Elektroautos in Kalifornien: Ladestopp am Labour Day
Fahrer von Tesla und Co. sollen am nächsten Feiertag zeitweise auf das Laden verzichten: Das kalifornische Stromnetz ächzt unter zu hoher Belastung.
Sie gehört zu den immer wieder vorgebrachten Argumenten gegen einen kompletten Umstieg auf Elektromobilität: Eine mögliche Überlastung des Stromnetzes. Zumindest in Deutschland gab es aber bislang keine Probleme. Auch Experimente wie dieses, bei dem alle Autofahrer einer großen Wohnanlage Elektroautos fuhren und in der Sammelgarage luden, brachte das dortige Stromnetz nicht annähernd an sein Limit.
Elektroautos in Kalifornien: Ladestopp am Labour Day
In anderen Ländern sieht das aber möglicherweise etwas kritischer aus. So behält sich Großbritannien per Gesetz vor, bei Strom-Knappheit das Laden von E-Autos einzuschränken. Und Kalifornien, wo wie in der EU ab 2035 Neuwagen mit Verbrennungsmotoren verboten werden, tritt jetzt schon auf die Bremse: Im bevölkerungsreichsten Bundesstaat der USA sollen Fahrer von Tesla und Co. nun zeitweilig Ladesäulen meiden.

Zu diesem freiwilligen Verzicht ruft der Independent System Operator (ISO), der die Energie in dem 40-Millionen-Staat verwaltet, auf. Am Labour Day, der das nächste Wochenende quasi auf drei Tage verlängert, sollen die Bürger zwischen 16 und 21 Uhr keine energiefressenden Geräte wie Waschmaschinen betreiben und, wo möglich, das Licht ausschalten. Auch das Laden von Stromern sollte folglich unterbleiben. Auch Tesla selbst hatte sich vor einiger Zeit mit einem ähnlichen Appell an seine Kunden gewandt.
Elektroautos in Kalifornien: Schon drei Tage „Flex Alert“
Dieser „Flex Alert“ gilt damit schon den dritten Tag in Folge. Schuld daran trägt unter anderem eine heftige Hitzewelle an der südlichen Pazifik-Küste, der häusliche Klimaanlage nonstop laufen lässt. Die Nachfrage nach Strom hat auch dadurch mit mehr als 51.000 Megawatt einen neuen Höchststand erreicht. In staatlichen Gebäude müssen die Thermostate ab 17 Uhr abends anstelle der üblichen kühlen Temperaturen auf 29 Grad eingestellt werden.
Elektroautos in Kalifornien: Stromabschaltung droht
Auch der demokratische Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, hat die Bevölkerung zum Stromsparen aufgerufen. In einer Videobotschaft warnte er, dass „das Risiko von Stromausfällen real und unmittelbar“ sei. Allerdings trägt nicht nur der hohe Energiebedarf zu den Engpässen bei, sondern auch das teilweise marode amerikanische Stromnetz.
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Sollte die Belastung der Stromnetze weiter zunehmen, wird nach einem rollierenden Verfahren im stündlichen bis zweistündlichen Wechsel in einzelnen Regionen der Strom abgeschaltet. Dann wäre auch der Ladestopp für Elektroautos nicht mehr freiwillig.