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Riesiges E-Fahrzeug: Muldenkipper Lynx spart 1.300 Tonnen CO2

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Von: Simon Mones

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Der Muldenkipper Lynx ist nah dran an einem Nullenergiefahrzeug. Pro Tag erzeugt das Elektrofahrzeug mehr Strom, als er selbst verbraucht.

Bern – Die Elektromobilität hält in immer mehr Bereichen des täglichen Lebens Einzug. Neben Autos sind auch Fahrräder, Roller und Busse längst elektrisch unterwegs. Bei Lastwagen und Co. setzen viele Hersteller indes auf Wasserstoff-Brennstoffzellen als Antrieb der Zukunft. Doch es geht auch anders, wie ein Muldenkipper aus der Schweiz unter Beweis stellt. Und auch die VW-Tochter Traton will auf Elektro-Lkw setzen.

Anmerkung der Redaktion

Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Die Rede ist von dem Lynx (auf Deutsch Fuchs), der in einem Steinbruch im Berner Jura zum Einsatz kommt. Dabei handelt es sich um ein gigantisches Elektrofahrzeug mit einem Leergewicht von 58 Tonnen. Beladenen kommt der Muldenkipper auf satte 123 Tonnen und ist laut dem Hersteller eMining das größte Elektrofahrzeug der Welt. Als Basis diente ein gebrauchter Komatsu-Muldenkipper HD 605-7 mit herkömmlichem Dieselmotor.

Der Muldenkipper Lynx.
Alleine das Akku des Lynx wiegt 4,5 Tonnen. © Thomas Hodel/dpa

Riesiges E-Fahrzeug: Muldenkipper Lynx spart 1.300 Tonnen CO2

Doch nicht nur das Gewicht des Lynx ist gigantisch, sondern auch sein Akku. Wie „efahrer.com“ berichtet, wiegt dieser 4,5-Tonnen und hat eine Kapazität von 700 Kilowattstunden. Der Synchronelektromotor des grünen Monsters leistet 634 kW/862 PS, die er in bis zu 12.500 Newtonmeter Drehmoment umwandeln kann.

In der Spitze erreicht der Muldenkipper eine Geschwindigkeit von 40 km/h und kann Steigungen von bis zu 14 Prozent überwinden. Ein zweiter asynchroner Elektromotor (200 kW/272 PS) dient als Antrieb für die Hydropumpen für den Kippantrieb, die Servo-Unterstützung sowie die Bremsanlage des Lynx.

Riesiges E-Fahrzeug: Muldenkipper Lynx erzeugt Strom-Überschuss

Der elektrische Muldenkipper ist jedoch kein Einzelstück, mit dem eDumper hat das Schweizer Unternehmen E-Mining das Konzept bereits in einem Zementwerk erfolgreich erprobt. Dort spart das Elektrofahrzeug jährlich 50.000 Liter Diesel ein. Sowohl der eDumper als auch der Lynx produzieren dabei mehr Strom als sie verbrauchen und haben somit eine positive Energiebilanz. So erzeugte der eDumper pro Tag bis zu 200 Kilowattstunden Strom, wie Green Car Reports berichtete.

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Möglich ist das aufgrund des Höhenunterschieds des Geländes, in dem der Lynx zum Einsatz kommt. Durch die Rekuperation beim Bremsen auf der Talfahrt gewinnt der Muldenkipper so viel Energie zurück, dass er damit wieder bergauf fahren kann. In der Theorie bleibt sogar noch Strom übrig, den man anschließend ins Netz einspeisen könnte. In der Praxis lässt sich das wegen des wechselhaften Wetters jedoch nicht um setzen, wie die „FAZ“ berichtet. Bei aufgezogenen Schneeketten etwa fällt der Stromverbrauch deutlich höher aus. Auch ein Schulbus in den USA zeigt, das Elektrofahrzeuge auch unter extremen Bedigungen bestehen können.

Nach Feierabend muss der Lynx aber dennoch an die Ladesäule. Trotzdem ist der Muldenkipper nah dran an einem Nullenergiefahrzeug. Bei einer zehnjährigen Nutzung wird der Lynx laut einer Untersuchung der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt EMPA rund 300.000 Tonnen Material transportieren und dabei etwa 500.000 Liter Diesel und 1.300 Tonnen CO2 einsparen. Da rechnet sich auch der zweieinhalbfache Preis.

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