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Elektroauto: Schlaglöcher sollen Energie für Reichweite liefern

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Von: Marcus Efler

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Strom aus schlechten Straßen: Eine US-Firma nutzt die Energie des Fahrwerkes für mehr Reichweite. BMW plant Ähnliches.

Update vom 21. Dezember 2022, 09:20 Uhr: Was BMW offenbar als Patent eingereicht hat, setzt eine amerikanische Firma bereits technisch um. Gig Performance hat mit Roadkil 500 ein System entwickelt, das die vertikalen Bewegungen von Fahrzeugen nutzt, um über einen Generator Strom für Nebenaggregate oder mehr Reichweite zu gewinnen.

Dabei wird der Generator über zwei mit dem Fahrwerk verbundene Hebel betrieben. Die Hebel müssen sich lediglich auf- oder abwärts bewegen, um Energie zu liefern. Da die Radaufhängung während der Fahrt permanent Auf- und Abbewegungen macht, kann der von beweglichen Fahrwerkskomponenten entsprechend angeregte Generator auch ständig Strom erzeugen.

Elektroauto: Schlaglöcher sollen Energie für Reichweite liefern

Generator Roadkil 500 von Gig Performance
Stromlieferant: Der Generator von Gig Performance. © Gig Performance

Laut Gig Performance lässt sich das System ohne größeren Aufwand in jeden Fahrzeugtyp einsetzen, bislang wurden zwei Varianten für ATV („Quads“) und Lkw entwickelt. Letztere soll permanent 500 Watt erzeugen, was sich während einer achtstündigen Fahrt zu vier kWh summiert. (Mario Hommen/SP-X)

Erstmeldung vom 16. Dezember 2022, 10:32 Uhr: Der Elektroantrieb fährt auf der Überholspur, aber ein Problem hält noch immer viele Autokäufer vom Wechsel ab: Die im Vergleich zum Verbrennungsmotor (der ab 2035 in der EU weitestgehend verboten wird) geringere Reichweite und die langen Ladezeiten. Während E-Autos mit Wasserstoff und Brennstoffzelle hier einigermaßen identisch abschneiden, liegen Akku-Fahrzeuge da noch deutlich zurück.

Mit verschiedenen Konzepten versuchen die Hersteller, die Reichweite künftiger Modellgenerationen zu erhöhen. Naheliegend ist vor allem die Idee, Solarstrom zu nutzen, wie es beispielsweise diese australischen Forscher zeigen. Das deutsche Solarauto Sono Sion allerdings könnte kurz vor der Serienreife scheitern.

Schlaglöcher auf Landstraßen
Schlaglöcher sind mögliche Energie-Lieferanten. (Symbolbild) © Julian Stratenschulte/dpa

Der chinesische Hersteller Nio wiederum setzt auf das Prinzip, die Akkus in Minutenschnelle zu tauschen, und auch das induktive Laden während der Fahrt könnte eine Option sein. Eine völlig neue Idee, die sich zuerst etwas schräg anhört, scheint nun BMW zu verfolgen.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Die entsprechende Technologie hat jedenfalls das Onlineportal CarBuzz beim deutschen Patentamt entdeckt. Dort hat BMW ein Verfahren angemeldet, das aus Schlaglöchern Energie gewinnt, genauer: Aus der Bewegung der Stoßdämpfer der Autos, die Unebenheiten auf dem Asphalt ausgleichen.

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Elektroauto: Energie von der Straße auch für Verbrenner sinnvoll

Diese werden dabei als eine Art Generator genutzt. Statt über Federn oder Luft-Fahrwerke die entstehende Energie zu absorbieren und verpuffen zu lassen, könnte diese im Akku gespeichert und so genutzt werden – nicht nur für den Fahr-Akku von Elektroautos, sondern auch für kleinere Batterien in Verbrennern. Sofern es diese noch gibt, wenn es das BMW-Patent mal bis zu Serienreife schafft. Ob und wann das der Fall sein könnte, ist allerdings noch völlig offen.

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