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Wie viel VW & Co. an einem Neuwagen verlieren – droht jetzt der große Stellenabbau?

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Von: Jan Schmidt

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Die Corona-Krise legt die Schwächen der Autobauer frei: Einige Marken verlieren pro verkauftem Auto Hunderte Euro, manche sogar mehr als 1.000 Euro. Behauptet zumindest das Center Automotive Research (CAR).

Duisburg – Die Autohersteller haben in der Corona-Krise im Fahrzeuggeschäft teilweise große Verluste eingefahren. Betroffen waren einer Untersuchung des Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg zufolge vor allem die deutschen Marken, während sich Konkurrenten aus dem Ausland ganz gut geschlagen haben. (So viel PS haben mittlerweile Neuwagen in Deutschland)

Wie viel VW & Co. an einem Neuwagen verlieren: Bentley trifft es am heftigsten

Die Pkw-Sparte des Volkswagen-Konzerns hat im ersten Halbjahr pro verkauftem Fahrzeug demnach einen Verlust von 415 Euro gemacht. Die Marke VW schnitt mit einem Minus von 313 Euro nur unwesentlich besser ab, für die Schwester Audi lief es mit einem Verlust von 559 Euro noch schlechter. Volvo musste im ersten Halbjahr 2020 rund 343 Euro pro verkauftem Auto draufzahlen. Auch Mercedes (minus 599 Euro) und BMW (minus 1.135 Euro) verloren im reinen Pkw-Geschäft Geld. Ford kommt auf ein Minus von 1.088 Euro pro verkauftem Fahrzeug. Mit einem Minus von 1.376 Euro pro Fahrzeug wirtschaftete Seat im vergangenen Halbjahr. Mit großem Abstand schnitt VW-Tochter Bentley im ersten Halbjahr 2020 am schlechtesten ab: 19.800 Euro verlor die Edel-Marke aus England im Durchschnitt pro verkauftem Auto. (Die Zahl der Autos nimmt in deutschen Großstädten zu)

Wie viel VW & Co. an einem Neuwagen verlieren: Porsche erwirtschaftet ordentlich Gewinn

Dass es auch anders geht, zeigte das VW-Konzernmitglied Porsche, wo pro Fahrzeug ein Gewinn von 9.853 Euro abfiel. Ebenfalls deutlich im Plus war Tesla mit 2.890 Euro. Dreistellige Gewinne pro Fahrzeug strichen General Motors (780 Euro), Škoda (748 Euro), PSA-Opel (707 Euro) und Toyota (533 Euro) ein. Grundlage der Berechnungen sind jeweils die von den Unternehmen ausgewiesenen operativen Gewinne im Pkw-Geschäft, teils ergänzt um geschätzte Gewinne aus eventuellen Joint Ventures – häufig in China. Bei Tesla berücksichtigt die Studie zudem die Erträge aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten. (Elektro-Pkw: Marktanteil über 10 Prozent – deutsche Hersteller auch bei Stromern stark)

Wie viel VW & Co. an einem Neuwagen verlieren: Dudenhöffer sieht Anpassungsbedarf

Hohe Verluste in der Corona-Krise seien ein Indikator für den Anpassungsbedarf der einzelnen Unternehmen, so Ferdinand Dudenhöffer (69), Leiter Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg. Der Markteinbruch im Zuge der Pandemie lege verborgene Schwächen der Autobauer offen. Seiner Ansicht nach ist unter anderem der Abbau von Produktionskapazitäten und damit auch eine Verringerung der Mitarbeiterzahlen nötig. (Von Holger Holzer/SP-X)

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