Klima-Strafe: Österreich will Diesel verteuern – müssen auch deutsche Autofahrer bangen?
Der Sprit wird immer teurer. In Österreich könnten Autofahrer an Tankstellen bald kräftig draufzahlen, wenn die Regierung die Klimaziele nicht erreicht. Müssen auch deutsche Autofahrer bangen?
Wien – Viele deutsche Autofahrer müssen aktuell mächtig schlucken, wenn es ums Thema Tanken geht: Ein Liter Super kostet gerade circa 1,50 Euro, während ein Liter Diesel bei 1,30 Euro liegt. Und wie es aussieht, werden die Spritpreise auch nicht so schnell fallen. Im Gegenteil, im Nachbarland Österreich droht Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) bereits damit, die Tankkosten noch teurer zu machen. Und zwar dann, wenn Österreich dabei versagt, die bis zum Jahr 2030 gesetzten Klimaziele einzuhalten. (Bevorstehendes Verbrenner-Verbot? Mehrheit der Deutschen lehnt Grünen-Forderung ab)
Klima-Strafe: Österreich will Diesel teurer machen – müssen auch deutsche Autofahrer bangen?
Sollte dies absehbar sein, soll der Diesel-Preis in Österreich um bis zu 20 Cent pro Liter ansteigen. Ein dramatischer Aufschlag! Den jeder autofahrende Bürger gehörig in der Brieftasche spüren dürfte. Allerdings soll es sich dabei erklärtermaßen um die „letzte Maßnahme“ handeln, wie Leonore Gewessler in der ORF-“Pressestunde“ im Rahmen einer Stellungnahme zur Berichterstattung der „Kronen Zeitung“ über den Entwurf des Klimaschutzgesetzes bestätigt. Dessen Ziel soll unter anderem darin bestehen, dass die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 halbiert werden. (VW-Diesel-Skandal: Nach Martin Winterkorn und Rupert Stadler weitere 15 Top-Manager angeklagt)

Um dies zu erreichen, würde man notfalls „zur Strafe“ die Mineralölsteuer um bis zu 50 Prozent stark anheben. Infolgedessen könnte also nicht nur der Diesel-Preis betroffen sein, sondern auch das Heizen, insbesondere der Betrieb von Erdgasheizungen. Schließlich erklärt die grüne Umweltministerin auch damit, dass ansonsten auf Österreich beim Verfehlen des gesetzten Klimaziels Strafzahlungen von bis zu neun Milliarden Euro zukommen. (Deutsche Autoindustrie befürchtet Verbrenner-Aus 2025: „Arbeitslosigkeit, wie wir sie noch nie gehabt haben“)
Klima-Strafe: Österreich will Diesel teurer machen – auch Deutschland hat ehrgeizige Klimaziele
Bevor es jedoch zu der „Klima-Strafe“ kommen soll, sei erst einmal eine ganze „Kaskade“ an anderen Maßnahmen geplant, um erstere zu umgehen. Allerdings stellen sich angesichts solcher Entwicklungen in der Alpenrepublik sicherlich auch hierzulande viele die Frage, ob auch bei uns die Spritpreise in Zukunft durch die Decke schießen werden. Und wie man dies vielleicht vermeiden könnte – und trotzdem die ambitionierten Klimaziele einhält. (Reif für ein Elektroauto? Mit diesen fünf Fragen finden Sie es heraus)
Denn auch die deutsche Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Schadstoff-Emissionen im Verkehr bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 40 bis 42 Prozent zu verringern. Dies wolle man über die Förderung von erneuerbaren Energien und Elektromobilität, den Ausbau des öffentliche Nahverkehrs und Emissionshandel erreichen – zusätzlich sollen mittelfristig die Stromkosten als Gegengewicht zur neuen CO2-Bepreisung gesenkt werden. Doch auch Berlin behält sich vor, strengere Maßnahmen zu ergreifen, wenn das Klimaziel auf anderen Wegen nicht erreicht werden kann.