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Tesla-Käufer erwischt fieses Montags-Auto – Elektro-Anwalt hilft

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Von: Marcus Efler

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Tesla bestellt, Murks bekommen: So erging es einem deutschen Kunden. Weil der Hersteller sich stur stellt, griff ein sogenannter „Teslaanwalt“ ein.

Rosenheim – Dass Tesla seine Autos mit schwankender Qualität ausliefert, gehört zu den typischen bekannten Eigenheiten des Elektroauto-Pioniers. So war ein Sachverständiger von einem der ersten Model Y aus der neuen Gigafactory in Grünheide sehr angetan, während andere Experten und Käufer an Fahrzeugen Schlampereien bemängeln.

Anmerkung der Redaktion

Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Zu letzterer Gruppe muss man ganz klar auch den deutschen Kunden zählen, der voller Vorfreude auf sein Exemplar des beliebten Tesla Model 3 gewartet hatte – und nach Auslieferung seiner in den USA produzierten Long-Range-Version dann von der Verarbeitung bitter enttäuscht war.

Tesla-Käufer erwischt fieses Montags-Auto – Elektro-Anwalt hilft

Offenbar hatte der 37-jährige das Pracht-Exemplar eines sogenannten Montagsautos erwischt. Das schief stehende Lenkrad war ihm schon bei der Fahrt vom Auslieferungszentrum aufgefallen, später bemerkte er inakzeptable Spaltmaße, einen abstehenden Stoßfänger, eine schlampig lackierte Frontschürze, sowie eine generell unregelmäßige Lackierung, bei dem nach seinen Angaben die Grundierung durchscheine. „Das Auto sah aus wie ein Unfallwagen – und ich wurde schon mehrfach darauf angesprochen“, sagte der Unternehmer dem Portal „efahrer.com“.

Tesla Model 3, von dem ein Käufer angeblich ein Mängel-Exemplar erwischte
Käufer erwischte ein angeblich ein Mängel-Exemplar: Tesla Model 3. (Symbolbild) © Tesla

Tesla-Käufer erwischt fieses Montags-Auto – das macht der „Teslaanwalt“

Die Reklamation des 52.000 Euro teuren Autos blieb erfolglos, dieses entspreche „Tesla-Standard“, erklärten der Hersteller. Also wandte sich der Käufer an eine ganz spezielle Art von Rechtsbeistand – nämlich den „Teslaanwalt“, wie sich Christoph Lindner aus Rosenheim selbst bezeichnet. Der hat sich auf eine Art von Rechtsstreitigkeiten um Elektroautos spezialisiert, die es so vor einigen Jahren so noch gar nicht gab: Vom Ärger mit der Umweltprämie über Unfälle bis hin eben zu Qualitätsmängeln.

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Tesla-Käufer erwischt fieses Montags-Auto – bitte lieber eines aus China

Auch die Mängelliste mit 20 (!) Punkten, die der Jurist an Tesla mit der Forderung eines anderen Autos übermittelte, beeindruckte den Hersteller nicht. Also traf man sich vor Gericht, das einen Gutachter bestellte. Der äußerte sich eindeutig, wie „efahrer.com“ zitiert:  „Das Fahrzeug entspricht hinsichtlich des Qualitätszustands nicht den anerkannten Regeln der Technik, herstellerübergreifend betrachtet“. Für die Mängel- und Defekte-Beseitigung wurden Reparaturpreis 10.047 Euro angesetzt, davon 4.112,50 Euro allein für die Arbeitszeit.

Das Verfahren läuft noch, die Forderung des Kunden ist klar: Sein Geld zurück hätte er gerne nur im äußersten Fall, viel lieber ein neues Tesla Model 3 Long Range. Aber bitte aus chinesischer Produktion – deren Fahrzeuge gelten als deutlich besser verarbeitet als die amerikanischen.

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