Datenbrille für Italiens Polizei: Strafzettel in nur 20 Sekunden
In Italien könnten die Polizisten künftig mit einer Hightech-Datenbrille Strafzettel verteilen. Noch gibt es aber Probleme mit dem Datenschutz.
Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran. Im Auto nehmen zahlreiche Fahrassistenten den Autofahrern immer mehr Arbeit ab und auch Videotelefonate können bei Tesla künftig im Fahrzeug absolviert werden. Und auch die Polizei profitiert von der Technik, auch wenn Autofahrer keine Angst vor getarnten Hightech-Blitzern haben müssen.
Das italienische Unternehmen LaBconsulenze hat ein Gerät entwickelt, das die Arbeit der Polizisten künftig wesentlich erleichtern könnte. Auf den ersten Blick erinnert es etwas an das seit 2012 erhältliche Google Glass und auch der Name ist ähnlich, so hört das Hilfsmittel auf den Namen laBGlasses.

Datenbrille für Italiens Polizei: Strafzettel in nur 20 Sekunden
Dabei handelt es sich um eine Datenbrille, die mit einer hochauflösenden Kamera, die alle Daten eines parkenden Autos oder eines kontrollierten Führerscheins erfasst, wie Auto, Motor und Sport berichtet. Doch damit genug: Die laBGlasses gleichen diese auch direkt mit verschiedenen Datenbanken.
Der Polizist erhält auf Basis der Informationen einen Rahmen für die Entscheidung, ob ein Strafzettel notwendig ist oder eben nicht. Mit der Datenbrille lassen sich so beispielsweise Parkvergehen (beispielsweise wegen einer falsch eingestellten Parkscheibe), abgelaufene Versicherungen oder auch Zufahrtsberechtigungen überprüfen.
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Datenbrille für Italiens Polizei: Datenschutz verhindert Pilotprojekt
Entscheidet sich der Polizist dazu, einen Strafzettel auszustellen, werden die Informationen an eine spezielle Smartphone-App der italienischen Verkehrspolizei übertragen. In der aktuellen Version wird das Knöllchen dann mittels Bluetooth über einen kleinen Drucker ausgedruckt. Das Ziel ist es jedoch, dass der Strafzettel elektronisch an den Fahrer übermittelt wird. Der Polizist spart schon jetzt viel Zeit, wenn die Datenbrille zum Einsatz kommt: Der ganze Vorgang soll lediglich 20 Sekunden dauern.
Wie sich die laBGlasses in der Praxis schlagen, sollte eigentlich ab dem 1. Dezember 2022 in den italienischen Städten Arezzo und Lecce erprobt werden. Allerdings gibt es Einwände wegen des Datenschutzes, denn mit der Brille lässt sich nicht nur der Verkehr, sondern eben auch der Polizist überwachen, der diese trägt. In Arezzo will man daher nun warten, bis eine Entscheidung gefallen ist. Die Beamten müssen sich zudem freiwillig für das Projekt melden. Kommt die Datenbrille aber zum Einsatz, sollten Autofahrer in Italien besonders darauf achten, sich an die Regeln zu halten. Denn es drohen hohe Bußgelder.