO2 „frisst“.

Elektroauto „frisst“ CO2 – Studenten entwickeln luftreinigenden Stromer
Zem nennt sich das von einem 30-köpfigen Studententeam entwickelte Elektroauto, von dem bislang nur ein Prototyp existiert. Das besondere Augenmerk der Tüftler lag dabei auf einem möglichst CO2-neutralen Lebenszyklus des Autos. Und der beginnt schon bei der Produktion: So wurden das Monocoque und die Karosserieteile per 3-D-Druck hergestellt, wodurch laut dem Uni-Team kaum Restmüll anfällt. Und auch ans Lebensende des Fahrzeugs wurde von Anfang an gedacht: Unter anderem verwendeten die Forscher Kunststoff, der sich am Ende schreddern und für andere Projekte wiederverwenden lässt.
Elektroauto „frisst“ CO2 – Filter muss nach 320 Kilometern getauscht werden
Highlight des Forscher-Autos ist der eingebaute CO2-Filter: „Direct Air Capturing“ nennt sich die Luftreinigungstechnik, die während der Fahrt CO2 einsammelt und speichert. Laut dem Portal Ecomento.de kann der Filter bei 20.000 gefahrenen Kilometern pro Jahr zwei Kilogramm CO2 aufnehmen. Das erscheint nicht besonders viel – wenn so eine Technik aber in der Masse der Fahrzeuge eingesetzt würde, könnte die Ausbeute natürlich durchaus beträchtlich sein. Nach 320 Kilometern muss der Filter entleert werden.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Elektroauto „frisst“ CO2 – und hat auf dem Dach Solarmodule integriert
Um die Ökobilanz des Elektroautos weiter zu verbessern, wurden in das Dach des Zem Solarmodule verbaut, mit denen das Fahrzeug zusätzlich Sonnenstrom tanken kann – ähnlich wie beim Sion von Sono Motors. Ebenfalls implementiert wurde bidirektionales Laden: Das bedeutet, der Strom kommt nicht nur ins Auto hinein, sondern auf Wunsch auch wieder heraus – und kann dann beispielsweise als eine Art externe Batterie ein Haus versorgen.